Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.11.2006:
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Wiener Landtag (3)

Wien (RK). LAbg. Susanne Jerusalem (Grüne) stellte fest, dass es an den Schulen viele Probleme gäbe, die gelöst werden müssten. Jedenfalls sei die Hetze der Freiheitlichen absolut kontraproduktiv, und die ÖVP habe jahrelang die Notwendigkeit der Gesamtschule nicht erkannt. Jerusalem kritisierte, dass die ...

Wien (RK). LAbg. Susanne Jerusalem (Grüne) stellte fest, dass es an den Schulen viele Probleme gäbe, die gelöst werden müssten. Jedenfalls sei die Hetze der Freiheitlichen absolut kontraproduktiv, und die ÖVP habe jahrelang die Notwendigkeit der Gesamtschule nicht erkannt. Jerusalem kritisierte, dass die Nachmittagsbetreuung in Wien nicht optimal gelöst sei. Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache würden in Horte abgeschoben. In den Horten erfolge keine Betreuung durch Lehrer, sondern durch Hortpädagogen. In Zukunft werde es daher große Qualitätsunterschiede im ganztägigen Schulbetrieb geben. Außerdem fehle im neuen Gesetz die Höchstgrenze für Schülerzahlen in den Sprachförderkursen.

LAbg. Dr. Wolfgang Aigner (ÖVP) betonte, dass sich die ÖVP für eine Wahlfreiheit bei der Halb- oder Ganztagsschule ausspreche. Die Nachmittagsbetreuung solle in der Schule verankert sein. Das vorliegende Schulgesetz sei nicht auf der Höhe der Zeit und werde daher von der ÖVP abgelehnt. Aigner forderte ein bauliches und organisatorisches Upgrading der Pflichtschulen.

LAbg. Heinz Vettermann (SPÖ) sprach sich vehement gegen das Horrorszenario der Freiheitlichen aus. Selbstverständlich seien Förderkurse für nicht deutschsprechende Kinder dringend erforderlich. Es bestehe ein guter Kontakt und eine effektive Zusammenarbeit zwischen Hortpädagogen und Lehrern. Die Wahlfreiheit zwischen Halb- und Ganztagsschule sei sehr wohl gegeben. Vettermann brachte eine Initiativantrag ein für eine Anzahl von 15 bis 25 Schüler im Rahmen der Nachmittagsbetreuung.

LhptmStin. Grete Laska (SPÖ) begrüßte in ihrem Schlusswort die sachliche Diskussion über die Ganztagsschule. In diese Diskussion müssten auch noch Erfahrungen aus anderen Betreuungsformen und Ausbildungskriterien einfließen. Laska sprach sich vehement gegen das "Schlechtmachen" der Hortpädagogen aus. Aus ihrer Sicht sollte Unterricht sowohl Förderung als auch Lernen lernen bedeuten. Weiters sollte auch die Nachmittagsbetreuung an den AHS durchleuchtet werden. Das Essen in den Wiener Kindergärten, Schulen und Horten habe einen international beachteten hohen Standard, was auch ein Vorbild für den privaten Einkauf und Konsum sein könnte und sollte. Das neue Gesetz sollte die besten Voraussetzungen für Kinder und Jugendliche schaffen.

Abstimmung: In erster und zweiter Lesung mit Stimmenmehrheit angenommen.

Entwurf zur Änderung des Wiener Jugendwohlfahrtsgesetzes

LAbg. GR Mag. Johann Gudenus, M.A.I.S. (FPÖ) betonte, dass die Wiener Freiheitlichen sich absolut gegen Homosexuelle als Pflegeeltern aussprechen. Dies sei gegen die Natur und somit würden die Kinder eine negative Entwicklung erfahren und nicht den "richtigen Eindruck von der Welt" bekommen. Außerdem stellte Gudenus fest, dass Homosexuelle vom Gesetz nicht benachteiligt würden. Gudenus stellte einen Initiativantrag, dass in der Gesetzesnovelle ausschließlich heterosexuelle Paare als Pflegeeltern vorgesehen sein müssten. (Forts.) du/no

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(RK vom 23.11.2006)