Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.06.2003:
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Kossina: Chance für Bevölkerung auf gentechnikfreie Produkte

Wien (RK). "Wienerinnen und Wiener sollen die Sicherheit haben, sich gentechnikfrei ernähren zu können", betonte heute Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina vor dem Wiener Landtag. Sie forderte den Bund auf, endlich klare Vorgaben zur Koexistenz zwischen traditioneller Landwirtschaft und Biolandwirtschaft ...

Wien (RK). "Wienerinnen und Wiener sollen die Sicherheit haben, sich gentechnikfrei ernähren zu können", betonte heute Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina vor dem Wiener Landtag. Sie forderte den Bund auf, endlich klare Vorgaben zur Koexistenz zwischen traditioneller Landwirtschaft und Biolandwirtschaft gesetzlich festzuschreiben und diese auf EU- Ebene zu erreichen. Kossina: "Eine friedliche Koexistenz muss möglich sein. Jeder soll die Chance haben zwischen Gentech- Produkten und biologischen Produkten zu wählen."****

Gentechnik macht nicht halt vor den Grenzen, daher dürfen keine Insellösungen angestrebt werden. Weiters sollte das Verursacherprinzip zu Anwendung kommen. Das bedeutet, dass es für biologisch arbeitende Betriebe möglich sein soll, einen Ersatz für Schäden durch gentechnikveränderte Organismen zu erhalten.

Das Gentechnikgesetz des Bundes enthält keine Vorschriften über Mindestabstände zwischen Feldern, auf denen gentechnisch veränderte Organismen ausgebracht werden und biologisch bewirtschafteten Feldern, Natura 2000 Gebieten und anderen Schutzgebieten, betont Kossina.

"Es geht um die Wahlfreiheit der Bevölkerung, denn biologische Landwirtschaft und Gentechnik sind miteinander nicht vereinbar", ergänzte Kossina. Immerhin betreibe das Land Wien den größten biologischen Landwirtschaftsbetrieb Österreichs auf höchstem Niveau. 600 Hektar werden nach streng ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Eine Ausweitung der biologischen Flächen ist geplant. In Summe werde zur Zeit ein Fünftel der Fläche Wiens landwirtschaftlich genutzt. Vor allem die Biobetriebe der Stadt Wien in der Lobau und in Essling sind sehr erfolgreich. Wien braucht eine klare Regelung.

Wien habe sich verpflichtet, gentechnikfrei zu produzieren, so Kossina. Weder auf Bundes-, noch auf EU-Ebene gebe es derzeit klare Regelungen und außerdem fehle in österreichischen Recht eine Abgrenzung der Bundes- und Landeskompetenzen. Dies sei ein untragbarer Zustand, der auch die Bevölkerung verunsichere. Kossina fordert klare und einheitliche Bestimmungen im Rahmen der geplanten Novelle zum Gentechnikgesetz. (Schluss) bfm

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(RK vom 26.06.2003)