Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.04.2003:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). GR Mag. Christoph Chorherr (G) verwies auf die Radkultur in Holland oder Hamburg. In München würden fünf mal so viele Radfahrer unterwegs sein als in Wien. Hauptzielgruppe des Projektes seien Autofahrer gewesen, die kürzer als fünf Kilometer unterwegs sind. Dies würde die Hälfte aller Autofahrten in Wien ...

Wien (RK). GR Mag. Christoph Chorherr (G) verwies auf die Radkultur in Holland oder Hamburg. In München würden fünf mal so viele Radfahrer unterwegs sein als in Wien. Hauptzielgruppe des Projektes seien Autofahrer gewesen, die kürzer als fünf Kilometer unterwegs sind. Dies würde die Hälfte aller Autofahrten in Wien betreffen, meinte Chorherr. Das Projekt war als Anregung gedacht, sollte zum Umsteigen animieren und das Fahrrad zum Thema machen. 2002 sei beispielsweise am Ring-Radweg ein Zuwachs von 55 Prozent zu verzeichnen gewesen. Das Geld sei gut investiert worden, sagte der Redner; man müsse auch den Mut haben, Neues auszuprobieren. Das neue Projekt der Gewista sei technologisch ambitioniert, es dauere aber zu lange - bis Juni 2004 - bis alle Stationen installiert seien.

Er begrüße das Eingeständnis von StR DI Rudolf Schicker (SPÖ), dass das ViennaBike-Projekt gescheitert sei, sagte GR Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP). Man habe ein Jahr gebraucht, um dieser Tatsache ins Auge zu sehen. Im November 2002 gab es noch Subventionszusagen bis 2004. Aber nicht nur der Verein sei am Scheitern schuld sondern auch die Stadt habe versagt. Als das Scheitern des Projektes absehbar war, habe sich auch der "Vater" des Projektes, Mag. Chorherr, "aus dem Rampenlicht" zurückgezogen und StR DI Schicker alleine gelassen. In Zusammenhang mit dem Neustart übte der Redner Kritik am Auswahlverfahren für den Projektbetreiber. Es habe eine Interessentensuche und keine Ausschreibung gegeben. Die Frage, wieso die Gewista den Auftrag bekommen habe, beantwortete der Redner für sich mit Vermutungen in Richtung verstärkter Werbemöglichkeiten für die Gewista.

Wien als Umweltmusterstadt habe in diesem Sinne auch das Gratisrad unterstützt, argumentierte Dr. Harald Troch (SPÖ). Es habe auch einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gegeben. 80 Prozent der Wiener würden dem Projekt positiv gegenüberstehen, meinte der Redner. Wien und der zuständige Stadtrat seien letztlich rechtzeitig "auf die Bremse gestiegen" und hätten Qualitätsstandards eingefordert. Troch wandte sich gegen persönliche Untergriffe und lobte das Projekt in seiner zweiten Phase als technisch ausgereift. Die Erfahrungen aus der ersten Phase werden berücksichtigt.

Damit waren die Debatte über die Dringliche Anfrage der FPÖ und auch die Tagesordnung beendet

Ende der Sitzung 17.30 Uhr. (Schluss) js/sp

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(RK vom 23.04.2003)