Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.09.2003:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). GR Ingrid Korosec (ÖVP) meinte, dass die Wiener bei der derzeitigen Situation im Pflegebereich Angst vor einem langen Leben haben müssten. Da sich die Zahl der alten Menschen in den nächsten 25 Jahren verdoppeln werde, müsse die geriatrische Pflege sowohl an Quantität als auch an Qualität gewinnen. Die ...

Wien (RK). GR Ingrid Korosec (ÖVP) meinte, dass die Wiener bei der derzeitigen Situation im Pflegebereich Angst vor einem langen Leben haben müssten. Da sich die Zahl der alten Menschen in den nächsten 25 Jahren verdoppeln werde, müsse die geriatrische Pflege sowohl an Quantität als auch an Qualität gewinnen. Die Altenpflege der Zukunft brauche ein Bildungs-, Struktur- und PR- Konzept, um das Berufsbild aufzuwerten und gezieltere Pflegeeinheiten zu schaffen.

GR Kurt Wagner (SPÖ) fragte, woher das zusätzliche Geld kommen solle. Er forderte alle Parteien auf, gemeinsam an einer vernünftigen Regelung zu arbeiten. Der Städtebund weise schon seit Jahren darauf hin, dass die Finanzsituation der Städte immer schlechter werde. Daher verlangte er finanzielle Unterstützung durch den Bund, damit die Missstände ausgeräumt werden könnten.

Für GR Waltraud Cecile Cordon (Grüne) ist die geforderte Milliarde nur ein Anfang, um die Missstände abzustellen. Vor allem müsse sich ändern, dass das Pflegepersonal nicht nach Lainz will. Der Ruf von Lainz sei auf Grund der dortigen Missstände so schlecht. Das Personal sei überfordert, es gebe zu wenig PflegerInnen, die zu wenig Geld verdienten und überdies 12- Stunden-Tage hätten. Um dies abzustellen, sei mehr Geld notwendig.

GR Ingrid Lakatha (ÖVP) sagte, es sei nötig, das Geriatriezentrum am Wienerwald in kürzester Zeit zu renovieren und auf Hotelstandard auszubauen. Nötig wäre, kleine Einheiten zu schaffen, damit zum Beispiel jeder Pflegepavillon für sich eigenständig arbeiten könne. Wünschenswert wäre auch, in den nächsten Jahren bis zu 100 Nachbarschaftshilfezentren zu schaffen und verstärkt betreute Wohngemeinschaften einzurichten.

GR Heinz Christian Strache (FPÖ) sagte, dass eine Pflegereformkommission eingerichtet werden müsse, die bis Ende 2004 ein Pflegeheimgesetz und ein Pflegeleitbild ausarbeiten solle. Zu dieser Forderung stellte er einen Beschlussantrag. Wichtig sei der Ausbau von Kompetenzzentren für die Pflege zu Hause und die Bereitstellung von Tagesheimplätzen sowie die Stärkung des mobilen Pflegebereichs. Auch sei eine Öffnung des Marktes für Pflegeheime notwendig, um die Qualität der Heimplätze zu steigern. (Forts.) spr/spa

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(RK vom 25.09.2003)