Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.09.2006:
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Rieder: Politik für mehr Jobs - mehr Jobs bringen Wachstum

Wien (RK). "Wien als österreichischer Wirtschaftsmotor läuft auf Hochtouren. Die letzten Prognosen sprechen für ein weiteres Wachstum einer der reichsten Regionen der EU", zeigt sich Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder beim Mediengespräch des Bürgermeisters zufrieden mit den jüngsten ...

Wien (RK). "Wien als österreichischer Wirtschaftsmotor läuft auf Hochtouren. Die letzten Prognosen sprechen für ein weiteres Wachstum einer der reichsten Regionen der EU", zeigt sich Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder beim Mediengespräch des Bürgermeisters zufrieden mit den jüngsten Konjunkturprognosen.

"Doch Wirtschaftswachstum allein schafft nicht automatisch Arbeitsplätze. Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die nicht nur auf Gewinnmaximierung, sondern vor allem auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze ausgerichtet ist. Und genau das ist das Konzept der Wiener Wirtschaftspolitik. Wir verfolgen eine Strategie, bei der die Wirtschaftspolitik neue Jobs schafft und diese neuen Jobs die Wirtschaft wachsen lassen", so Rieder.

"2005 hat die Wiener Wirtschaft - ohne Speckgürtel - ein Bruttoregionalprodukt von mehr als 67 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist mit Abstand das höchste aller Bundesländer und mehr als ein Viertel (27,8%) der gesamten österreichischen Wertschöpfung. In Wien gibt es die meisten Jobs: 910.000 versicherte Beschäftigungsverhältnisse sind 23 Prozent der Jobs bei 20 Prozent der Bevölkerung. Auch die Kaufkraft ist in Wien am höchsten. Sie liegt mit 107,13 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt. Die Wiener Wirtschaftsdaten zählen auch zu den besten in Europa. Das EU-Statistikamt Eurostat führt die Stadt Wien als sechstreichste Region innerhalb der EU, noch vor Dublin, München, Amsterdam und weit vor Berlin. Bei den Ausgaben für Forschung & Entwicklung liegt Wien auf Platz Zwei. Besser ist nur noch Stockholm. Und beim Zuwachs auf dem Dienstleistungssektor erreicht Wien den fünften Platz im Metropolenranking", so Rieder weiter.****

Diesen erfolgreichen Weg setzen wir konsequent fort. Folgende Schwerpunkte bis Ende 2006 bzw. für das Jahr 2007 sind bereits fixiert:

1. 100 Mio. Euro mehr für Invests aus dem Wiener Stadtbudget 2007 2. Neue WWFF-Initiative zur Sicherung von gewerblicher Infrastruktur 3. 30 Mio. Euro bis Ende 2006 für Innovationen in Klein- und Mittelbetrieben 4. Konsequente Internationalisierungs- und Gründerförderung 5. 12 Mio. Euro bis Mitte 2007 für die Lehrausbildungsoffensive

Investsumme aus dem Stadtbudget 2007 wird um 100 Mio. Euro aufgestockt

Um der Wirtschaft durch öffentliche Investitionen Aufträge zu verschaffen und die Konjunktur weiter anzukurbeln, stehen aus dem Wiener Stadtbudget heuer rund 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese Investsumme wird im Budget 2007 um rund 100 Millionen Euro erhöht. Rechnet man die Invests der Wiener Unternehmen dazu, so wird im Jahr 2007 eine Rekordinvestsumme von etwa 2,4 Milliarden Euro bereit stehen - Investitionen, die direkt der Wirtschaft zugute kommen.

Neue WWFF-Initiative zur Sicherung von Gewerblicher Infrastruktur" (IGI)

Speziell im produktionsnahen Sektor wird der WWFF immer öfter damit konfrontiert, dass namhafte, große Unternehmen in Wien aufgrund des Modernisierungs- und Kostendrucks eine Standortverlagerung überlegen. Wien steht dabei in unmittelbarer Konkurrenz zu alternativen Standorten. Der WWFF hat nun ein wirkungsvolles Instrument entwickelt, um Wien als Standort solcher Unternehmen langfristig abzusichern: Maßgeschneiderte Servicepakete zur projektbezogenen Immobilienfinanzierung und Projektentwicklung. Im Mittelpunkt stehen die Bereitstellung von Immobilieneigenkapital und Grundstücken sowie die Errichtung und Vermietung von Betriebsanlagen.

Erstmals erfolgreich eingesetzt wurde dieses neue Instrument bei der Sicherung des Wiener Bombardier-Werkes. An ähnlichen Projekten wird derzeit gearbeitet.

30 Mio. Euro zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung bei Wiener Klein- und Mittelbetrieben bis Ende 2006

Die Wiener Landesregierung hat heuer eines der größten zusätzlichen Förder- und Finanzierungspakete für die Wiener Klein- und Mittelbetriebe beschlossen. Gefördert werden zum Beispiel der Einsatz neuer Technologien, die Anschaffung moderner Geräte und Maschinen, aber auch Neuerungen in den Bereichen Produktentwicklung, Organisation, Prozessablauf, Marketing oder im Bereich der Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnen. Insgesamt stehen bis Jahresende 30 Millionen Euro für direkte Zuschüsse zur Verfügung, die zur Hälfte jeweils aus Mitteln des austria wirtschaftsservice (aws) und des Landes Wien aufgebracht werden. Zur Vergabe der Fördermittel hat der WWFF drei Förderwettbewerbe speziell für Wiener Kleinunternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten entwickelt. Dabei werden im Wettbewerbsprinzip durch Juryentscheid Wachstumsprojekte von produktionsorientierten Unternehmen mit maximal 100.000,-- Euro gefördert. 15 Millionen Euro werden so vergeben.

WWFF - Wettbewerbe für Klein- und Mittelbetriebe laufen erfolgreich

Einer der drei WWFF-Wettbewerbe für KMU's ist bereits abgeschlossen und zwar für Kleinbetriebe mit 16-49 Beschäftigten. 40 Unternehmen haben eingereicht. Heute Dienstag entscheidet die Jury darüber, welche Projekte und Betriebe gefördert werden. Die Entscheidung der Jury wird dann im Oktober bekannt gegeben. Bei den anderen zwei KMU-Wettbewerben können Projekte noch in den nächsten Wochen eingereicht werden. Der Wettbewerb für produzierende oder produktionsnahe Kleinunternehmen mit 6-15 Beschäftigten läuft noch bis 29. September. Die Einreichfrist für den Wettbewerb für Kleinbetriebe mit bis zu 5 Beschäftigten endet am 25. Oktober. Infos dazu: beim WWFF im Internet unter www.wwff.gv.at/ .

Bis Jahresende läuft auch noch die Förderaktion des austria wirtschaftsservice für produktionsorientierte Wiener Mittelbetriebe, die zwischen 50 und 249 MitarbeiterInnen beschäftigen. Dabei gibt es für bauliche und maschinelle Investitionen Direktzuschüsse von maximal 7,5 Prozent der anrechenbaren Projektkosten. Ausgenommen sind Unternehmen aus der Bauwirtschaft sowie dem Handel und Tourismus. Der Maximalzuschuss je Unternehmen liegt bei 1,5 Millionen Euro. Die Einreichung und Abwicklung dieser Förderaktion erfolgt über das austria wirtschaftsservice. Detaillierte Informationen sind im Internet unter www.awsg.at/ erhältlich.

Internationalisierungs- und Gründerförderung: Über 130 Unternehmen wurden heuer bereits unterstützt

Mit der Internationalisierungsförderung unterstützt der WWFF Wiener Klein- und Mittelbetriebe bei der Aufnahme von internationalen Geschäftsbeziehungen und bei der Expansion auf den Auslandsmärkten. Im ersten Halbjahr 2006 beantragten 62 Unternehmen - um 16 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - diese Förderung. Insgesamt wurden bereits 746.079,-- Euro an Förderung zugesagt. Über zwei Millionen Euro an Gesamtinvestitionen werden damit ausgelöst. Die Internationalisierungsförderung ist im Jahr 2006 mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotiert. Gefördert werden zum Beispiel die Kosten für Internationalisierungsberatungen, Übersetzungskosten für Homepages und Publikationen sowie die Beteiligung an internationalen Messen und Ausstellungen im Ausland.

Der WWFF forciert auch die Beratung und Förderung für GründerInnen und JungunternehmerInnen. Gefördert werden die Gründung oder Übernahme eines Betriebes, das Ansparen von Eigenkapital zur Unternehmensgründung sowie Investitionen mit hohem Innovations- und Wachstumspotenzial. Die Aktion wird gemeinsam mit dem aws abgewickelt. Im ersten Halbjahr 2006 wurden bereits über 70 GründerInnen und JungunternehmerInnen mit über 200.000,-- Euro aus Mitteln der Stadt Wien unterstützt. Insgesamt stehen heuer 465.000,-- Euro zur Verfügung. Darüber hinaus bietet der WWFF JungunternehmerInnen auch maßgeschneiderte Immobilienangebote. Jüngstes Beispiel ist das TECH21, ein 5.500 Quadratmeter großer Gewerbehof mit Büros, der im Oktober eröffnet wird. Das TECH21 ist der bereits siebente Gewerbehof Wiens.

Offensive zur Lehrlingsausbildung: 4.000 Ausbildungsplätze in Lehrgängen und Stiftungen gesichert

Rund 8.000 Jugendliche benötigen heuer eine Lehrausbildung. Für rund 4.000 Lehrlinge davon bietet die Wiener Wirtschaft entsprechende Ausbildungsplätze. Für die anderen 4.000 Jugendlichen hat die Stadt Wien vorgesorgt und stellt adäquate Ausbildungsplätze in Lehrgängen bzw. Lehrlingsstiftungen im Rahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes (JASG) bereit. Rund 11,5 Millionen Euro investiert die Stadt Wien über den waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) in dieses Auffangnetz, wobei 2.958 Jugendliche ihre Ausbildung in den JASG-Lehrgängen und 1.071 Jugendliche in den JASG-Lehrlingsstiftungen erhalten werden. Bereits jetzt im September haben 1.500 Jugendliche mit der Lehrausbildung begonnen (1.090 in den Lehrgängen und 400 in den Stiftungen). Alle anderen werden ihre Lehrausbildung dann im Februar 2007 starten.

1.700 offene Lehrstellen von den Lehrstellenakquisiteuren organisiert und Kosten für 165 Lehrausbildner finanziert

Darüber hinaus unterstützt die Stadt Wien die Wiener Unternehmen bei der Lehrlingsausbildung. Ziel ist es, mehr Wiener Unternehmen zu motivieren, verstärkt Lehrlinge aufzunehmen. Zum Beispiel im Rahmen der Initiative "Lehrstellenakquisition", bei der waff, Wirtschaftskammer Wien und AMS miteinander intensiv zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt steht die Beratung von Betrieben, die in die Lehrausbildung einsteigen wollen. Die Lehrlingsfinder des waff unterstützen die Betriebe bei der Suche und Auswahl passender Lehrlinge. Rund 600.000 Euro stellt der waff dafür insgesamt bereit. Von Jänner dieses Jahres bis Ende Juni 2006 konnten bereits 1.693 offene Lehrstellen aufgetrieben werden, davon 446 in Betrieben, die erstmals eine Lehrstelle angeboten haben. Seit Laufzeitbeginn der Initiative Mitte 2004 sind insgesamt 5078 Betriebe kontaktiert und 3381 Lehrstellen neu geworben worden.

Für die waff Förderung der LehrausbildnerInnen (Förderung der Kurskosten und Prüfungsgebühren) stehen heuer 150.000,-- Euro zur Verfügung. Seit Laufzeitbeginn 2003 hat der waff die Ausbildung von insgesamt 893 MitarbeiterInnen in Wiener Unternehmen zu LehrlingsausbildnerInnen unterstützt. Alleine von Jänner bis August dieses Jahres waren es 165 Personen.

Insgesamt investiert der waff bis Jahresende mehr als 12,2 Millionen Euro in die Ausbildung von Lehrlingen und die Schaffung neuer Lehrstellen in der Privatwirtschaft. Mit weiteren 800.000,-- Euro fördert der waff außerdem zusätzliche Projekte, die ebenfalls Jugendlichen für einen besseren Jobeinstieg zur Verfügung stehen.

Auch das Programm Blum 06 läuft in Wien mit Erfolg. Im Zeitraum Jänner bis September 2006 wurden 924 Lehrstellen gefördert. Im Rahmen dieser Initiative erhält jeder Betrieb, der zusätzliche Lehrlinge ausbildet, 400 Euro monatlich im ersten Lehrjahr, 200 Euro im zweiten und 100 Euro im dritten.

Zahlen und Daten zum Wirtschaftstandort Wien

Das jährliche Bruttoregionalprodukt, das im Bundesland Wien erwirtschaftet wird, beträgt mehr als 67 Milliarden Euro. Es ist mit Abstand das höchste aller Bundesländer. Somit trägt die Stadt Wien rund 27,8 Prozent - also mehr als ein Viertel - zum gesamten BIP in Österreich bei. In der realen Kaufkraft liegt die Bundeshauptstadt mit 107,1 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt (100). Rund 70.000 Betriebe gibt es in Wien, das ist immerhin jeder vierte in Österreich. Jedes zweite internationale Unternehmen, das sich in Österreich ansiedelt, wählt Wien als Standort. 74 ausländische Unternehmen (+37%) waren es im Jahr 2005 und im ersten Halbjahr 2006 haben sich bereits 31 internationale Betriebe für Wien entschieden. Auch jedes vierte in Österreich neu gegründete Unternehmen entsteht in Wien. Insgesamt wurden im Vorjahr 8.638 Unternehmen gegründet, das sind um 411 Betriebe (plus 5 % ) mehr als 2004.

Wien ist der Jobmotor in Österreich mit enormer Bedeutung für den gesamten Arbeitsmarkt in der Ostregion. Die Stadt Wien bietet rund ein Viertel aller österreichischen Arbeitsplätze nicht nur für die Wiener selbst, sondern auch für rund 200.000 Pendler, die täglich aus benachbarten Bundesländern nach Wien zur Arbeit kommen. Rund 756.500 unselbstständig Beschäftigte arbeiten in der Stadt. Insgesamt gibt es in Wien mehr als 910.000 versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, um fast 67.000 mehr als noch vor 10 Jahren.

Die Wiener Wirtschaftsdaten zählen zu den besten in Europa. Das EU-Statistikamt Eurostat führt die Stadt Wien als sechstreichste Region innerhalb der Europäischen Union. Daten zum Wirtschaftsstandort Wien gibt es in der neuen Broschüre der MA5- Statistik. (Schluss) gaw

  • Rückfragehinweis:
    Wolfgang Gatschnegg
    Tel.: 4000/81 845, Handy: 0664/826 82 16
    e-mail: gaw@gfw.magwien.gv.at

(RK vom 19.09.2006)