Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.06.2005:
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Brauner: "Chance auf ein eigenständiges Leben ermöglichen"

Brauner: "Chancen auf ein eigenständiges Leben ermöglichen"

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Wien (RK). Im Rahmen von "ways to work", einem Gemeinschaftsprojekt von Caritas der Erzdiözese Wien, Heilsarmee, Volkshilfe Beschäftigung und Volkshilfe Wien in Kooperation mit der Stadt Wien, konnten zahlreiche langzeitarbeitslose SozialhilfebezieherInnen wieder erfolgreich in die Arbeitswelt integriert werden. "Mit ...

Wien (RK). Im Rahmen von "ways to work", einem Gemeinschaftsprojekt von Caritas der Erzdiözese Wien, Heilsarmee, Volkshilfe Beschäftigung und Volkshilfe Wien in Kooperation mit der Stadt Wien, konnten zahlreiche langzeitarbeitslose SozialhilfebezieherInnen wieder erfolgreich in die Arbeitswelt integriert werden. "Mit ways to work' haben wir Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind, wieder die wichtige Chance auf Arbeit gegeben - und damit auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Es ist der Stadt Wien ein zentrales Anliegen, arbeitsmarktpolitische Projekte speziell auch für SozialhilfebezieherInnen zu unterstützen und anzubieten", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Renate Brauner anlässlich des Mediengesprächs zum Projektabschluss von "ways to work".****

Unterstützung beim (Wieder)Einstieg ins Erwerbsleben

"ways to work" wurde von EQUAL gefördert, einer EU-Initiative zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitenden und Arbeitsuchenden auf dem Arbeitsmarkt. "ways to work" bot für SozialhilfebezieherInnen und Langzeitarbeitslose geringfügige/stundenweise Beschäftigung sowie Betreuung während dieser Beschäftigung an, um sie auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Es wurden 62 Arbeitsplätze für diverse Arbeitsbereiche angeboten, wie zum Beispiel Lagerarbeit, Holzverarbeitung, Bürohilfe, Reinigung, Hausarbeit oder Gartenpflege. Die MitarbeiterInnen der Sozialzentren der Magistratsabteilung 15 informierten die KlientInnen über dieses Angebot und vermittelten sie bei Interesse und Eignung weiter. Die KlientInnen konnten selbst entscheiden, ob sie diese Fördermaßnahme in Anspruch nehmen wollten. Insgesamt wurden von der MA 15 rund 500 SozialhilfebezieherInnen weitervermittelt. 100 Personen davon nahmen schlussendlich an den Beschäftigungsmaßnahmen von "ways to work" teil.

Bereits seit 2001 gibt es die Wiener Wiedereinstiegshilfe. So können VollsozialhilfebezieherInnen bis zur Geringfügigkeitsgrenze neben der Sozialhilfe befristet auf ein halbes Jahr dazu verdienen. Für "ways to work" wurde diese Maßnahme adaptiert und für Voll- als auch RichtsatzergänzungsbezieherInnen (Bezug sowohl von Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe sowie Sozialhilfe) auf die Dauer der Projektteilnahme ausgeweitet. Brauner: "Die Einführung der Wiener Wiedereinstiegshilfe für SozialhilfebezieherInnen hat sich als sehr nützliches Instrument der Förderung und Aktivierung erwiesen und wird auch für die neuen Arbeitsintegrationsprojekte angeboten werden. Wir schaffen so Anreiz für LeistungsbezieherInnen, an Arbeitsprogrammen teilzunehmen. Die Stadt Wien hat durch diese Regelung eine Vorreiterrolle in Österreich."

Die neuen Projekte: "Spurwechsel" und "Generation 19+"

Die Stadt Wien (Magistratsabteilung 15) wird in zwei neuen innovativen Arbeitsintegrationsprojekten als strategischer und kooperierender Partner vertreten sein. Aus den bisherigen Erfahrungen und den Entwicklungen in der Sozialhilfe werden sich beide Projekte hinkünftig der Zielgruppe der jungen Erwachsenen widmen. "Gerade die Anzahl der jungen SozialhilfebezieherInnen ist in den letzten Jahren besonders gestiegen. Um zu verhindern, dass aus jungen SozialhilfebezieherInnen, die noch nicht im Erwerbsleben Fuß gefasst haben, DauerbezieherInnen werden, schaffen wir weiter neue Instrumente der Arbeitsintegration", so Brauner. "Spurwechsel" wird sich primär der Arbeitsintegration in den ersten Arbeitsmarkt widmen. Junge Erwachsene sollen Berufspraxis nachholen, um ihre Arbeitsmarktchancen zu optimieren. "Generation 19+" bietet zum Beispiel SchulabbrecherInnen oder LehrabbrecherInnen stundenweise Beschäftigung und sozialarbeiterische Betreuung, um sie für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die beiden neuen Projekte werden regional angeboten (Bezirke 3, 11, 16, 17, 18). Ein Unterschied zu "ways to work" ist die Kooperation mit "Jobchance".

Massiver Anstieg der SozialhilfebezieherInnen

Im Jahr 2000 nahmen in Wien 41.737 Personen (=27.252 Haushalte) eine Sozialhilfeleistung in Anspruch. Vier Jahre später bezogen schon 75.782 Personen (= 46.471 Haushalte) Sozialhilfe (+82 %). Die hohe Anzahl der SozialhilfebezieherInnen ist vor allem auf die gestiegene Arbeitslosigkeit (insbesondere Langzeitarbeitslosigkeit) und die Verschärfung der sozialen Situation zurückzuführen. Rund ein Drittel der BezieherInnen (ca. 25.000 Personen) gelten allerdings als potenziell arbeitsfähig.

Neue Strategien in der Sozialhilfepolitik

Auf die steigende Anzahl von SozialhilfebezieherInnen sowie die Tendenz der Verfestigung von Sozialhilfebedürftigkeit hat die Sozialhilfepolitik der Stadt Wien reagiert. Neben innovativen Arbeitsintegrationsprojekten wie "ways to work" hat die Stadt Wien u.a. folgende Maßnahmen gesetzt, um SozialhilfebezieherInnen beim (Wieder)Einstieg ins Erwerbsleben zu unterstützen:

  • Mit "Jobchance", einem Arbeitsvermittlungsprojekt für
    SozialhilfebezierInnen des Wiener
    ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff) und der
    Magistratsabteilung 15 in Kooperation mit dem AMS
    (Arbeitsmarktservice), konnte bereits 2.000 Personen erfolgreich
    ein Job vermittelt werden.
  • Die Schaffung von modernen Sozialzentren, die nicht nur die
    Bewältigung des Klientenansturms ermöglichen, sondern auch
    inhaltliche Akzente im Bereich der Prävention und Integration
    setzen. SozialarbeiterInnen und SozialhilfesachbearbeiterInnen
    arbeiten im Team zusammen und bieten neben finanziellen Hilfen
    auch maßgeschneidert Beratung und Betreuung an.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) hir

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Stefan Hirsch
    Tel.: 4000/81231
    Handy: 0664/431 10 13
    e-mail: hir@ggs.magwien.gv.at

(RK vom 02.06.2005)