Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.07.2004:
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Wiener Gemeinderat (6)

Wien (RK). GR Mag. Ulli Sima (SPÖ) betonte, dass Wien eine vielbeneidende Umweltmusterstadt sei, mit einer Bevölkerung, bei der Umweltschutz in den Herzen verankert sei. Sie kündigte an, eine aufrechte Stimme für die Umwelt zu sein, mit Idealen, aber auch mit Realitätssinn. Als einen ihrer Schwerpunkte sah sie den ...

Wien (RK). GR Mag. Ulli Sima (SPÖ) betonte, dass Wien eine vielbeneidende Umweltmusterstadt sei, mit einer Bevölkerung, bei der Umweltschutz in den Herzen verankert sei. Sie kündigte an, eine aufrechte Stimme für die Umwelt zu sein, mit Idealen, aber auch mit Realitätssinn. Als einen ihrer Schwerpunkte sah sie den Klimaschutz, was auch Arbeitsplätze schaffen werde. Sie werde sich aber weiters dafür einsetzen, auch Kinder für den Umweltschutz zu begeistern. Massiv werde sie sich dafür stark machen, dass die Wiener keine Gentechnik in der Nahrung finden müssten. Abschließend garantierte sie die Einhaltung des Nationalparkgesetzes Lobau.

Mitteilung "Leitlinien für eine zukunftsorientierte Betreuung bis ins hohe Alter"

StR. Mag. Renate Brauner (SPÖ) betonte die hohe Qualität im Wiener Gesundheitsbereich. Es werde für sie gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit wichtig sein, darauf aufbauend mit PatientInnen, aber auch mit PflegerInnen und ÄrztInnen Gespräche zu führen, um jene Rahmenbedingungen zu schaffen, die die WienerInnen individuell benötigen. Sie skizzierte die Grundzüge ihrer beabsichtigten Reformen mit Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Berücksichtigung der sich ändernden demografischen Tatsachen sowie dem Grundsatz, die Menschen möglichst lange bei sich zu Hause in Würde und Selbstbestimmtheit leben zu lassen. Dafür müsse es flexible Modelle wie Kurzzeitpflegeeinrichtungen, Übergangspflegeeinrichtungen und semistationäre Einrichtungen geben. Public Private Partnership solle weiter forciert werden. Da sich die Zahl der WienerInnen, die älter als 75 Jahre alt sind, bis 2010 um 8 Prozent erhöhen werde, müsse man die Qualität der stationären Pflege dahingehend verändern, dass Medizin und Therapie nur dann angeboten werden sollten, wenn sie von den Bewohnern gebraucht werden. im Vordergrund sollen Lebens- und Wohnqualität stehen, nicht die Krankenhausatmosphäre. Deshalb beabsichtige sie auch das Geriatriezentrum Am Wienerwald bis 2010 auf unter 1000 Betten zu verkleinern. StR. Brauner betonte aber auch, dass die Sicherstellung eines zeitgemäßen Standards der Gesundheits- und Pflegeversorgung nicht nur aus dem Wiener Budget finanziert werden könne. Deshalb sei für sie auch jeder Abschluss der derzeit laufenden Verhandlungen zum Finanzausgleich ohne Lösung der Finanzierungsfrage des Gesundheitswesens unvorstellbar. StR. Brauner betonte, dass der Fonds Soziales Wien für sie als Pflegedrehscheibe der Stadt fungieren solle, dessen zentrale Aufgabe es in Zukunft sein werde, für die Menschen das passende Angebot zu finden. Die Stadträtin versicherte abschließend, dass die Sicherstellung eines zeitgemäßen Standards des Leistungsangebots für die älteren Wienerinnen und Wiener eine Priorität der Stadtverwaltung darstelle.

GR Dr. Sigrid Pilz (Grüne) befürchtete, dass bei der SPÖ der Strukturwandel noch nicht angekommen sei. Auch in der Untersuchungskommission sei schließlich versucht worden zu mauern. Sie stellte den Vorstellungen der neuen Stadträtin die Tatsache entgegen, dass in den großen Geriatriezentren Wiens keinesfalls der Mensch im Vordergrund stehe. So wäre auch die Reduktion des GZW auf 1000 Betten eine Kapitulation, da dies immer noch zu viel wäre. Auch sei der geplante Zeitraum bis 2010 zu lange. Es müsse Schluss sein mit der Kasernenstruktur. Sie forderte auch eine rechtliche Absicherung Dr. Vogts als Pflegeanwalt und warnte StR. Brauner vor einer zu engen Kooperation mit dem Personal, da hier etwa nach wie vor der Wunsch nach der Aufrechterhaltung des 12- Stunden-Dienstes bestehe. Abschließend drückte sie ihre Sorge aus, dass die Umstellung auf die Förderstruktur für den Fonds Soziales Wien fatale Folgen haben könne. (Forts.) rö/vo

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(RK vom 01.07.2004)