Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.09.2003:
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Bau der S 1 läuft auf Hochtouren

Bau der S 1 läuft auf Hochtouren

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Wien (RK). Der Bau der "S 1" (vormals B 301) als Spange südlich von Wien zwischen Vösendorf und Schwechat läuft auf vollen Touren. Zur Erinnerung ein kurzer Rückblick: Am 25.Oktober 2001 war in Schwechat der Spatenstich für den Bau der Wiener Außenring Schnellstraße, damals B 301 bezeichnet, erfolgt - mit dabei ...

Wien (RK). Der Bau der "S 1" (vormals B 301) als Spange südlich von Wien zwischen Vösendorf und Schwechat läuft auf vollen Touren. Zur Erinnerung ein kurzer Rückblick: Am 25.Oktober 2001 war in Schwechat der Spatenstich für den Bau der Wiener Außenring Schnellstraße, damals B 301 bezeichnet, erfolgt - mit dabei Landeshauptmann Dr. Michael Häupl. Das insgesamt (alle Zahlen gerundet) 16,2 Kilometer lange Straßenstück ist im Generalverkehrsplan Österreich (GVPÖ) mit hoher Priorität verankert und mittlerweile voll in Bau. Bei einer von ASFINAG und ÖSAG gemeinsam initiierten Besichtung, im gegenständlichen Fall der Errichtung des Tunnels Rannersdorf - derzeit wird hauptsächlich an der Herstellung der Spundwände gearbeitet - war die Größenordnung klar zu sehen und so manche technische Schwierigkeit, die es zu überwinden gilt, zu erahnen. Grundsätzlich dazu ÖSAG-Geschäftsführer Direktor DI Alois Schedl: "In allen Schlüsselbereichen der S 1 wird mit vollem Einsatz gearbeitet, sodass einer plankonformen Verkehrsfreigabe - das wäre für den Abschnitt Ost Ende 2004, für den Abschnitt West Ende 2006 - aus derzeitiger Sicht nichts im Wege steht. Wir liegen mit fast allen Objekten und Erdbauten voll im Zeitplan, hier in Rannersdorf befinden wir uns im wohl schwierigsten Teilstück der gesamten Trasse". Die Kosten für den ersten Abschnitt der S 1 - zwischen A 2/Südautobahn und A 4/Ostautobahn - wurden mit rund 420 Millionen Euro (rund 6,8 Milliarden Schilling) veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt zur Gänze aus Maut- und Vignettenerlösen. Mit der Einführung der LKW-Maut ab 2004 wird auch die Weiterführung der S 1 als Nordostumfahrung ab Schwechat weiter bis Korneuburg, gesichert sein.****

Der nunmehr in Bau befindliche 16,2 Kilometer lange Teil der S 1 weist fünf Tunnel mit einer Gesamtlänge von 4 Kilometern auf, weiters 15 Brückenbauwerke, sechs Grünbrücken und acht Anschlussstellen. Die damalige B 301 war übrigens das erste große Straßenbauvorhaben, das einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen worden war, die Trassenverordnung gemäß § 4 Bundesstraßengesetz ist am 8. Oktober 2000 ergangen. Die gesamte Strecke wird vollausgebaut, also mit vier Fahrstreifen im Freiland und in Tunnelbereichen mit zwei Röhren (jeweils mit Sicherheitsstreifen). Die geplanten Verkehrsfreigabe von Knoten Schwechat bis Anschlussstelle Schwechat Süd ("Abschnitt Ost") liegt bei Ende 2004, die von Anschlussstelle Schwechat Süd bis Vösendorf ("Abschnitt West") bei Ende 2006.

Der Tunnel Rannersdorf mit knapp 1,9 Kilometern Länge (Kosten rund 69 Millionen Euro, d.s. rund 950 Millionen Schilling) ist der längste der insgesamt fünf Tunnel. Das Bauwerk quert das Schwechattal zwischen den Anschlussstellen Rannersdorf und Schwechat Süd und wird - wie alle anderen Tunnel der S 1 - in offener Bauweise mit der sogenannten "Spundwand-Methode" errichtet. Gebaut wird in 14 Teilabschnitten, durch kürzere Bauabschnitte und geringere Bauzeiten kann die Beeinträchtigung der Anrainer durch das Baugeschehen (ARGE STRABAG) deutlich vermindert werden. Wesentlichen Anteil daran hat hier die Methode, bei der Errichtung der Spundwände die einzelnen - 17 Meter langen - Elemente nicht mittels Schlagen sondern mittels Vibration abzusenken. Die Bodenbeschaffenheit hier, eine Lehmschicht und darunter im wesentlichen Schotter/Kies, machen das möglich. Dazu STRABAG-Gruppenleiter DI Wolfgang Dittrich und ÖSAG-Projektleiter Ing. Gerald Stöckl unisono, die extreme Trockenheit mit entsprechender Staubentwicklung, der man mit Sprinkleranlagen begegnete, habe wenigstens in der fast geräuschfreien Einbringung der Spundelemente mittels Vibration einen entsprechenden Ausgleich für die Anrainer gebracht.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) pz

(RK vom 25.09.2003)