Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.06.2004:
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Wiener Gemeinderat (11)

Wien (RK). GR Dr. Elisabeth Vitouch (SPÖ) würdigte das Mozartjahr 2006, mit dem sich Wien, noch dazu während der österreichischen EU-Präsidentschaft, als Zentrum lebendigen Kulturlebens positionieren werde. Sie hob auch den "Sommernachtstraum" Adi Hirschals, das Film Festival am Rathausplatz und das Operettenfestival ...

Wien (RK). GR Dr. Elisabeth Vitouch (SPÖ) würdigte das Mozartjahr 2006, mit dem sich Wien, noch dazu während der österreichischen EU-Präsidentschaft, als Zentrum lebendigen Kulturlebens positionieren werde. Sie hob auch den "Sommernachtstraum" Adi Hirschals, das Film Festival am Rathausplatz und das Operettenfestival in der Krieau hervor. Auch wies sie auf die Aufarbeitung der Vergangenheit in Wiens Kultur mit Restitution und Überprüfung der Ehrengräber hin, sowie auf den Ausgleich der wegfallenden Bundessubventionen durch die Stadt Wien. Die Kultur in Wien sei nun schon so vielfältig, dass es fast schon eine Beratungsstelle für Kulturkonsumenten geben müsste.

GR Claudia Sommer-Smolik (Grüne) kritisierte, dass in Wien die Wissenschaftsförderung immer noch weit hinter der Wirtschaftsförderung angesiedelt sei. Auch habe die Stadt Wien die Debatte um die Ludwig-Boltzmann-Institute verschlafen. 140 gut ausgebildete Wissenschafter seien in Gefahr arbeitslos zu werden. In einem Beschlussantrag verlangte sie u.a. die Subventionen davon abhängig zu machen, ob in den neuen Instituten unabhängige Forschung weiter möglich sein werde und dass die Ludwig-Boltzmann- Gesellschaft klar lege, was die Gründe für den möglichen Ausschluss von 60 Instituten seien. In einem weiteren Antrag verlangte sie nach dem möglichen Ausfall von Boltzmann-Instituten klare Zukunftsperspektiven für Forschung an den Wiener Gemeindespitälern zu schaffen.

GR Mag. Harald Stefan (FPÖ) kritisierte die Abnahme des Anteils des Kulturbudgets am Gesamtbudget. Auch die Theaterreform sei misslungen und das Hirschal-Projekt scheine aus unerfindlichen Projekten gar nicht im Budget auf. Massiv kritisierte er auch die Fremdsprachigkeit der Wiener Festwochen und wies darauf hin, dass auch österreichische Zeitungen das Festival bereits als provinziell bezeichnen.

GR Laura Rudas (SPÖ) betonte den hohen Stellenwert der Kultur in Wien, hob die Bezirksfestwochen hervor und würdigte die Förderung für Wissenschaft und Forschung in Wien, sowie die Stärkung des Forschungsstandorts Wien. Besonders hob sie die neue Initiative für Kunst im öffentlichen Raum hervor.

GR Waltraud Cecile Cordon (Grüne) kritisierte, dass die Subvention für das Projekt Exilforschung und Kultur von 18.000 auf 10.000 Euro herabgesetzt worden wäre. Dadurch gebe es mehr Zittern um den Bestand, als kontinuierliche Arbeit. Während der Verein für die Geschichte der Arbeiterbewegung jährlich 36.000 Euro Subvention bekomme, müssten die Exilkulturvereine mit 9.500 Euro auskommen. In einem Antrag verlangte sie die Einrichtung einer Permanenzausstellung "Wien, Stadt der Juden". (Forts.) rö/vo

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(RK vom 28.06.2004)