Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.11.2008:
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Wiener Gemeinderat (10)

Wien (RK). GRin Mag.a Marie Ringler (Grüne) wies auf offene Baustellen im Kulturressort hin: u.a. habe die Erstproduktion des Ronachers nicht den gewünschten Erfolg, im Kabarettbereich fehle die Nachwuchsförderung bzw. eine Evaluierung, ob das klassische Kabarett noch zeitgemäß wäre. Die Theaterreform habe zwar gut ...

Wien (RK). GRin Mag.a Marie Ringler (Grüne) wies auf offene Baustellen im Kulturressort hin: u.a. habe die Erstproduktion des Ronachers nicht den gewünschten Erfolg, im Kabarettbereich fehle die Nachwuchsförderung bzw. eine Evaluierung, ob das klassische Kabarett noch zeitgemäß wäre. Die Theaterreform habe zwar gut funktioniert, jedoch würden politische Entscheidungen nach wie vor an den Gremien und Jurys vorbeigeführt werden, die Wiener Symphoniker seien seit Stichtag 12. Oktober 2007 ein Konzept schuldig und aus dem Kunstplatz Karlsplatz sei außer der Passage- Umgestaltung, ein paar Fahnen und einen Wegweisersystem nichts geworden. Als positiv seien die Initiativen "Cash for Culture" sowie die Erhöhung der Gelder für den Wiener Filmfonds zu werten, eine klaffende Wunde hingegen seien die zwei bis drei Millionen Euro jährlich, die für parteinahe Vereine ausgegeben werden würden.

GR Dr. Franz Ferdinand Wolf (ÖVP) bezeichnete die Frohbotschaft der Wiener SPÖ, ein höheres Kulturbudget für nächstes Jahr vorgesehen zu haben, als "reine Luftnummer". Wenn man sich das Budget 2007 ansehe so werde man feststellen das 2009 genau soviel ausgegeben werden solle, sagte er. Konkret gäbe es sogar Kürzungen gegenüber 2007 im Bereich Forschung & Wissenschaft, der Altstadterhaltung und der Förderung der bildenden Künste. Die Situation der Kunst und Kultur in Wien sei, vor allem was die sozialen Lage der KünstlerInnen anlange, trist, dem Kabarett fehle es an Impulsen und Konzepten und die Bevorzugung von SPÖ nahen Kulturbetrieben bei Förderungen sei auch weiterhin abzulehnen. Die Wiener ÖVP brachte Anträge zur Förderung des Vienna International Human Rights Film Festivals, sowie zur flächendeckenden Versorgung von Musikschulen in Wien ein.

GR Ernst Woller (SPÖ) wies mit zwei plakativen internationalen Kulturstreichungen aufgrund der Finanzkrise darauf hin, wie wichtig öffentliche Kulturförderung sei, bzw. wie gesegnet doch Wien mit einer Kulturförderung wie in Wien sei. Wien habe international einen Spitzenrang im Bereich der Kulturförderung und das Kulturbudget weise jährlich eine reale Steigerung von sechs Prozent auf - das sei weltweit einzigartig. Im Gegensatz zum Schlechtreden der Situation durch die Oppositionsparteien sei mit dieser Kulturförderung jährlich auch eine starke kulturelle Impulsgebung gewährleistet. In Wien gebe es zudem, im Gegensatz zu einem aktuellen Beispiel - nämlich Kärnten - die Garantie für Offenheit und Freiheit der Kunst. Was die Kritik der Förderung der großen Institutionen anlange, verwies Woller auf die Reduzierung des Theateransatzes. Projekte würden im übrigen über Gemeinderatsbeschlüsse gefördert, so Woller mit Nachdruck, und nicht nach dem Zufallsprinzip. Was den Erfolg von "The Producers" anlange, so habe man hier bereits eine 73prozentige Theaterauslastung erreicht, "Rebecca" (Theater an der Wien) werde 2010 am Broadway übernommen, das Schauspielhaus werde als drittbestes Theater im deutschsprachigen Raum gereiht und das Volkstheater habe mehr Auslastung als im Kontrollamtsbericht verzeichnet ist. Besonderes Lob wäre der MA 7 aufgrund ihrer Transparenz und Effizienz - auch im letzten Kontrollamtsbericht - ausgesprochen worden. Zudem seien das Stadtarchiv und die Wienbibliothek für ihre exzellenten Leistungen und Projekte zu erwähnen. Schließlich dankte Woller allen, die zum Erfolg des letzten Kulturjahres beigetragen hätten, allen voran den MitarbeiterInnen der Stadt Wien und den KünstlerInnen. (Forts.) lei/pla

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(RK vom 25.11.2008)