Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.12.2008:
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Volkshilfe Wien: Kampagnenstart "armut tut weh"

Wien (RK). Mit der aktuellen Kampagne "armut tut weh" versucht die Volkshilfe Österreich jene zu unterstützen, die von der aktuellen Teuerungswelle besonders betroffen sind. Anlässlich des Starts der Kampagne besuchten am Freitag Schirmherrin Margit Fischer und der Präsident der Volkshilfe Österreich, Univ. Prof. Dr ...

Wien (RK). Mit der aktuellen Kampagne "armut tut weh" versucht die Volkshilfe Österreich jene zu unterstützen, die von der aktuellen Teuerungswelle besonders betroffen sind. Anlässlich des Starts der Kampagne besuchten am Freitag Schirmherrin Margit Fischer und der Präsident der Volkshilfe Österreich, Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer, die Sozialberatungsstelle der Volkshilfe Wien in der Schellhammergasse 23 in Ottakring. Nicht zuletzt, um die Arbeit der Beratungsstelle zu zeigen und für die Problematik zu sensibilisieren.

Kampagne unterstützt mit Soforthilfe

Ziel der aktuellen Kampagne ist es, einerseits auf die Situation aufmerksam zu machen, andererseits Spendengelder für zielführende Soforthilfe von Betroffenen zu lukrieren. 460.000 Menschen in Österreich werden als akut arm eingestuft. Unter akuter Armut versteht man mehrfache Einschränkungen in einem der vier zentralen Lebensbereiche: Wohnen, Gesundheit, Bildung und soziale Kontakte. Die Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens eines Vollzeitarbeitsplatzes (sog. Medianeinkommen) und lag 2006 bei 10.711 Euro pro Jahr. Eine Zahl, die ebenso Menschen betrifft, die Arbeit haben. Auch auf dieses Missverhältnis zwischen Einkommen und Lebenskosten will die Volkshilfe aufmerksam machen. Margit Fischer rief in diesem Zusammenhang dazu auf, nicht nur zu spenden, sondern auch mit "Zuneigung und Nachbarschaftshilfe zu helfen". Auch ihre Eltern wären früher auf so eine Hilfe angewiesen gewesen. Fischer betonte zudem die Verantwortung des Staates, für ein sozial gerechtes Leben zu sorgen.

Sozialberatungsstelle der Volkshilfe in Wien

Drei Diplom-SozialarbeiterInnen unterstützen am Standort in der Schellhammergasse Menschen in schwierigen Lebenssituationen - auch mit psychologischer Beratung. Mit einem Einzelgespräch ist es da meist nicht getan, viele Menschen werden dort über einen längeren Zeitraum von bis zu drei Jahren betreut, so die Leiterin der Beratungsstelle. Unterstützt wird - neben Informationen über finanzielle Ansprüche, Beratung und Zugang zu Spendenmitteln - durch Lebensmittelpakete, Waren- und Kleidergutscheine. Die Beratungsstelle wird überwiegend durch Spendenmittel und finanzielle Unterstützung durch die Stadt Wien finanziert.

Warum tut Armut weh?

Die Antwort liegt auf der Hand: der Gesundheitszustand von Menschen, die in Armut leben, ist dreimal schlechter als der von "Nicht-Armen". Und sie sind statistisch gesehen doppelt so oft krank, so die Volkshilfe. Auch die Teuerungswelle trifft jene besonders, die ohnehin wenig haben: Lebensmittelpreise kennen keine soziale Staffelung. Genau so leidet die Bildung von Kindern aus armen Verhältnissen. Der Slogan bringt es auf den Punkt.

Spendenkonto der Volkshilfe: PSK 90 175 000, BLZ 60 000, Informationen unter www.volkshilfe.at. (Schluss) kad

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  • Mag. Erwin Kadlik
    Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
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(RK vom 12.12.2008)