Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.03.2003:
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Kossina: Frist für Umweltminister läuft bald ab

Wien (RK) "Umweltminister Pröll hat noch bis 31. März Zeit seiner politis.chen Verantwortung nach zu kommen und ein Pfand auf Getränkeverpackungen einzuführen", betonte am Freitag Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina. Ein Pfand auf Einweggetränke wäre eine Chance für die Umwelt. Kossina: "Getränkeflaschen und ...

Wien (RK) "Umweltminister Pröll hat noch bis 31. März Zeit seiner politis.chen Verantwortung nach zu kommen und ein Pfand auf Getränkeverpackungen einzuführen", betonte am Freitag Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina. Ein Pfand auf Einweggetränke wäre eine Chance für die Umwelt. Kossina: "Getränkeflaschen und Dosen müssen nicht nach einmaligem Gebrauch im Müll landen.

Der Verfassungsgerichtshof hatte Wien im Vorjahr Recht gegeben und dem damaligen Umweltminister rechtswidriges Verhalten vorgeworfen. Minister Molterer hatte es verabsäumt zu überprüfen, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Abfall-Vermeidungsziele erreicht wurden und ob Abfall-Vermeidungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich unmöglich sind. Stattdessen wurde die Quote für die Getränkeindustrie für Mehrweggetränkeverpackungen gesenkt. Kossina: "Das kann kein tolerierbarer Weg sein".

Nach fünf Monaten Handlungsfrist, läuft diese nun mit 31.März für den Umweltminister ab. Pröll müsse nun endlich die Höhe der Rücklaufquoten für Ein- und Mehrweggetränkeverpackungen bekannt geben und daraus die Konsequenzen ziehen. Dies könne nur die Einführung eines Pfandes sein. Kossina: "Das Pfand funktioniert sowohl in europäischen Ländern, als auch in Amerika. Es wird vom Handel und den Konsumenten akzeptiert und leistet einen wichtigen Beitrag für die Umwelt."

Für Kossina sei klar, dass die umweltfreundlicheren Mehrweggetränkeverpackungen immer stärker aus dem Handel gedrängt werden und damit die Müllflut in ganz Österreich massiv zunimmt. Wären alle Flaschen und Dosen bepfandet, würden sie nicht im Müll landen sondern wiederverwertet werden. Jeder wäre interessiert, sein Pfand in Form von Cent vom Handel wieder zurück zu bekommen. Die Erfahrungen aus Deutschland hätten gezeigt, dass seit der Einführung des Pfandes die Einweggebinde um die Hälfte reduziert wurden. Mehrweg erlebe nun eine Hochblüte, so die Umwetlstadträtin.

Nur ein Pfand könne der steigenden Müllflut entgegenwirken. In Wien fallen pro Jahr 180 Mio. Stück Getränkedosen und 147 Mio. Einweg-Pet-Flaschen an.

Mehrweggetränkeverpackungen werden bis zu 60 mal wiederverwendet. Damit werden nicht nur Ressourcen gespart, sondern der Müllberg auch erheblich reduziert. Der Umweltminister hat nun die große Chance einen wichtigen Beitrag für die Umwelt zu leisten." (Schluss) bfm

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(RK vom 28.03.2003)