Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.11.2007:
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"Reise in neue Opernwelten" mit der Neuen Oper Wien

Wien (RK). Zu einer "Reise in neue Opernwelten" will die Neue Oper Wien mit ihrem Programm für 2008 einladen. Detlev Glanerts Oper "Scherz , Satire , Ironie und tiefere Bedeutung" nach Grabbe, "Eine Marathon-Familie" der serbischen Komponistin Isidora Zebeljan und ein Doppelabend mit dem Monodram "Fuge-Unfug-E" von ...

Wien (RK). Zu einer "Reise in neue Opernwelten" will die Neue Oper Wien mit ihrem Programm für 2008 einladen. Detlev Glanerts Oper "Scherz , Satire , Ironie und tiefere Bedeutung" nach Grabbe, "Eine Marathon-Familie" der serbischen Komponistin Isidora Zebeljan und ein Doppelabend mit dem Monodram "Fuge-Unfug-E" von Dieter Kaufmann nach einem Stück von Elfriede Jelinek und dem Einakter "What next?" von Elliott Carter markieren die Stationen dieser Reise, ausschließlich Erst- und Uraufführungen, die dem Publikum neue Klangwelten und Musiktheatererlebnisse erschließen will. Die Neue Oper Wien erhält 2008 eine Förderung der Stadt Wien von 500.000 Euro, Hauptsponsor aus der Wirtschaft ist die Raiffeisenlandesbank Niederöstwerreich-Wien.****

Das Scheitern des Teufels an den Menschen

Der Teufel kommt in Christian Dietrich Grabbes Stück "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" aus dem Jahr 1821 in ein Dorf und scheitert an den Menschen, die böser sind als er selbst. Librettist Jörg W. Gronius und Komponist Detlev Glanert haben aus diesem Stoff eine komische Oper geschaffen, wobei sich der Wahn- und Irrwitz des Stückes in der musikalischen Struktur und Geschwindigkeit wiederfindet. Die österreichische Erstaufführung findet am 19. Februar im Museumsquartier, Halle E statt, es inszeniert Nicola Raab, die musikalische Leitung liegt bei Intendant Walter Kobéra. Vier weitere Vorstellungen gibt es zwischen 22. und 28. Februar.

Tragikomisch und makaber geht es auch in der zweiten Produktion 2008 zu, die die neue Oper gemeinsam mit den Bregenzer Festspielen herausbringt. "Eine Marathon-Familie" erzählt die serbische Geschichte eines familiären Bestattungsunternehmens, das mit einer Grabräuberbande kooperiert. Milica Zebeljan, die in ihrer Musik auch den Traditionen der osteuropäischen Musik Raum gibt, verspricht die ideale musikalische Sprache für die Geschichte. Auch hier bilden Walter Kobéra und Nicola Raab das künstlerische Führungsduo. Die Uraufführung findet am 20. August 2008 bei den Bregenzer Festspielen statt, in Wien gibt es eine Spielserie mit drei Vorstellungen vom 22. bis 25. Oktober in der Halle E im Museumsquartier, es folgt auch eine Serie in Belgrad.

Doppelabend in der Remise

Die Remise als Spielort hat die neue Oper für einen Doppelabend wieder entdeckt. Den ersten Teil bildet die Uraufführung von Dieter Kaufmanns Monodram "Fuge-Unfug-E", das er nach Elfreide Jelineks Stück "er nicht als er (zu, mit Robert Walser" entwickelt hat. Jelinek hat damit dem Schweizer Dichter ein liebevolles Andenken gesetzt, Kaufmann hat parallel zur Lektüre ihres Textes ein Posaunenkonzert komponiert, das schließlich mit dem Stück "zusammen gewachsen ist" und die große Einsamkeit Walsers als menschliches Thema auf die Bühne bringt.

Elliott Carters einzige Oper "What next" bildet als österreichische Erstaufführung den zweiten Teil dieses Abends. Die Geschichte von sechs Personen, die nach einem Unfall mühsam zu sich selbst und ihrer Sprache zurückfinden, kritisiert das Kommunikationsverhalten unserer Zeit. Premiere des Doppelabends in der Remise ist am 18.November 2008, vier Weitere Vorstellungen finden bis 27. November statt.

  • Weitere Informationen:
    Internet: www.neueoperwien.at/

(Schluss) gab

  • Rückfragehinweis:
    Neue Oper Wien
    Mag. Claudia Schreiber
    Tel.: 0699 10 74 59 070
    E-Mail: pesse@neueoperwien.at

(RK vom 22.11.2007)