Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.10.2008:
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Siegerprojekt "Kulturpassage Karlsplatz"

Siegerprojekt "Kulturpassage Karlsplatz"

Copyright: Christian Fürthner

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Wien (RK). Zur Modernisierung der in die Jahre gekommenen Karlsplatz- und Opernpassage wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Im Rahmen des Architektenwettbewerbs war allerdings nicht nur ein neues Gesicht für die Passage gefragt, sondern gleichzeitig die Umsetzung von funktionalen Verbesserungen. "Der Karlsplatz ist ...

Wien (RK). Zur Modernisierung der in die Jahre gekommenen Karlsplatz- und Opernpassage wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Im Rahmen des Architektenwettbewerbs war allerdings nicht nur ein neues Gesicht für die Passage gefragt, sondern gleichzeitig die Umsetzung von funktionalen Verbesserungen.

"Der Karlsplatz ist mit täglich über 200.000 PassantInnen die Wiener Nahverkehrsdrehscheibe schlechthin. Künftig werden die Wienerinnen und Wiener, aber auch die Touristinnen und Touristen am Karlsplatz ein modernes, hell gestaltetes Ambiente vorfinden. Das bedeutet mehr Platz, eine bessere Orientierung und ein ansprechendes, neues Raumdesign. Die im Zuge der Neugestaltung entstehenden Präsentationsflächen für Kulturinformationen machen den Karlsplatz dann zugleich zu einer hochwertig gestaltbaren Kunst- und Kulturdrehscheibe hin zu den wichtigsten Kultureinrichtungen unserer Stadt ", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner im Rahmen eines Mediengesprächs Freitag Vormittag in der Kunsthalle Wien.****

"In den Jahren 2005 bis 2007 wurde der 'Kunstplatz Karlsplatz' mit dem Resselpark neu gestaltet. Ab Jänner 2009 erhält auch die Fußgängerzone Kärntner Straße ein neues Outfit. Ich freue mich, dass nun der Bereich dazwischen, nämlich die Passage, ein zeitgemäßes Aussehen erhält", betont Stadtrat Rudolf Schicker und ergänzt: "Am Wettbewerb haben sich 25 Teams von Architekten und Ingenieuren beteiligt und spannende Ideen geliefert. Um das bestmögliche Projekt für diesen speziellen Ort in Wien zu realisieren, wurde von den Siegern die 'Arbeitsgemeinschaft Kulturpassage' Karlsplatz gegründet".

DI Andreas Gerner von der ARGE Kulturpassage Karlsplatz - gerner°gernerplus ritter+ritter | vasko+partner: "Das Grundthema unseres Planungskonzeptes ist es, neben Verbesserungen des gesamten Passagenbereichs, auch das Thema der Kultur- und Musikhauptstadt Wien einzubauen. Die Verbindungsmeile zwischen Karlplatz und Opernrondeau wird von Glasflächen flankiert, die mit unterschiedlichen Stimmungen, Kulturinterventionen und künstlerischen Aktivitäten bespielt werden. Geachtet wird dabei auch auf eine Ausführung mit einem niedrigen Administrationsaufwand und guten Reinigungsmöglichkeiten. Alle Interventionen finden hinter Glas statt, sodass Beschädigungen durch Vandalismus vermieden werden.

Kulturpassage Karlsplatz

Kulturstadtrat Andeas Mailath-Pokorny :"Der Kunstplatz Karlsplatz hat sich seit dem Abschluss der Umbauarbeiten vor zwei Jahren als lebendiger Stadtraum etabliert, den die am Karlsplatz angesiedelten Kulturanbieter mittlerweile aktiv bespielen. Dadurch hat der Karlsplatz ein neues Image als lebendiger Kulturhotspot und Treffpunkt für ein urbanes Publikum bekommen. Ich freue mich sehr, dass mit dem heute präsentierten Projekt der Karlsplatz als Kunstplatz auch unter der Oberfläche erlebbar wird".

Eine "Kulturleitlinie" wird die gesamte Passage wie ein "roter Faden durchziehen". Sie weist den Weg zu kulturellen Einrichtungen und definiert die Passage als ein die umliegenden Kultureinrichtungen räumlich verbindendes Element. Entlang dieser Linie werden Bereiche für Kulturinformationen und Präsentationsflächen geschaffen. Das Kulturkonzept ist derzeit in Ausarbeitung.

Wesentliche Verbesserungen in der Opernpassage

  • Der Charakter der denkmalgeschützten Opernpassage aus den 50iger
    Jahren soll so weit als möglich erhalten bleiben.
  • Beim "Anker" wird die Durchsicht verbessert. Der neue Bodenbelag
    soll sich am Original der 1950er Jahre orientieren.
  • Die 3 Stiegen auf die Ringstraße (nicht jedoch der bereits
    modernisierte Aufgang zur Oper) sollen den aktuellen Normen
    entsprechend umgebaut und verlängert werden.
  • Beim Zugang zur U-Bahn-Linie U1 soll die Wand zur Karlsplatz
    Passage entfernt und durch eine neue Rampe ein offener,
    barrierefreier Zugang geschaffen werden.
  • Das Konzept sieht vor, eine der zwei Liftanlagen zur U1-Station
    bis an die Oberfläche der Kärntner Straße zu führen. Die U-Bahn
    Station wäre damit für RollstuhlfahrerInnen und Personen mit
    Kinderwägen besser erreichbar.

Wesentliche Verbesserungen in der Karlsplatz-Passage

  • In der "Ladenstraße" wird es keine Geschäfte mehr geben, was
    eine Verbreiterung des Durchgangs auf 8 Meter ermöglicht. Die
    Passage erhält durch Oberlichtöffnungen im Gehsteig der Kärntner
    Straße Tageslicht.
  • Die gegenüberliegende 70 Meter lange Wand wird Teil des zu
    entwickelnden Kunstkonzeptes sein.
  • An der Decke und am Boden sind Lichtlinien mit Beschriftungen
    und Wegweisern zu wichtigen kulturellen Institutionen sowie den
    U-Bahn-Zugängen vorgesehen. Dies erleichtert die Orientierung in
    der Passage.
  • In der Hauptpassage entsteht ein neues Info- und Ticketbüro der
    Wiener Linien.
  • Die östliche Begrenzung bildet eine gerade Front bis zum Ausgang
    Resselpark.
  • Eine große Veränderung gibt es im Bereich "McDonalds": Die Küche
    wird nach außen (Richtung Girardipark) verlegt. Die freie
    Fläche wird dazu genutzt, mehr Transparenz und eine
    bessere Durchsicht zu den Abgängen zur U1 und zur U2 zu
    schaffen. Die Decke zum U-Bahn-Abgang wird entfernt und die
    entstehende Öffnung durch eine Glaswand begrenzt. Auch zum
    Girardipark kann eine Sichtverbindung hergestellt werden. Hier
    wird das Niveau für einen Gastgarten angehoben.

Die nächsten Schritte

Der geplante Umbau von Opern- und Karlsplatz-Passage bringt PassantInnen, Fahrgästen der Wiener Linien sowie LokalbetreiberInnen der Opernpassage viele Vorteile: mehr Platz, eine angenehme Raumästethik, eine bessere Orientierung und ein höheres Sicherheitsgefühl. Die Veränderungen und der Umbau bedeuten aber auch Belastungen. An den nun anlaufenden Gesprächen mit den LokalmieterInnen wird auch der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) teilnehmen und mit seinem Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Verfügung stehen.

Für das Jahr 2009 sind die Detailplanungen sowie die notwendigen Verhandlungen vorgesehen. Begleitend dazu wird unter Einbeziehung des Kulturressorts der Stadt Wien ein Konzept für die detaillierte künstlerische Gestaltung erstellt. Angestrebt wird ein Baubeginn im Jahr 2010. Wenn alles plangemäß abgewickelt werden kann, soll die neue Passage Mitte 2011 eröffnet werden.

  • Umbaukosten: ca. EUR 21 Mio. netto

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) lay

Rückfragehinweise für Medien:

(RK vom 31.10.2008)