Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.09.2004:
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Schicker, Mailath zur Ohmann'schen Wienflussverbauung

Schicker, Mailath zur Ohmann′schen Wienflussverbauung

Copyright: MA 29/Wurscher

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Wien (RK). Ein Stück historisches Wien erstrahlt in neuem Glanz. Die Ohmann'sche Wienflussverbauung beim Stadtpark, ein Paradestück Wiener Baukunst der Jahrhundertwende, ist nunmehr fertiggestellt. Das historische Bauwerk wurde seit Dezember 2001 unter der Aufsicht des Generalplaners, Architekt Manfred Wehdorn, von ...

Wien (RK). Ein Stück historisches Wien erstrahlt in neuem Glanz. Die Ohmann'sche Wienflussverbauung beim Stadtpark, ein Paradestück Wiener Baukunst der Jahrhundertwende, ist nunmehr fertiggestellt. Das historische Bauwerk wurde seit Dezember 2001 unter der Aufsicht des Generalplaners, Architekt Manfred Wehdorn, von der Stadt Wien - durch die MA 29 und mit Mitteln aus dem Altstadterhaltungsfonds - instandgesetzt.

"Mit der Ohmann'schen Wienflussverbauung ist einst die besonders ästhetische Verbindung zwischen Architektur und Natur gelungen. Die Integration dieser Anlage in das Weltkulturerbe Wien-Innere Stadt war daher ein wichtiger und logischer Schritt. Im Bewusstsein der historischen Bedeutung wurde somit bei der Instandsetzung des Bauwerks sehr großer Wert auf die handwerkliche Detailtreue gelegt", stellt Planungsstadtrat Rudolf Schicker zufrieden fest. "Die großzügige Anlage ist eines der schönsten und am besten erhaltenen Jugenstilensembles Österreichs," erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Die Wiederherstellung daher nahezu eine Verpflichtung".

Das 1903 bis 1906 nach Plänen von Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer entstandene Wienflussportal mit seinen Kollonaden, Pavillons, Freitreppen und Uferpromenaden zählt zu den herausragendsten Bauten des Jugendstils in Wien. Jetzt sind weite Bereiche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Einzelne Teilbereiche im Nahbereich der Baustelle des Wientalkanals bleiben aber noch gesperrt. Grund dafür ist die Unterfahrung der Kleinen Ungarbrücke durch die Schildmaschine. "Diese Teile werden im Herbst nach der Unterfahrung der Brücke hergerichtet und dann für die Fußgängerinnen und Fußgänger freigegeben", erläutert Abteilungsleiter Winter. Ebenso würden die Wasserspiele wegen der kommenden kalten Jahreszeit erst im nächsten Jahr aktiviert. Die Bepflanzung sei jedoch schon im Hinblick auf das nächste Frühjahr hergestellt.

Zur Geschichte des Wioenflussportals

Das Wienflussportal im Stadtpark entstand im Zuge der Regulierung des Wienflusses und ist eines der großen Meisterwerke des Jugendstils von europäischer Bedeutung. Der Entwurf geht auf den Architekten Krieghammer zurück. Nach dessen Tod 1898 beauftragte die Stadt Wien den Architekten Friedrich Ohmann mit den Planungen, der seinerseits ab der 2. Hälfte des Jahres 1900 den Architekten Josef Hackhofer als Mitarbeiter heranzog.

Die Bauführung erfolgte 1903-1906. Die geplante künstlerische Ausgestaltung mit wasserspeienden Elefanten und einem Schleier- Wasserfall über dem Schlussstein des Portals wurde aber aus Kostengründen von der Stadt Wien nie realisiert. Aus historischen Gründen wurde auch verzichtet, diese in nachhinein zu installieren. Die originalen Baukosten vor rund hundert Jahren betrugen 556.000 Kronen, die Instandsetzung heute veranschlagt rund 4,6 Mio. Euro. Etwa eine halbe Million Euro davon wird von den Wiener Altstadterhaltungsfonds an denkmalpflegerischen Kosten finanziert.

Zum räumlichen Umfang der Arbeiten

Die Generalinstandsetzung der Ohmann'schen Wienflussverbauung war aufgrund statischer Schäden und dem, nach rund einhundertjähriger Bestandsdauer verständlichen, generellen Materialverschleiß notwendig geworden.

Die Generalsanierung umfasst alle Bauteile der sogenannten Ohmann'schen Wienflussverbauuung im Stadtpark zwischen Johannesgasse und Kleine Ungarbrücke, im Besonderen:

  • Die gesamte Eingangszone in den Stadtpark entlang der
    Johannesgasse mit den beiden Pylonen, die das Wappen der Stadt
    Wien tragen.
  • Das monumentale Bauwerk des eigentlichen Wienflussportals mit
    den Pavillons, den steinernen Arkaden und den zur Promenade
    hinabführenden Stiegenanlagen.
  • Die beiden Promenaden mit allen dazugehörigen Stiegenanlagen,
    den Stützmauern samt Balustraden und der künstlerischen
    Ausgestaltung.
  • Weitere Informationen erhalten Sie unter:
    http:/ /www.wien.gv.at/ma29/ .

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) kel/sas

(RK vom 21.09.2004)