Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.03.2009:
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Mailath verlieh Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien

Mailath verlieh Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien

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Wien, (OTS) Kunstmäzenin Ursula Blickle und Heimo Zobernig erhielten heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". Zahlreiche Freunde, GaleristInnen und Kunstschaffende sind gekommen, um mit den Ausgezeichneten zu feiern, darunter Belvedere-Direktorin Agnes Husslein und Gerald ...

Wien, (OTS) Kunstmäzenin Ursula Blickle und Heimo Zobernig erhielten heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". Zahlreiche Freunde, GaleristInnen und Kunstschaffende sind gekommen, um mit den Ausgezeichneten zu feiern, darunter Belvedere-Direktorin Agnes Husslein und Gerald Bast, Rektor der Universität für Angewandte Kunst.****

"Die Auszeichnung ist symbolische Anerkennung und Dank für künstlerisches Arbeiten und Vermittlung in Wien", betonte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Ehrung. "Ursula Blickle ermöglicht und vermittelt mit viel Enthusiasmus und Fachkenntnis zeitgenössische Kunst. Ihre Unterstützung der Videokunst und Ihre Kooperation mit der Kunsthalle Wien sind unverzichtbar für die Stadt. Heimo Zobernig ist eine Schlüsselfigur der österreichischen Kunstszene. Die Vielfalt seiner Ausdrucksformen und das Hinausgehen in den öffentlichen Raum sind besonders beeindruckend."

Ursula Blickle sei eine Mäzenin im klassischen Sinne; sie sehe ihre Zuwendung als Dienstleistung an der Gesellschaft, so Gerald Matt in seiner Laudatio und hob besonders die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Wien hervor: "Das Ursula Blickle-Videoarchiv und die Datenbank umfassen 2000 Videos und bieten einen Überblick über das österreichische Video- Kunstschaffen."

Heimo Zobernig gehörte zu den ersten, die die Rolle und Bedeutung des Kunstbetriebs hinterfragten, sagte Kuratorin Eva Badura-Triska Als gefragter Künstler waren seine Arbeiten auf der documenta, in Venedig, Münster und vielen wichtigen internationalen Orten zu sehen. Badura-Triska rühmte Zobernig nicht nur als Künstler, sondern auch als Lehrender: Zobernig nehme seine Lehrtätigkeit sehr ernst und führe sie mit Offenheit, Verständnis und Sensibilität gegenüber den Studierenden aus.

Biographie Ursula Blickle

Ursula Blickle wurde 1944 in Wien geboren. Sie bekam bereits im Alter von fünf Jahren Tanzunterricht in der Ballettschule Willy Fränzel. Mit acht Jahren erfolgte ihre Aufnahme als Ballettelevin in der Wiener Staatsoper, wo sie in verschiedenen Opern- und Ballettaufführungen mitwirkte. Später erhielt sie acht Jahre Ausbildung mit Staatsexamen zur klassischen Tänzerin.

Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland entschloss sie sich, Schauspielunterricht zu nehmen und nach Engagements an Klein- und Mittelbühnen und der Heirat mit Rainer Blickle lebte sie viele Jahre in Sao Paulo in Brasilien, wo das Familienunternehmen ihres Mannes ansässig war. In dieser Zeit wuchs auch ihr Interesse für Bildende Kunst und so gründete sie nach der Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1991 die Ursula Blickle-Stiftung. Zur Hauptaufgabe dieser Einrichtung zählt die Förderung zeitgenössischer nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler. Die Stiftung realisiert jährlich vier Ausstellungen und es finden regelmäßig im Rahmen der Ausstellungen Tanzaufführungen statt.

Ihren Bezug zu Wien hat Ursula Blickle nie verloren und so entwickelte sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit eine intensive Kooperation mit der Kunsthalle Wien, wo das Ursula Blickle Videoarchiv mit heute mehr als 2000 Video-Kunstwerken eingerichtet wurde.

Biographie Heimo Zobernig

Heimo Zobernig wurde 1958 in Mauthen, Kärnten, geboren. Zobernig studierte von 1977 bis 1980 an der Akademie der bildenden Künste Wien und von 1980 bis 1983 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.

Zobernig begann in den späten 1970er Jahren als Bühnenbildner und trat in Performances auf. Mitte der 1980er Jahre malte er abstrakt und untersuchte geometrische Mechanismen hinsichtlich ihrer Interpretation. In Anlehnung an die Minimal Art der 1960er Jahre zeigen Zobernigs Werke eine klare, reduzierte Formensprache, wobei er ihren typischen Perfektionismus gezielt unterwandert. Er bevorzugt Industriematerialien, Grundstoffe des Alltags, wie Pressspan, Karton, Beton und Farben von handelsüblicher Baumarktqualität in unsentimentaler, ästhetisch unprätentiöser Ökonomie. Viele seiner Arbeiten beschäftigen sich mit Sprache und seine Schrifttexte können meist sowohl als Text wie auch als Bild wahrgenommen werden.

Nach Professuren in Hamburg und Frankfurt a. M., lehrt Zobernig seit 1999 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er erhielt 1993 den Otto Mauer Preis, 1997 den Preis für Bildende Kunst der Stadt Wien und gewann 2002 den 1. Preis für das Antifaschismus-Mahnmal in Salzburg.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

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    Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
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(RK vom 05.03.2009)