Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.05.2003:
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Wiener Gemeinderat (4)

Wien (RK). GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) verwies darauf, dass der vorliegende Antrag ein zusätzliches Projekt zu den Wiener Festwochen enthalte, das als Veranstaltungsform politische Diskussionen statt finden sollen. Die FPÖ sei gegen die enge Verzahnung von Kunst und Politik, daher auch gegen dieses Projekt. ...

Wien (RK). GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) verwies darauf, dass der vorliegende Antrag ein zusätzliches Projekt zu den Wiener Festwochen enthalte, das als Veranstaltungsform politische Diskussionen statt finden sollen. Die FPÖ sei gegen die enge Verzahnung von Kunst und Politik, daher auch gegen dieses Projekt. Die Rednerin kritisierte in diesem Zusammenhang auch Äußerungen von Luc Bondy zur Politik. Die Budgetkürzung des Bundes bei den Wiener Festwochen betrage nur 135.000 EUR, eine geringe Summe angesichts des Gesamtbudgets der Wiener Festwochen. Unterreiner stellte den Antrag, dass der Beirat der Wiener Festwochen mindestens zweimal jährlich tagen sollte.

Von großartigen Wiener Festwochen mit großen künstlerischen Erfolgen sprach GR Ernst Woller (SPÖ). Auch das im Geschäftsstück beantragte Projekt einer Denkzone für einen künstlerischen und politischen Dialog lobte der Redner. Es werde hier keine Parteipolitik praktiziert, sondern gesellschaftspolitische Themen der Zeit aufgegriffen. Die Bundeskürzung für die Wiener Festwochen betrage 364.000 EUR korrigierte er seine Vorrednerin. Die Wiener Festwochen seien durch diese Kürzung zwar nicht gefährdet, aber die Vorgangsweise und die Begründung der Kürzung - der Bund könne keinen Einfluss auf die Festwochen nehmen - widerspreche allen politischen Sitten. Der Bund habe in den letzten drei Jahren im Wiener Kulturbereich Kürzungen von insgesamt von 15 Millionen EUR vorgenommen. In der Kulturförderung für Wien nenne der Kunststaatssekretär bewusst falsche Zahlen, stellte Woller fest und warf der Bundesregierung insgesamt eine Wien-feindliche Politik vor. Er stellte den Antrag, die Streichung der Förderung der Wiener Festwochen wieder rückgängig zu machen.

Auch GR Mag. Harald Stefan (FPÖ) kritisierte politische Äußerungen von Luc Bondy und forderte die Einberufung des Festwochen-Beirates. Die Kulturdebatte drehe sich leider mehr darum, wer wo wieviel Geld investiert statt etwa Fragen der Kreativität zu diskutieren. Kritik von Künstlern werde in Wien nur dann geschätzt, wenn damit Kritik an der Bundesregierung geübt wird. Die FPÖ werde gegen die Finanzierung des zur Diskussion stehenden Projektes stimmen. Kritik übte der Redner auch am Programm der Wiener Festwochen. Es würden zu viele Produktionen zugekauft und zu viele fremdsprachige Aufführungen stattfinden. Man dürfe eigentlich nur von Festwochen in Wien und nicht von Wiener Festwochen sprechen. (Forts.) js/spa

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(RK vom 23.05.2003)