Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.02.2004:
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Ehrenzeichen für Manfried Rauchensteiner und Wilfried Seipel

Ehrenzeichen für Manfried Rauchensteiner und Wilfried Seipel

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Wien (RK). Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny zeichnete heute, Mittwoch, zwei Persönlichkeiten aus, "die sich um das kulturelle Erbe in Wien große Verdienste erworben haben": a.o. Univ.-Prof. Hofrat Dr. Manfried Rauchensteiner, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, und Hofrat Prof. Mag. Dr. Wilfried Seipel ...

Wien (RK). Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny zeichnete heute, Mittwoch, zwei Persönlichkeiten aus, "die sich um das kulturelle Erbe in Wien große Verdienste erworben haben": a.o. Univ.-Prof. Hofrat Dr. Manfried Rauchensteiner, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, und Hofrat Prof. Mag. Dr. Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wien, erhielten das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". "Beide haben mit ihrer Tätigkeit die Stadt, in der die Museen stehen, geadelt. Beide nehmen auch außerhalb der Häuser am öffentlichen Diskurs teil und sind gefragte und anerkannte Experte", würdigte Mailath-Pokorny die Leistungen der Geehrten.

OSR Dr. Kurt Scholz wies in seiner Laudatio auf die Erfolge Rauchensteiners als Museumsdirektor hin: "Er hat dem Heeresgeschichtlichen Museum eine tief humanistische Bedeutung gegeben. Wenn man das Museum besucht, dann verlässt man es als Pazifist." Rauchensteiner wurde auch mit der Republikausstellung zum Staatsvertrag beauftragt, "und es gibt vom ganzen Lebensweg her keinen Geeigneteren".

"Wilfried Seipel ist ein Mann mit einer klassischen humanistischen Bildung, etwas, was es heute nur mehr selten gibt", so Manfred Jochum, Hörfunkintendant i. R, in seiner Laudatio. Seipel verwehre sich gegen jeden oberflächlichen Bildungsbegriff, das habe er praktisch mit jeder seiner Ausstellungen bewiesen. Seine Ausstellungen erzielen Rekordzahlen; Seipel sei ein Generaldirektor, der sich auch aufs Eventmarketing verstehe.

Manfried Rauchensteiner sprach die Dankesworte auch im Namen seines Kollegen Wilfried Seipels: Wien sei eine Stadt, die immer Menschen integriert habe und Menschen eine Heimat geboten habe. Ihm und Kollegen Seipel seien große Kultureinrichtungen anvertraut worden. Es seien Wiener Museen, die vom Schicksal dieser Stadt, des Landes und von Europa zeugen. Sie tun beide das Beste, um das Kulturerbe zu verwalten.

Biographie Manfried Rauchensteiner

Manfried Rauchensteiner wurde 1942 in Villach geboren. Von 1961-66 studierte er Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Seit 1966 ist Rauchensteiner wissenschaftlicher Beamter am Heeresgeschichtlichen Museum. 1975 habilitierte er sich für österreichische Geschichte an der Universität Wien. Seit damals ist er Dozent in Wien und Innsbruck, daneben hat er auch Lehraufträge an der Diplomatischen Akademie und an der Landesverteidigungsakademie. Von 1988 bis 1992 war er Leiter des Militärhistorischen Dienstes im Bundesministerium für Landesverteidigung. Seit 1. August 1992 ist Manfried Rauchensteiner Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums (Hofrat) und seit 1999 Präsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte. Das Schwergewicht von Forschung und Lehre liegt auf der Militär- und Zeitgeschichte. Zahlreiche Publikationen dokumentieren Rauchensteiners wissenschaftliche Arbeit, darunter "Die Schlacht von Aspern am 21. und 22. Mai 1809", "Kaiser Franz und Erzherzog Karl. Dynastie und Heerwesen in Österreich 1796- 1809", "1945. Entscheidung für Österreich. Eine Bilddokumentation", "Der Sonderfall. Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955", "Der Krieg in Österreich 1945", "Die Zwei. Die Große Koalition in Österreich 1945-1966", "Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg". Ao. Univ.-Prof. Dr. Rauchensteiner ist Herausgeber der Reihe "Militärhistorische Dissertationen Österreichischer Universitäten". Er ist darüber hinaus Autor zahlreicher kleinerer Arbeiten, Aufsätze und Zeitungsartikel und betreut Fernseh- und Hörfunkproduktionen.

Biographie Wilfried Seipel

Wilfried Seipel wurde 1944 in Wien geboren. Er studierte in Wien, Heidelberg und Hamburg Klassische Philologie, Ägyptologie und Kunstgeschichte. In Heidelberg erwarb er den Magistertitel, in Hamburg promovierte er zum Dr.phil. Nach mehreren Assistentenstellen in Heidelberg, Berlin und Konstanz wurde er Direktor des Städtischen Museums Konstanz, von dort wurde er als Direktor an das Oberösterreichische Landesmuseum berufen. Seit 1990 ist er Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien. Seipel hat die Modernisierung des traditionsreichen Hauses am Ring vorangetrieben mit der baulichen und technischen Sanierung des Gebäudes, der teilweisen Neuaufstellung der Sammlungen, einer intensivierten Ausstellungstätigkeit und der Erschließung neuer Ausstellungsmöglichkeiten. Mit Beginn des Jahres 1999 erhielt das Museum die Vollrechtsfähigkeit als wissenschaftliche Anstalt, seither ist Wilfried Seipel auch wirtschaftlich für die Institution verantwortlich. Seit dem vorigen Jahr zählen das Museum für Völkerkunde und das Österreichische Theatermuseum ebenfalls zum wirtschaftlichen Komplex des Kunsthistorischen Museums. Wilfried Seipels Publikationstätigkeit konzentriert sich auf sein eigentliches Fachgebiet, die Ägyptologie, darunter "Götter, Gräber und die Kunst", "Mensch und Kosmos", "Götter, Menschen, Pharaonen", "Gott, Mensch und Pharao". Die wichtigsten Ausstellungen der letzten Jahre galten den Themen "Weihrauch und Seide: Alte Kulturen an der Seidenstrasse" (1997), "Bilder aus dem Wüstensand" (1998), "Jemen - Kunst und Archäologie im Land der Königin von Saba", "Kaiser Karl V." (2000) und "7000 Jahre persische Kunst" (2000).

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 11.02.2004)