Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.01.2009:
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Wiener Gemeinderat (6)

Wien (RK). Der Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) stimmte zu, dass "Gasabhängigkeit kein Schicksal sei." Deshalb seien in Wien bereits attraktive Förderungsanreize geschaffen worden. Auch setze die Wien Energie auf erneuerbare Energieträger wie Sonne, Wasser und Wind. So gebe es in Simmering das größte ...

Wien (RK). Der Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) stimmte zu, dass "Gasabhängigkeit kein Schicksal sei." Deshalb seien in Wien bereits attraktive Förderungsanreize geschaffen worden. Auch setze die Wien Energie auf erneuerbare Energieträger wie Sonne, Wasser und Wind. So gebe es in Simmering das größte Waldbiomassekraftwerk Europas, ein Windrad auf der Donauinsel und einige Windparks in der Steiermark, sowie an der ungarischen Grenze. Die Richtung und Strategie der Stadt Wien in Richtung Energiegewinnung sei daher richtungweisend. In der konkreten Beantwortung wies der Bürgermeister darauf hin, dass man Fernwärme fördern, aber nicht erzwingen könne. Auch sei es nicht zweckmäßig nach der österreichweiten Harmonisierung der Bauordnungen in Wien strengere Standards einzuführen. Bundesländerweit sei Wien bei den Passivhäusern bereits führend. Weiters würden Schulen und Amtshäuser laufend energetisch verbessert.

GR Mag. Christoph Chorherr (Grüne) kritisierte, dass die Antwort des Bürgermeisters vor der Gaskrise genauso lauten hätte können. Er verstehe auch nicht, wieso man Hausbesitzer nicht zu thermischen Sanierungen zwingen könne. In zwei Anträgen verlangte er vom Wohnbaustadtrat die Passivbauweise in den Ausschreibebedingungen der Stadt Wien klarer in den Vordergrund zu stellen, sowie bis 31. Mai ein Konzept zur Althaussanierung vorzulegen, dass auch ordnungspolitische Maßnahmen beinhalte.

GR Veronika Matiasek (FPÖ) gab zu bedenken, dass es in vielen Häusern keine Kamine mehr gebe und daher auch keine alternativen Heizquellen möglich wären. Bei der thermischen Sanierung von Gemeindebauten sei viel geschehen, bei Privathäusern müssten größere Anreize geschaffen werden. Auch müsse Solarenergie in Wien stärker gefördert werden. In einem Antrag forderte sie eine Prämie für den Umstieg auf energiesparende Heizungen in Privathäusern in Anlehnung an die "Verschrottungsprämie".

GR DI Roman Stiftner (ÖVP) betonte, dass die Nabucco-Pipeline unbedingt notwendig sei. Wien Energie warf er vor, nur auf Umsatz steigernde Maßnahmen zu setzen. So seien zwei Drittel aller Haushalte Wiens von Gas abhängig, was der höchste Wert Europas sei. Auch die Gasautoförderung lehnte er als "psychologisch falsch" ab. (Forts.) roe/gse

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(RK vom 29.01.2009)