Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.07.2004:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Gemeinderat (7)

Wien (RK). Sie vermerke es positiv, sagte GR Ingrid Korosec (ÖVP), dass die neue Gesundheitsstadträtin eine Art Regierungserklärung vorgelegt habe. Sie erwarte, dass Maßnahmen gesetzt werden, damit die ältere Generation ihren Lebensabend gut verbringen könne. Aber sie verwahre sich dagegen, dass die Arbeit der ...

Wien (RK). Sie vermerke es positiv, sagte GR Ingrid Korosec (ÖVP), dass die neue Gesundheitsstadträtin eine Art Regierungserklärung vorgelegt habe. Sie erwarte, dass Maßnahmen gesetzt werden, damit die ältere Generation ihren Lebensabend gut verbringen könne. Aber sie verwahre sich dagegen, dass die Arbeit der Untersuchungskommission als eine Art "Diskutantenstadel" bezeichnet werde. Sie warf der neuen Gesundheitsstadträtin vor, sie habe die Arbeit der U-Kommission zu früh abgebrochen. Jetzt müsse rasch gehandelt werden, man benötige einen Zeitplan. Sie könne die Verantwortung auf niemand mehr abschieben.

StR. Karin Landauer (FPÖ) sprach von einem Neuanfang des Wiener Gesundheitswesens. Leider habe sich in den letzten 20 Jahren nur wenig an den Strukturen geändert. Das Angebot zur Mitarbeit und Mitgestaltung nehme sie gerne an, sei aber skeptisch und erinnerte daran, dass es nicht möglich gewesen sei, einen gemeinsamen Bericht der U-Kommission zu erstellen. Weiters bedauerte sie, dass die Pfleglinge in den Pflegeeinrichtungen de facto entmündigt würden, es gebe kaum eine Chance für eine persönliche Sphäre. Die großen Heime hätten eine schlechte Verkehrsanbindung, alternative Wohnformen sollten entwickelt werden. Sie regte mehr Kooperation mit privaten Einrichtungen an.

Man habe sich intensiv damit befasst, wie man den Lebensabend der älteren Mitbürger positiv gestalten könne, sagte GR Marianne Klicka (SPÖ). Sie erinnerte daran, dass in einer älter werdenden Gesellschaft die Pflege auch teurer werde, da auch der Anteil der Pflegebedürftigen, die nicht von Verwandten versorgt werde, steigen werde. Pflegeberufe werden daher immer mehr gefragt, sie forderte, dass die Einschränkung für qualifiziertes Pflegepersonal von EU-Bürgern fallen müsse. Die Pflegeberufe selbst müsse man aufwerten, die Ausbildung verbessern.

Sie pflichte dem Zitat der neuen Gesundheitsstadträtin "der Mensch solle im Zentrum stehen" voll zu, sagte GR Waltraud Cecile Cordon (Grüne). Negativ sei der Pflegeberuf besetzt; die Mitarbeiter klagen über die Arbeitszeit, über das niedrige Gehalt, wollen eine bessere Ausbildung. Da müssten rasch Maßnahmen gesetzt werden. Ein großes Problem sei das Wohnen im Alter. Für Pensionistenheime bestehe ein höherer Bedarf, private Seniorenresidenzen könne sich nicht jeder leisten, in der eigenen Wohnung zu bleiben bedarf hoher Kosten zur Umgestaltung. Vor allem Frauen seien im Alter schwer belastet, die Vereinsamung könne zu einem Problem werden. (Forts.) fk/rr

  • Rückfragehinweis:
    Diensthabender Redakteur
    Tel.: 4000/81 081

(RK vom 01.07.2004)