Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.12.2005:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). Das "Kulturtheater" in Österreich sei in einem traurigen Zustand und Wien "setze noch einen drauf", sagte GR Mag. Harald Stefan (FPÖ). Als Beispiel nannte er den "Roten Stern" am Volkstheater. Angesichts zahlreicher Touristen aus dem Osten zeige dies von einem Fehlen an Sensibilität. Das Kulturbudget sei ...

Wien (RK). Das "Kulturtheater" in Österreich sei in einem traurigen Zustand und Wien "setze noch einen drauf", sagte GR Mag. Harald Stefan (FPÖ). Als Beispiel nannte er den "Roten Stern" am Volkstheater. Angesichts zahlreicher Touristen aus dem Osten zeige dies von einem Fehlen an Sensibilität. Das Kulturbudget sei gekürzt worden, Musikschulen und Musikerziehung befänden sich in Wien in einem traurigen Zustand. Die Theaterreform sei ins Stocken geraten und an vielen Häusern herrsche Unzufriedenheit.

Der Budgetvoranschlag sei ein Anschlag, bemerkte GR Mag. Marie Ringler (Grüne). Er sei enttäuschend, weil ausschließlich fortgeschrieben werde und jeder Aufbruch fehle. Ein großer Teil der Budgets werde ins Mozartjahr fließen, auf Kosten aller Bereiche werde dafür Geld zur Seite gelegt. Problematisch sei, dass es auch eineinhalb Jahre nach der Theaterreform keine Kooperationshäuser gebe. Die Grünen werden darauf drängen, dass die diesbezüglichen Versprechungen eingehalten werden.

Eine Steigerung des Kulturbudgets in der Höhe von 0,44 Prozent bedeute angesichts des Mozartjahres und der Inflation weniger Geld für die Kulturschaffenden, führte GR Dr. Franz Ferdinand Wolf (ÖVP) aus. Im Budget vermisse er die "Budgetwahrheit", so gebe es die gleiche Summe für die Festwochen wie im Vorjahr, obwohl diese bereits mehr Geld eingefordert haben. Er brachte einen Antrag ein, dem zu Folge die jährlichen Mittel, die der Bund für Kultur in Wien zur Verfügung stellt, von der Stadt verdoppelt werden sollen.

GR Ernst Woller (SPÖ) sprach von einem erfreulichen Trend für die Wiener Kulturpolitik. Wenn ein Plus vorne stehe, bedeute das eine Erhöhung des Kulturbudgets - zum Unterschied zum Bund, bei dem dies nicht der Fall sei. Er kündigte für 2006 ein hochkarätiges Programm an, u.a. werde es zahlreiche Produktionen geben, die von Wienern gemacht würden. Auch werden zeitgenössische Produktionen aus aller Welt erstmals in Wien präsentiert. Neben dem "Festival der Weltkultur", würden die Reformen der Vereinigten Bühnen Wien umgesetzt, das renovierte und ausgebaute Figaro-Haus werde im Jänner eröffnet.

Im Bereich der Wissenschaft vermisse sie eine Strategie, betonte GR Claudia Smolik (Grüne). Sie brachte einen Antrag ein, das Budget für die Wissenschaft anzuheben. Den ÖVP-Antrag bezeichnete sie als inkompetent, soviel Geld für die Wissenschaft erwarte nicht einmal sie. Kritisch setzte sich die Rednerin mit der Homepage für den Bereich Wissenschaft auseinander. Diese sei unübersichtlich, und in einem Antrag forderte sie, dass diese neu und damit klar und verständlich gestaltet wird.

Die Kultur könne nicht nur von privater Seite gefördert werden, auch die öffentliche Hand müsse ihren Beitrag leisten, bemerkte GR Ing. Mag. Bernhard Dworak (ÖVP). Die Summen, die für Altstadterhaltung, Denkmalpflege und Ortsbildpflege zur Verfügung stünden, seien ein Witz. Auch die Mittel für Bezirkskultur sollten angehoben werden, als sinnvoll bezeichnete er ein Mitspracherecht der Bezirke. Bezüglich der Wiener Museen brachte er einen Antrag ein, es sollte ein Gesprächstermin mit den Wiener Museen bezüglich ihrer Wünsche bei der Renovierung vereinbart werden. (Forts.) ull/sp

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(RK vom 12.12.2005)