Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.10.2006:
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Lebenswertes Altern: Pensionistenklubs sichern soziale Kontakte

Lebenswertes Altern: Pensionistenklubs sichern soziale Kontakte

Copyright: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

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Wien (RK). In Wien leben derzeit rd. 363.000 WienerInnen über 60, für 2025 wird mit einem Anstieg dieser Altersgruppe um 24,2% auf rd. 451.000 gerechnet. Der überwiegende Teil der SeniorInnen wohnt alleine und ist mit seiner Wohn- und Lebenssituation sehr zufrieden, wie aktuelle Studien immer wieder belegen. Die ...

Wien (RK). In Wien leben derzeit rd. 363.000 WienerInnen über 60, für 2025 wird mit einem Anstieg dieser Altersgruppe um 24,2% auf rd. 451.000 gerechnet. Der überwiegende Teil der SeniorInnen wohnt alleine und ist mit seiner Wohn- und Lebenssituation sehr zufrieden, wie aktuelle Studien immer wieder belegen.

Die regelmäßige Pflege sozialer Kontakte zu Angehörigen, Verwandten und Bekannten spielt für das Wohlgefühl der SeniorInnen eine entscheidende Rolle. Mit zunehmendem Alter haben ältere Menschen jedoch naturgemäß weniger Kontakte, auch der aktuelle Trend zum Singlehaushalt und zum möglichst langen Verbleib in der eigenen Wohnung birgt die Gefahr, dass SeniorInnen in die Einsamkeit abgleiten - mit allen möglichen Begleiterscheinungen, wie Depression und Demenz. "In dieser Hinsicht können die Pensionistenklubs der Stadt Wien eine wichtige präventive Aufgabe erfüllen - die der Vermeidung von Einsamkeit und sozialer Isolation!" unterstrich Vizebürgermeisterin Grete Laska am Dienstag im Pressegespräch des Bürgermeisters die Bedeutung dieser Einrichtung.

Seit 1946 gibt es sie, heuer werden die Klubs daher 60 Jahre "jung" und feiern dies mit einem "Tag der offenen Klubtür" am 18. Oktober 2006.

Von den "Wärmestuben" zu den Pensionistenklubs

Aus den "Wärmestuben" für SozialhilfebezieherInnen, die im Winter 1946 eingerichtet wurden, entstanden in der Folge die "Tagesheimstätten für alte Leute". In den darauf folgenden Jahrzehnten kamen immer mehr Freizeitangebote, wie z.B. Gruppenreisen und Ausflugsfahrten, zur "Klubjause" hinzu. Im Jahre 1962 wurden die Tagesheimstätten schließlich in "Pensionistenklubs" umbenannt und allen Wiener SeniorInnen zugänglich gemacht. Neben der beliebten - kostenlosen - Klubjause mit Kartenspiel und Plausch fanden später auch Kultur- und Unterhaltungsangebote begeisterte Anhänger: seit 1975 ist es beispielsweise beliebte Tradition, die Eisrevue - nunmehr "Holiday on Ice" - zu besuchen.

2001 - Wechsel in der Betriebsführung der Klubs

Per 1. Jänner 2001 übernahm der gemeinnützige privatrechtliche Fonds Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP), in dessen 31 Häusern zum Leben seit Jahrzehnten die "Hausklubs" untergebracht sind, von der damaligen Magistrats- abteilung 12 - Sozialamt den Betrieb der 181 Pensionistenklubs; Damit war auch der klare Auftrag verbunden, für eine zeitgemäße Seniorenbetreuung zu sorgen und diese gemeinsam mit den ebenfalls budgetverantwortlichen BezirkspolitikerInnen umzusetzen, wobei der Schwerpunkt auf die Gestaltung eines attraktiven Angebotes für die jüngere Seniorengeneration zu legen war. Im sechsten Jahr der Betriebsführung durch das KWP kann nunmehr eine positive Bilanz gezogen werden.

Folgende kunden- und serviceorientierte Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt:

  • Ganzjahresbetrieb - 365 Tage im Jahr(!) - in mittlerweile vier
    Klubs in den Pensionisten-Wohnhäusern Laaerberg, Haidehof,
    Hetzendorf und Tamariske im 10., 11., 12. und 22. Bezirk.
  • Erweiterter Klubbetrieb in zwölf Pensionistenklubs (Montag -
    Freitag/12 Monate), u.a. an den Standorten 15, Sperrgasse 17 und
    16, Wurlitzergasse 59.
Diese Ausweitung der Klubzeiten konnte bei gleich bleibenden Personalkosten durch flexibleren Personaleinsatz erreicht werden.
  • Neuartige Informations- und Beratungsangebote, wie
    beispielsweise Vorträge zu seniorenrelevanten Gesundheits- und
    Rechtsthemen, z.B. Sicher leben im Alltag - Tipps und Tricks zur
    Sturzprävention, Vererben und Verschenken u.a.
  • Neue Gruppenaktivitäten für Körper, Geist und Seele, z. B.
    Nordic Walking, Heiteres Gedächtnistraining oder Fit mit
    Sitzgymnastik
  • Neue Reiseziele für die Pensionistenklubausflüge

Das Angebot zahlreicher neuer Ausflugsziele fand in den letzten sechs Jahren nicht nur großen Anklang sondern schlug sich auch in einer 14%igen Steigerung der Teilnehmerzahlen nieder.

  • Neue Kultur- und Unterhaltungsangebote

Im Jahre 2002 übernahm das KWP vom Büro des Seniorenbeauftragten der Stadt Wien das Theaterabonnement "Quartett", das Kulturinteressierten vier Vorstellungen auf bekannten Wiener Bühnen zum Preis von drei anbietet - die jährlich zur Verfügung stehenden 700 Abo's finden immer reißenden Absatz.

  • Eine "neue Generation" von Pensionistenklubs - die
    "Seniorentreffs"

Um die Angebote der Pensionistenklubs den Bedürfnissen der SeniorInnen anzupassen, entwickelte das KWP im Bereich Ambiente/Ausstattung der Lokale eine neue Generation der Klubs, die so genannten "Seniorentreffs". Diese verfügen über ein modernes, attraktives Ambiente mit seniorengerechter Möblierung, modernen Sanitäranlagen (inkl. eines behindertengerechten WC's), praktischen Küchen und über mindestens eine Internet-Station. Die allen KlubbesucherInnen kostenlos zugänglichen Internet-Stationen (insgesamt gibt es derzeit 30 Stationen in den Bezirksklubs und Seniorentreffs) wurden eingerichtet, damit auch die ältere Generation von der Nutzung dieser modernen Medien nicht ausgeschlossen bleibt.

  • Seit 2001 wurden für derartige bauliche Verbesserungen in den
    zehn Seniorentreffs und anderen externen Bezirksklublokalen rd.
    2,6 Mio Euro (exkl. USt) aus den jeweiligen Bezirksbudgetmitteln
    investiert. Der Gesamtaufwand der Pensionistenklubs im Jahr 2005
    betrug 12,5 Mio Euro inkl. Personalkosten für 440
    MitarbeiterInnen.
Im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive wurden alle 400 KlubbetreuerInnen, die für viele BesucherInnen oft die einzigen regelmäßigen AnsprechpartnerInnen im Alltag sind, intensiv geschult, unter anderem absolvierten sie Kreativ- und Spiele- Workshops, Einführung in die Validation oder die Ausbildung zum Nordic-Walking-Guide.

Die Entwicklung der Besucherzahlen

Um die "Bezirksklubs" noch besser bekannt zu machen, wurden Werbemaßnahmen gesetzt. Der "Tag der offenen Klubtür", im Frühjahr 2005 erstmals veranstaltet, und die Aktion "Ich lade in meinen Klub ein", bei der Klubmitglieder ihre Freunde und Bekannten mitbringen konnten sowie Briefaktionen einiger BezirksvorsteherInnen, in denen sie auf die Bezirksklubs aufmerksam machten, brachten einen konstanten Anstieg der Besucherzahlen - seit 2001 um mehr als 11% auf dzt. rd. 16.500!

Geplante weitere Verbesserungen und neue Seniorentreffs

Künftige Schwerpunkte werden mit der Organisation zeitgemäßer Veranstaltungen und Aktivitäten, wie sie derzeit bei den Wiener SeniorInnen auf Interesse stoßen, gesetzt, beispielsweise Nordic- Walking-Kurse, Gesundheitsvorträge und kulturelle Highlights. Ebenso ist die Entwicklung eines Angebotes für ältere MigrantInnen ein Zukunftsthema. Auch der Umbau weiterer Bezirksklubs in Seniorentreffs bleibt ein wichtiges Ziel. Erst letzten Montag wurde z. B. im 3. Bezirk, in der Weißgerber Lände 56, Wiens zehnter Seniorentreff eröffnet.

"Tag der offenen Klubtür" am 18. Oktober 2006

Am Nachmittag des 18. Oktobers laden nun alle 147 externen "Bezirksklubs" zum "Tag der offenen Klubtür" anlässlich des 60jährigen Bestehens der Pensionistenklubs ein. In der Zeit von 14 bis 17 Uhr wird ein buntes Programm geboten - kennen lernen und mitmachen ist erwünscht!

Das Programm

Die Aktivitäten dieses Nachmittags sind von Klub zu Klub unterschiedlich. Einige Programmpunkte: Tanz und Unterhaltungsmusik, Heuriger, Bingo, Weinverkostung, Wienerlieder, Gymnastik zum Mitmachen und vieles mehr erwartet die BesucherInnen. Selbstverständlich ist auch für Speis und Trank gesorgt. Sämtliche Adressen sind entweder unter www.willkommen-im- klub.at/ oder www.senior-in-wien.at/ abzurufen, unter der Telefonnummer 313 99/444 oder in allen Pensionisten-Wohnhäusern zu erfragen; außerdem werden alle Örtlichkeiten mit gelben Luftballons geschmückt sein.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) mh

  • Rückfragehinweis:
    Andreas Sturm
    Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
    Klubdirektion
    Tel.: 313 99/400/
    E-Mail: kb@kwp.at
    www.willkommen-im-klub.at

(RK vom 17.10.2006)