Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.09.2006:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Die Welt der Wiener Bahnhöfe im Wien Museum

Wien (RK). Rund um die Welt der Wiener Bahnhöfe, ihre Geschichte von den Anfängen bis heute und ihre nahe Zukunft dreht sich die Ausstellung "Großer Bahnhof. Wien und die weite Welt", die das Wien Museum vom 28. September 2006 bis 25. Februar 2007 zeigt. Im Zentrum steht, so Direktor Wolfgang Kos bei der ...

Wien (RK). Rund um die Welt der Wiener Bahnhöfe, ihre Geschichte von den Anfängen bis heute und ihre nahe Zukunft dreht sich die Ausstellung "Großer Bahnhof. Wien und die weite Welt", die das Wien Museum vom 28. September 2006 bis 25. Februar 2007 zeigt. Im Zentrum steht, so Direktor Wolfgang Kos bei der Pressepräsentation am Mittwoch, die Bedeutung der Bahnhöfe mit ihren neue Maßstäbe setzenden Architektur, die Entwicklung des urbanen Raums im Gefolge der Bahnhofsbauten, Innenleben und Umgebung der Bahnhöfe, die Beeinflussung des Lebens der Menschen durch eine neue Dimension der Geschwindigkeit. Die Schau führt, mit der Dampflok Liesl und einem Kapitel des Nordbahnhofs vor dem Museum, mit verschiedensten Exponaten, Bildern, Photos, Eisenbahnlandkarten, Stadtplänen, Fahrplänen, Modellen, darunter zwei sehr schönen vom Nordbahnhof und dem gründerzeitlichen Südbahnhof, von den ersten Bahnhöfen, die im Wien des Biedermeier entstanden über die Entstehung der großen Bahnhöfe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, über Krieg und Nachkriegsjahre mit der Zerstörung dieses Erbes und den Bau der heutigen zwei Wiener Großbahnhöfe bis ins Heute und in die Zukunft mit dem Großvorhaben des Hauptbahnhofs Wien. Zu sehen Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 9 bis 18 Uhr, Eintritt sechs Euro, zahlreiche Ermäßigungen.****

Die großen Wiener Kopfbahnhöfe der Gründerzeit

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die sechs Wiener Kopfbahnhöfe der Gründerzeit, von denen keiner mehr erhalten ist: Nordbahnhof, Südbahnhof, Ostbahnhof, Westbahnhof, Nordwestbahnhof und Franz Josefs-Bahnhof. Als Empfangs- und Abschiedsräume der Metropole Wien, als Kathedralen einer neu anbrechenden Zeit, als Dynamo der Moderne waren sie entscheidende Impulsgeber für das städtische Leben und seinen Rhythmus dieser Ära. Teilweise im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurden diese Bahnhöfe in den Nachkriegsjahren abgebrochen - der Nordbahnhof erst 1965 - und durch die heute existierenden Kopfbahnhöfe, den Westbahnhof und Süd-Ostbahnhof aus den Fünfzigerjahren ersetzt. Die Schau widmet auch dieser Epoche ein Kapitel und schreibt die Geschichte der Bahnhöfe bereits mit dem im Bau befindlichen Bahnhof Wien Nord und dem zukünftigen Hauptbahnhof, mit dem Wien erstmals einen Durchgangsbahnhof besitzen wird, in die Zukunft fort. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Technischen Museum entstanden, das seinerseits mit Hilfe des Wien Museums am 12. Oktober eine weitere Verkehrsausstellung: "Spurwechsel. Wien lernt Auto fahren" eröffnet. Die ÖBB-Immobilien, die große Pläne mit den Wiener Bahnhöfen haben und sie zu Orten der Kommunikation mit Geschäftszentren und Büros ausbauen wollen, sind Sponsor der Ausstellung im Wien Museum.

Vielfältige Bedeutung für die Stadt

Neben der Baugeschichte der Prunkbauten mit hoch entwickelter Logistik, die die Wiener Gründerzeitbahnhöfe waren, ist auch die Atmosphäre der Bahnhöfe, ihre einstige Stellung als mondäne Orte, als Verbindung zu den anderen Metropolen Europas, zu den nahen und fernen Sommerfrischen ein Thema, wie auch der spätere Imagewandel durch die Konkurrenz anderer Verkehrsmittel wie Flugzeug und Auto. Ebenso thematisiert werden die Auswirkungen der Bahnhöfe auf Stadtentwicklung und Wirtschaft, in Wien besonders markant in Favoriten, auf den innerstädtischen Verkehr und das Leben der Menschen, die mit der Bahn in ihren Anfängen eine neue Dimension des Tempos erlebten. Die Besucher begegnen auf den Wiener Bahnhöfen in der Ausstellung auch der Rolle der Bahnhöfe als glamouröser Empfangsraum für Prominenz vom Kaiser bis zum Filmstar, aber auch dem traurigen Kapitel der Deportation, die über den Wiener Aspangbahnhof und andere Bahnhöfe der Stadt lief.

Großer Bahnhof für kleine Leute

Mit einem eigenen Kinderprogramm, Spezialführungen, Kuratorenführungen, "Weihnachten am Bahnhof" und anderen Attraktionen soll die Bahnhofschau auch die kleinen Besucher besonders in ihren Bann ziehen. Kindereröffnung ist am Samstag, 30. September, 14 Uhr, ein eigener Begleitkatalog für Kinder macht das Bahnerlebnis für die Jüngsten zugänglich.

Begleitprogramme wie Expeditionen in das Gelände des alten Nordbahnhofes und des Süd-Ostbahnhofes gibt es auch für Erwachsene, ebenso musikalische Begleitprogramme, Diskussionen, Info-Veranstaltungen für Schulen etc.

(Schluss) gab

(RK vom 27.09.2006)