Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.09.2006:
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Wehsely: Der Jugend faire Chancen bieten

Wien (RK). In diesen Tagen beginnen rund 400 Jugendliche eine Lehre bei der Stadt Wien und ihren Unternehmungen. 272 neue Lehrlinge (139 Mädchen und 133 Burschen) beginnen beim Magistrat der Stadt ihre Berufsausbildung, die Wiener Stadtwerke haben 109 neue Lehrlinge aufgenommen und bei der Wien Holding haben 15 ...

Wien (RK). In diesen Tagen beginnen rund 400 Jugendliche eine Lehre bei der Stadt Wien und ihren Unternehmungen. 272 neue Lehrlinge (139 Mädchen und 133 Burschen) beginnen beim Magistrat der Stadt ihre Berufsausbildung, die Wiener Stadtwerke haben 109 neue Lehrlinge aufgenommen und bei der Wien Holding haben 15 Jugendliche eine Lehrstelle gefunden. "Die Stadt Wien nimmt ihre Verantwortung für die Jugend ernst und bietet Jahr für Jahr hunderten jungen Mädchen und Burschen die Chance auf eine erstklassige Ausbildung und einen chancenreichen Start ins Berufsleben", unterstrich Personalstadträtin Sonja Wehsely am Dienstag in einem gemeinsamen Bürgermeister-Mediengespräch mit Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Sepp Rieder. Zählt man die Jugendlichen dazu, die bereits in Ausbildung stehen, werden derzeit bei der Stadt Wien bzw. ihren Unternehmungen über 1.200 Lehrlinge ausgebildet. Die Stadt Wien sichert sich auf diesem Wege nicht nur bestqualifizierte Fachkräfte für den Magistrat: "Auf Grund der prekären Lage am Lehrstellenmarkt bildet die Stadt Wien schon seit Jahren weit mehr Lehrlinge aus als zur Deckung des eigenen Arbeitskräftebedarfs benötigt werden", so Wehsely.****

Die Palette der Berufe, die bei der Stadt erlernt werden können, ist breit. Sie reicht von bautechnischen ZeichnerInnen über ElektrobetriebstechnikerInnen, FotografInnen, GärtnerInnen, MetallbearbeitungstechnikerInnen, Sanitär- und KlimatechnikerInnen bis hin zu KöchInnen, TischlerInnen und VermessungstechnikerInnen. Insgesamt 33 Berufe stehen zur Auswahl. Klarer Favorit bei Mädchen und Burschen, die im Magistrat eine Ausbildung beginnen, ist nach wie vor die Bürokauffrau bzw. der Bürokaufmann.

Integrative Berufsausbildung - Chancen für Jugendliche mit Handicaps

Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der integrativen Berufsausbildung für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen: Seit rund einem Jahr gibt es die rechtliche Möglichkeit, im Bereich der Stadt Wien auch Ausbildungsplätze für leistungseingeschränkte Jugendliche zu schaffen. Im Herbst des Vorjahres haben 4 Jugendliche im Rahmen der integrativen Berufsausbildung eine Lehre bei der Stadt begonnen, heuer sind 9 weitere Jugendliche dazugekommen, sodass derzeit bereits 13 Mädchen und Burschen eine Lehre zu Bürokaufleuten, GärtnerInnen oder FriedhofsziergärtnerInnen absolvieren. Wehsely: "Jugendliche mit Handicaps haben es ganz besonders schwer, eine Lehrstelle zu finden. Der öffentliche Bereich hat gegenüber diesen jungen Menschen daher eine große Verantwortung. Mein Ziel als Personalstadträtin ist es, den Bereich der integrativen Berufsausbildung noch weiter auszudehnen. Und ich hoffe sehr, dass es die nächste Bundesregierung Wien gleich tun wird und die Pforten der Ministerien für Jugendliche mit Handicaps öffnet."

Mädchen werden Mechanikerinnen

Wie schon im Vorjahr hat sich auch heuer eine Reihe von Mädchen für scheinbar untypische Mädchenberufe entschieden. 16 Mädchen setzen heuer auf bisherige Männerdomänen. Sie werden bei der Stadt unter anderem zu bautechnischen Zeichnerinnen, EDV- Technikerinnen, Kraftfahrzeugtechnikerinnen, Physiklaborantinnen, Friedhofsziergärtnerinnen oder Uhrmacherinnen ausgebildet. Im Vorjahr haben 14 Mädchen bei der Stadt eine technisch- handwerkliche Lehre begonnen. "Ich freue mich sehr, wenn Mädchen bislang untypische Berufe ergreifen, weil ein technischer Beruf zumeist mehr Chancen und mehr Geld bringt. Mit Maßnahmen wie dem jährlichen Wiener Töchtertag, wo Mädchen einen Tag lang in technische Berufe schnuppern können, wollen wir den Mädchenanteil in technischen Lehrberufen noch drastisch steigern. Denn immer noch werden die meisten Mädchen Bürokauffrau, Friseurin oder Verkäuferin." Das MA 2-Lehrlingsmanagement (Lehrlingsabteilung der Stadt) wurde im Vorjahr vom Verein "Sprungbrett für Mädchen" für ihre erfolgreichen Bemühungen im Bereich der innovativen Mädchenausbildung mit der "Amazone 2005" ausgezeichnet.

Ausbildung auf höchstem Niveau

Die Stadt Wien ist ständig bemüht, das Ausbildungsniveau ihrer Lehrlinge auf das jeweils modernste Niveau zu bringen und den Jugendlichen durch eine Reihe von Zusatzangeboten optimale Chancen auf ihren weiteren Berufsweg mitzugeben. Zusätzlich zur schulischen bzw. praktischen Ausbildung in den einzelnen Dienststellen werden die städtischen Lehrlinge auch über die Dauer der gesamten Lehrzeit zu unterschiedlichsten Bildungsveranstaltungen eingeladen. Seit Herbst 2004 sind Seminare zu Themen wie "Gleichbehandlung", "Antidiskriminierung" oder "Integration von MigrantInnen" fixer Bestandteil der Lehrausbildung. Für weibliche Lehrlinge gibt es seit Ende 2005 außerdem spezielle Seminare zum Thema Selbstbehauptung. Wehsely: "Die Bedeutung sozialer Kompetenz im Berufsleben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Diese Schlüsselfähigkeit wollen wir daher auch unseren Lehrlingen vermitteln."

Fremde Städte und Sprachen für Wiener Lehrlinge

Bereits seit vielen Jahren unterhält die Stadt Wien Austauschprogramme für Lehrlinge mit der Stadt Helsinki. Heuer wurde eine weitere Städtepartnerschaft zwischen Wien und München geschlossen. Im Rahmen dieser Austauschprogramme haben die jungen Mädchen und Burschen die Chance, andere Städte und ihre Verwaltungen kennen zu lernen. Zusätzlich werden den Lehrlingen Sprachaufenthalte in Dublin angeboten, die mit einer anschließenden Englisch-Prüfung beim British-Council in Wien verbunden sind. Im Vorjahr haben 13 Mädchen diese Chance genutzt und ein Zertifikat für ihre Englisch-Kenntnisse erworben. (Schluss) lac

(RK vom 26.09.2006)