Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.09.2008:
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Sima zu Mochovce: Keine Schein-UVP!

Wien (RK). Keine "Schein-UVP" darf nach Ansicht von Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die nun nach langem Hin und Her von der Slowakei offensichtlich zugesagte Umweltverträglichkeitsprüfung für den geplanten Ausbau des AKW Mochovce werden. "Nur 160 km von Wien entfernt, sollen zwei weitere Reaktoren entstehen, mit ...

Wien (RK). Keine "Schein-UVP" darf nach Ansicht von Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die nun nach langem Hin und Her von der Slowakei offensichtlich zugesagte Umweltverträglichkeitsprüfung für den geplanten Ausbau des AKW Mochovce werden. "Nur 160 km von Wien entfernt, sollen zwei weitere Reaktoren entstehen, mit einer Uralt-Baubewilligung aus dem Jahre 1986, was völlig inakzeptabel ist", so Sima. Sie fordert nun, dass im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) alle relevanten Fragen zur Sprache kommen und verpflichtend behandelt werden. Die UVP muss internationalen Standards entsprechen. Das AKW Mochovce hat kein Containment, also keine Schutzhülle, was das atomare Risiko für Österreich enorm erhöht. Es handelt sich in Mochovce zudem um einen riskanten technologischen Ost-West-Mix. Der Ausbau der Atomkraft ist der völlig falsche Weg, betont Sima. Sie fordert den zuständigen Umweltminister Josef Pröll auf, klarzustellen, dass Österreich als Nachbarstaat keinesfalls eine Schein-UVP akzeptiert. "Es bedarf im Kampf gegen Mochovce auch starker Allianzen auf EU-Ebene, um gemeinsam gegen den Vormarsch der Atomkraft vorzugehen", so Sima. Besonders pikant ist laut Sima in diesem Zusammenhang, dass der Betreiber des AKWs Mochovce der italienische Energieversorger ENEL ist. Italien ist in den 70er Jahren nach einer Volksabstimmung aus der Nuklearenergie ausgestiegen - nun betreibt und baut Italien in der Slowakei Atomkraftwerke, unweit von Österreichs Grenzen. Für die neue Bundesregierung werde der Kampf gegen die Atomkraft eine zentrale Herausforderung werden. "Es bedarf einem Neustart der heimischen Anti-Atom- Politik, denn in den letzten Jahren hat man von Seiten des zuständigen Umweltministers vergeblich Initiativen in diesem so zentralen Bereich gesucht", so Sima. Die Zukunft müsse den erneuerbaren Energien gehören, schloss Sima. (Schluss) vor

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    Mag. Anita Voraberger
    Büro der Umweltstadträtin
    Tel.: 01/4000-81353
    E-Mail: anita.voraberger@wien.gv.at

(RK vom 23.09.2008)