Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.10.2004:
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Späte Ehre für Marie Weiler

Späte Ehre für Marie Weiler

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Wien (RK). Als "symbolischen Akt" bezeichnete Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Freitag die Eintragung des Namens von Marie Weiler, der langjährigen Lebensgefährtin des Autors, Regisseurs und Schauspielers Johann Nepomuk Nestroy 150 Jahre nach ihrem Tod. Es sei "als Beitrag zum Sichtbarmachen von Frauen ...

Wien (RK). Als "symbolischen Akt" bezeichnete Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Freitag die Eintragung des Namens von Marie Weiler, der langjährigen Lebensgefährtin des Autors, Regisseurs und Schauspielers Johann Nepomuk Nestroy 150 Jahre nach ihrem Tod. Es sei "als Beitrag zum Sichtbarmachen von Frauen innerhalb der Kulturgeschichte" zu verstehen.

Die Schauspielerin Marie Weiler (1809 - 1864) lebte über 30 Jahre in Lebensgemeinschaft mit Nestroy. Eine Heirat mit Marie Weiler war für Nestroy aufgrund seiner ersten, nach wenigen Jahren gescheiterten Ehe, gesetzlich nicht möglich. Die beiden gemeinsamen Kinder wurden 1858 durch Kaiser Franz Joseph I. legitimiert.

Am 22. September 1890 wurden Nestroy in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof bestattet mit der Einschränkung, dass Marie Weiler zwar mit ihm bestattet werden dürfe, "doch hat auf dem Grabdenkmale der Name Nestroy alleine zu erscheinen und wird sohin eine sich auf Marie Weiler beziehende Inschrift ausgeschlossen".

Mehr als 100 Jahre später wurde Marie Weiler nunmehr die ihr zustehende Ehre zuteil, indem ihr Name auf dem Grabstein Nestroy eingetragen wurde.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) sas

(RK vom 29.10.2004)