Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.07.2004:
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Brauner: Menschen wieder verstärkt in den Mittelpunkt stellen

Wien (RK). Die bisherige Frauen- und Integrationsstadträtin Mag.a Renate Brauner wurde am Donnerstag im Wiener Gemeinderat als neue Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin angelobt. Nach ihrer Wahl präsentierte Brauner die "Leitlinien für eine zukunftsorientierte Betreuung bis ins hohe Alter". Als zentrales Thema ...

Wien (RK). Die bisherige Frauen- und Integrationsstadträtin Mag.a Renate Brauner wurde am Donnerstag im Wiener Gemeinderat als neue Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin angelobt. Nach ihrer Wahl präsentierte Brauner die "Leitlinien für eine zukunftsorientierte Betreuung bis ins hohe Alter". Als zentrales Thema erachtet die Gesundheits- und Sozialstadträtin, "dass die Menschen selbst wieder mehr im Mittelpunkt unserer Überlegungen und Betrachtungen stehen."

Brauner bekannte sich in ihrer Rede dazu, dieses Ressort "in vollem Bewusstsein für die komplexe Aufgabe und die große Herausforderung" übernommen zu haben. "Niemand ist gerne krank, niemand ist gerne bettlägerig und niemand ist gerne auf Sozialhilfe angewiesen. Diesen Menschen müssen und wollen wir bestmöglichst helfen", so Brauner.****

Brauner sprach sich dafür aus, alle Reformen gemeinsam durchzuführen und dabei die Einbindung aller Betroffenen - von den PatientInnen bis zu den MitarbeiterInnen - zu verstärken. Bei all den angedachten Reformen und Veränderungen möchte Brauner folgende fünf Grundprinzipien zentral einfließen lassen:

1) "In unsere Reformvorhaben wollen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbinden. Sie stellen das wesentliche Kapital in all unseren Überlegungen dar. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den letzten Monaten sind sie es, die unser Gesundheitssystem jeden Tag sichern.

2) Bei allen strukturellen Überlegungen gilt es, einerseits, die sich ändernden demographischen Tatsachen bezüglich des Alters berücksichtigen, aber auch die unterschiedliche Verteilung auf die einzelnen Regionen in Wien Jahre voraus zu berechnen. Mit diesen Daten als Grundlage schaffen wir jene Reformen, mit denen unser System auch langfristig zu den besten der Welt zählen wird.

3) In den eigenen vier Wänden fühlen sich die Menschen am wohlsten und zuhause. Jede Reform, gerade im Geriatriebereich, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt, muss also den Grundsatz haben, dass die Menschen möglichst lange bei sich zuhause in Würde und Selbstbestimmtheit leben. Dieses Prinzip hat aber natürlich auch Konsequenzen für unser Angebot: Einerseits müssen wir die ambulanten Dienste ausbauen, andererseits aber dafür vorsorgen, dass in den Geriatriezentren vor allem intensive Pflegefälle betreut werden.

4) Darüber hinaus müssen wir flexible Modelle für spezielle Gruppen schaffen. Denn "die Älteren" gebe es nicht: Das Spektrum reicht hier von einer aktiven Lebensführung bis hin zu einer Rund- um-die-Uhr-Betreuung. Deshalb sollten flexible Modelle angedacht werden, wie etwa Kurzzeitpflegeeinrichtungen, Übergangspflegeeinrichtungen bzw. semistationäre Einrichtungen.

Die PatientInnen sollten dabei von kompetenten Teams unterstützt werden, die sich um die Adaptierung der Wohnung kümmern, damit diese dort auch ihren Anforderungen entsprechend leben können.

5) Menschen in den Mittelpunkt stellen, heißt aber auch, die Sozialkontakte möglichst aufrecht erhalten. Also kleinere, wohnnahe Einheiten auch durch Kooperationen mit Privaten. Public Private Partnership soll weiter forciert werden, da es hier äußerst positive Beispiele gebe."

Abschließend bedankte sich Brauner für das bisherige Vertrauen und erklärte an die Mitglieder aller Fraktionen: "In diesem Sinne freue ich mich auf unsere gemeinsame zukünftige Zusammenarbeit und wünsche uns allen Alles Gute für die bevorstehenden Aufgaben." (Schluss) sl

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Stefan Leeb
    Mediensprecher Gesundheits- und
    Sozialstadträtin Mag.a Renate Brauner
    Handy: 0664/22 09 132
    e-mail: les@gif.magwien.gv.at

(RK vom 01.07.2004)