Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.10.2008:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). GR Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP) betonte, die Wiener ÖVP habe zwar dem Verkehrsdienstevertrag im Ausschuss zugestimmt, müsse aber aufgrund des vorliegenden Antrags einige Details hinterfragen bzw. klären: 1. eine Taktverdichtung der S 50 wäre laut Internetfahrplan der ÖBB (Gültigkeit ab Dezember) nicht ...

Wien (RK). GR Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP) betonte, die Wiener ÖVP habe zwar dem Verkehrsdienstevertrag im Ausschuss zugestimmt, müsse aber aufgrund des vorliegenden Antrags einige Details hinterfragen bzw. klären: 1. eine Taktverdichtung der S 50 wäre laut Internetfahrplan der ÖBB (Gültigkeit ab Dezember) nicht möglich; 2. die Haltestelle "Wolf in der Au", die per Antrag angefahren werde, existiere noch nicht; 3. eine Taktverdichtung auf 15 Minuten während der angeblichen Spitzenverkehrszeit am Nachmittag (15.30 Uhr bis 17.30 Uhr) gehe an der Realität vorbei und müsse ausgeweitet werden; 4. einen Schienenersatzverkehr erst nach 24 Stunden "Fahrtausfall" anzubieten, gehe in Wien nicht. Ein Ersatzverkehr sollte nach spätestens zwei bis drei Stunden gewährleistet sein. Gerstl nutzte die Gelegenheit, um vier Anträge der Wiener ÖVP einzubringen, darunter ein Antrag zur zukünftigen Berücksichtigung von prominenten Personen bei der Namensgebung von U-, S- und Straßenbahnstationen sowie bei Brücken.

GR Franz Ekkamp (SPÖ) betonte, dass der Beschluss des Verkehrsdienstevertrags und die damit sichergestellte Intervallverdichtung im Bereich der S 50 eine eindeutige Verbesserung für die PendlerInnen sei. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf den für Wien sehr hohen Anteil der öffentlichen Verkehrsnutzung, nämlich 35 Prozent. Keine zweite Stadt in Europa verfüge über einen solchen Anteil. Zu seinem Vorredner sagte er, dass die gestrichenen Züge auf niederösterreichischer Seite mit dem zuständigen Landeshauptmann zu diskutieren seien und die Station "Wolf in der Au" könne ab 14. Dezember sehr wohl angefahren werden. Er gehe auch davon aus, dass die ÖBB rechtzeitig einen Schienenersatzverkehr anbieten werden. Was die eingebrachten Anträge anlange, so wäre die gegenwärtige Vorgehensweise, nämlich eine geografische Benennung von Verkehrstationen, besser zur Orientierung der Fahrgäste geeignet.

GRin Ingrid Puller (Grüne) bezeichnete Gerstl als einen der in der Schule stets abschreibenden Schüler, der sich damit gute Noten erschwindelt haben muss, nicht anders könne sie sich Gerstls eingebrachte Anträge erklären. Er habe allerdings ein wesentliches Detail nicht verstanden: bei der Taktverdichtung von 6.00 bis 8.30 Uhr und 15.00 bis 17.30 Uhr gehe es um die "mickrige" Intervallverkürzung von 30 Minuten und nicht um eine 15 Minuten Taktverdichtung. Puller brachte vier Anträge ein, darunter einen Antrag für eine ganztägige Taktverdichtung auf 30 Minuten für 2009 und 15minütige ganztägige Taktverdichtung ab 2010. Weiters Anträge für Schüler- und Lehrlingsfreifahrten und die Wiedereinführung der Straßenbahnlinie 13 anstelle des 13A.

GR Dr. Herbert Madejski (FPÖ) schlug vor, dass neben der geplanten Touristenlinie rund um den Ring, alle 15 Minuten eine Ringlinie für die Bevölkerung geführt werden solle. Dazu wurde auch ein Antrag eingebracht. Was die von den Grünen verlangte Wiedereinführung der Straßenbahnlinie 13 anlange, so halte er wenig davon. Eine Busroute sei im Gegensatz zu einer Straßenbahnlinie wesentlich flexibler, man könne aber ebenso die Umsetzung der U5 vorziehen und damit dem Bedürfnis der betroffenen Wiener Bevölkerung nach einer besseren Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln entsprechen.

Abstimmung: dem Antrag zu einer weiteren Überplattung der A 22, dem Antrag zur Benennung von U-, S- und Straßenbahnstationen nach berühmten Persönlichkeiten, sowie dem Antrag für Schüler- und Lehrlingsfreifahrten, der Wiedereinführung Straßenbahnlinie 13 sowie einer zusätzlichen 15minütigen Ringroute wurde stattgegeben und zugewiesen. (Forts.) lei/pla

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(RK vom 30.10.2008)