Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.03.2003:
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Wiener Landtag (5)

Wien (RK). LAbg. Ingrid Lakatha (ÖVP) merkte an, dass es bei Frauenpolitik nicht nur um eine Subventionierung von frauenspezifischen Aktivitäten ginge. Ein Bereich der Frauenpolitik sei auch die Familienpolitik. In der Frauenpolitik sei es wichtig, sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Frauen zu orientieren. ...

Wien (RK). LAbg. Ingrid Lakatha (ÖVP) merkte an, dass es bei Frauenpolitik nicht nur um eine Subventionierung von frauenspezifischen Aktivitäten ginge. Ein Bereich der Frauenpolitik sei auch die Familienpolitik. In der Frauenpolitik sei es wichtig, sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Frauen zu orientieren. Deshalb fordere die ÖVP eine Anerkennung der biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen und keine Gleichmacherei der Geschlechter. Wichtig sei es, sichere Rahmenbedingungen für eine Wahlfreiheit der Frauen zu schaffen, nicht aber, sich in das Leben der Menschen einzumischen.

StR. Karin Landauer (FPÖ) bezeichnete das Kindergeld als Meilenstein in der Frauenpolitik, da es Wahlfreiheit ermögliche. Ziel sei jetzt aber ein Wegfall der Zuverdienstgrenze. Außerdem forderte sie kostenlose Kindergartenplätze. Sie bezeichnete die Frauenpolitik als Querschnittspolitik, die alle Bereiche des politischen Lebens umfasse. Wichtig sei es auch, die Berufszufriedenheit der Frauen und Mädchen zu erhöhen und den Mädchen klar zu machen, welche Berufsmöglichkeiten es gebe. So hätten Mädchen zum Beispiel beim Bundesheer sehr gute Berufsaussichten.

LAbg. Sandra Frauenberger (SPÖ) meinte, dass Frauenpolitik wichtig wäre, um frauengerecht gestalten und planen zu können. Wien habe erkannt, dass Frauenpolitik ein gesellschaftspolitisches Anliegen sei und daher in allen Bereichen Maßnahmen gesetzt. Das Kindergeld bezeichnete sie als familienpolitische Maßnahme, die sich negativ auf die Eigenständigkeit der Frauen auswirke. Sie forderte, die Einkommensgrenzen dringend zu entfernen. In Zeiten von steigender Arbeitslosigkeit sei es ein Hohn, die Mittel des WAFF und des AMS zu kürzen, wo doch hier konkrete Maßnahmen für Frauen gesetzt würden. Wichtig sei es auch, die Karrierechancen für Frauen in den Betrieben zu fördern und zu belohnen, nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Außerdem sei es nötig, Gender Mainstreaming und Gleichstellungspolitik zu verbinden, wie es in Wien bereits gelungen sei.

LAbg. Mag. Christoph Chorherr (G) meinte, dass es bei der Gleichstellungsfrage um Macht, Geld und Zeit ginge. Da über diese Faktoren derzeit die Männer verfügten, gebe es in dieser Frage auch keine Fortschritte. Schließlich sei es nicht leicht, Privilegien aufzugeben. Er forderte neben dem Mutterschutz auch eine "Vaterchance", denn gerade in den ersten Lebensmonaten sei es wichtig, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen. Bedenklich finde er, dass die Frage der Kinderbetreuung auch weiterhin nur junge Frauen, nicht aber die Männer, interessiere. Hier sei ein Umdenken erforderlich. (Forts.) spr/rr

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(RK vom 07.03.2003)