Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.06.2002:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). GR Georg Fuchs (ÖVP) kritisierte, dass die Reform der Althaussanierung nicht vorangetrieben werde und somit die Sozialwohnungen immer teurer würden und die Arbeitslosigkeit steige. Die Bauträger wollten sanieren und Arbeitsplätze sichern, aber sie bekämen keine Mittel dafür. Er merkte an, dass in Wien die ...

Wien (RK). GR Georg Fuchs (ÖVP) kritisierte, dass die Reform der Althaussanierung nicht vorangetrieben werde und somit die Sozialwohnungen immer teurer würden und die Arbeitslosigkeit steige. Die Bauträger wollten sanieren und Arbeitsplätze sichern, aber sie bekämen keine Mittel dafür. Er merkte an, dass in Wien die gesamte Förderung über Bundesgelder laufe. Durch den Rückgang der Mittel würde nicht genügend attraktiver Wohnraum geschaffen und das Kapital wandere somit ins Umland ab. Er beantragte die Rückflüsse aus den Wohnbaudarlehen zweckgebunden zu verwenden.

GR Henriette Frank (FPÖ) merkte an, dass für Neubauten derzeit fast keine Mittel zur Verfügung stünden. Zusätzlich sinke durch die Sanierung von bestehenden Wohnbauten durch Wohnungszusammenlegungen die Zahl der Wohnungen, obwohl dringender Bedarf an zusätzlichem Wohnraum bestünde. Deshalb regte sie an, Dachgeschossausbauten zu fördern, da in der Umgebung bestehender Bauten die Infrastruktur bereits vorhanden sei. Zudem solle bei der Sanierung auf die Begrünung von Flachdächern geachtet werden, um das Raumklima in der Stadt zu verbessern. Sie beantragte, Kinder und Jugendliche in die Bedürfniserhebung bei Wohnbauten einzubeziehen. Außerdem forderte sie, die Wasserkosten für Mieter in Häusern mit Bleirohren zu senken und die Einnahmen aus Handymasten an Wohnbauten den Mietern zugute kommen zu lassen.

GR Mag. Ruth Becher (SPÖ) wies darauf hin, dass Wien in der internationalen Mercer-Studie den 2. Platz belegt habe. Dafür sei vor allem die Qualität und die Auswahl an Wohnungen ausschlaggebend gewesen. Durch die Bauträgerwettbewerbe sei sicher gestellt, dass die Baukosten niedrig blieben und der Wohn- und Freizeitwert in den Neubauten steige. Es gebe jedes Jahr Themenschwerpunkte bei den Wohnprojekten, wie letztes Jahr "integratives Wohnen" und heuer "jugendgerechtes Wohnen".

GR Dr. Harald Troch (SPÖ) merkte an, dass der soziale Wohnbau das Ziel habe, Zinswucher und Immobilienhaien Einhalt zu gebieten. Das werde auch erreicht, doch ziehe sich Wien nicht nur auf administrative Aufgaben zurück, sondern fördere auch zeitgenössisches Wohnen. Die hohe Zahl an Anmeldungen für Gemeindewohnungen zeige, dass der soziale Wohnbau auch heute noch nötig sei. Außerdem seien die Anmeldeformalitäten für Gemeindewohnungen in letzter Zeit stark erleichtert worden. Es stimme, dass es auch in Gemeindewohnungen Delogierungen gebe, allerdings werde jede Klage sofort an das Sozial- und Jugendamt weitergeleitet und alle Betroffenen zu einer Sozialberatung eingeladen. (Forts.) spr/rr

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(RK vom 25.06.2002)