Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.09.2005:
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Brandsteidl: Verpflichtendes Vorschuljahr für alle Kinder

Wien (RK). "Alle Kinder in Österreich sollten in den Genuss einer Frühförderung kommen. Daher ganz klar die Forderung: Schnellstens muss österreichweit ein '0tes Jahr', ein vom Bund finanziertes Vorschuljahr für alle Kinder eingeführt werden", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl ...

Wien (RK). "Alle Kinder in Österreich sollten in den Genuss einer Frühförderung kommen. Daher ganz klar die Forderung: Schnellstens muss österreichweit ein '0tes Jahr', ein vom Bund finanziertes Vorschuljahr für alle Kinder eingeführt werden", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl heute fest.

Brandsteidl: "Sowohl die PISA- als auch die gestern von der OECD veröffentlichte Studie zeigen ganz deutlich, dass es international längst Standard ist, dass Kinder mit 5 Jahren eine verpflichtende Vorschulklasse besuchen. Angesicht von in Österreich insgesamt nur 16,1 Jahren Bildungserwartung gegenüber 17,3 Jahren im OECD-Schnitt ist es nur richtig, den Kindern ein zusätzliches Jahr der Förderung und Bildung zu schenken."

Überdies - so Brandsteidl - sei es de facto bereits so, dass das tatsächliche Schuleintrittsalter österreichischer Schüler nicht wie gesetzlich vorgesehen bei 6 Jahren liege, da zwischen September und Dezember geborene Kinder in der Regel erst im Folgejahr eingeschult würden: "Auf diese Weise gehen ein Drittel aller Kinder in Österreich erst mit 7 Jahren zur Schule. Das ist absurd - genauso wie Tatsache, dass ein Österreichisches Kind nur 678 Jahresstunden Unterricht in der Volksschule gegenüber 748 Stunden im OECD-Mittel hat."

Ein weiteres Argument für ein verpflichtendes Vorschuljahr: "Das einheitliche Schulsystem in ganz Österreich muss gewahrt bleiben und regionale Unterschiede gehören durch den Gesetzgeber ausgeglichen. Nur so kann garantiert werden, dass die Lebenschancen aller Kinder - egal ob sie in Wien, Bludenz oder Klagenfurt wohnen - gleich gut sind."

Brandsteidl abschließend: "Wir sollten endlich die richtigen Lehren aus PISA und anderen internationalen Vergleichsstudien ziehen. Und dazu gehört eben - siehe Beispiel Frankreich, Irland, England u.v.m. - die Forderung nach einem Vorschuljahr. Ganz klar sollte dabei sein, dass es hier nur um das Wohl unserer Kinder geht, um Förderung und Lernfreude. Deshalb sollte es auch selbstverständlich sein, dass dieses Vorschuljahr ohne Benotung auskommt." (Schluss) ssr

(RK vom 14.09.2005)