Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.09.2003:
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Alzheimer-Einrichtung im GZ Klosterneuburg wird 1 Jahr

Wien (RK). Heute, Freitag, wurde im Beisein von Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und KAV-Generaldirektor-Stellvertreter Prim. Dr. Ludwig Kaspar das einjährige Jubiläum der Station für Demenzkranke mit ausgeprägtem Bewegungsdrang im KAV-Geriatriezentrum Klosterneuburg gefeiert. Die Station ...

Wien (RK). Heute, Freitag, wurde im Beisein von Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und KAV-Generaldirektor-Stellvertreter Prim. Dr. Ludwig Kaspar das einjährige Jubiläum der Station für Demenzkranke mit ausgeprägtem Bewegungsdrang im KAV-Geriatriezentrum Klosterneuburg gefeiert. Die Station wurde im Zuge einer Generalsanierung um insgesamt 1,3 Millionen Euro umgestaltet.

"Die steigende Lebenserwartung und Zunahme des Seniorenanteils an der Bevölkerung führen zu einem starken Anstieg demenzieller Erkrankungen, wie zum Beispiel Alzheimer", so KAV- Direktor Kaspar. So sind beispielsweise in Österreich rund 100.000 Menschen von Morbus Alzheimer betroffen, weltweit sind es 18 Millionen. Kaspar:"Deshalb ist es wichtig, spezielle Einrichtungen für Menschen mit diesem Krankheitsbild zu schaffen." Die nunmehr ein Jahr "junge" Einrichtung im Geriatriezentrum Klosterneuburg stellt eine Vorzeigestation in der Behandlung demenzkranker Menschen dar.

Demenzkranke mit erhöhtem Bewegungsdrang benötigen spezielle Betreuung

Viele demenzkranke Menschen haben einen erhöhten Bewegungsdrang. Deshalb wurde auf der Demenzstation im Geriatriezentrum Klosterneuburg ein Rundweg geschaffen, der die beiden Trakte der Station miteinander verbindet. Symbole und Farben erleichtern die Orientierung, bestimmte Melodien signalisieren Tag und Nacht. Zudem erfolgte auf der Station die Trennung von Wohn- und Schlafbereichen. Küchenecken und spezielle Räumlichkeiten stehen für die Beschäftigungstherapie zur Verfügung.****

Krankheitsbild der Demenz

Bei der Demenz kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung von Nervenzellen. Das Krankheitsbild ist durch zwei Symptombereiche gekennzeichnet.

  • Hirnleistungsstörungen: Störungen der Sprache, des
    Gedächtnisses, des Urteilsvermögens, der Orientierung, ...
  • Verhaltensstörungen und Persönlichkeitsveränderungen:
    Antriebsmangel, Halluzinationen, Aggression, Unruhe,
    Wandertrieb, ...

Betreuungsschwerpunkte bei Demenzkranken

"Gerade die Verhaltensstörungen führen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen", so Oberschwester Hildegard Menner. "Deshalb haben wir spezielle Betreuungsschwerpunkte gesetzt."

  • In einem sorgfältigen geriatrischen Assessment werden die
    medizinischen, psychosozialen und funktionellen Fähigkeiten der
    Patienten erfasst, um einen umfassenden Betreuungsplan zu
    erstellen.
  • In der validierenden Pflege liegt der Schwerpunkt auf der
    Befriedigung psychosozialer Grundbedürfnisse. Die Validation ist
    eine Kommunikationsmethode zum besseren Verständnis
    desorientierter Menschen. Dabei wird ein Bedürfnismodell unter
    Berücksichtigung der Biografie und des Lebensumfeldes der
    betroffenen Menschen erstellt.
  • Durch das reaktivierende Pflegeprinzip wird die Eigenständigkeit
    der Patienten unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen
    gefördert.****

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) bw

  • Rückfragehinweis:
    Wiener Krankenanstaltenverbund/Public Relations
    Birgit Wachet
    Tel.: 53114/60103
    e-mail: birgit.wachet@wienkav.at

(RK vom 26.09.2003)