Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.05.2009:
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Frauenberger: 23 Millionen für die Wiener Märkte

Wien (RK). Ein Investitions- und Belebungsprogramm für die Wiener Märkte präsentierte KonsumentInnenschutzstadträtin Sandra Frauenberger am Dienstag in der Medienkonferenz des Bürgermeisters. Zwischen 2009 und 2015 wird die Stadt 23,3 Millionen Euro in die Sanierung der Wiener Märkte investieren. Grundlage ist ein ...

Wien (RK). Ein Investitions- und Belebungsprogramm für die Wiener Märkte präsentierte KonsumentInnenschutzstadträtin Sandra Frauenberger am Dienstag in der Medienkonferenz des Bürgermeisters. Zwischen 2009 und 2015 wird die Stadt 23,3 Millionen Euro in die Sanierung der Wiener Märkte investieren. Grundlage ist ein Marktsanierungsprogramm, das in Übereinkunft mit den betroffenen Bezirken erarbeitet wurde. Begleitet werden die Sanierungen von zahlreichen Maßnahmen zur weiteren Belebung der Wiener Märkte.****

"Mit diesem Programm sichern wir die Zukunft der 18 Wiener Märkte und damit einer qualitätsvollen Nahversorgung in Wien. Die Wiener Märkte spiegeln die Offenheit und Buntheit der Stadt wider. Sie zu fördern, heißt auch einen Beitrag zur Erhaltung der Lebendigkeit und Vielfalt in dieser Stadt zu leisten. Mein Ziel ist es, dass noch mehr Wienerinnen und Wiener von den Vorzügen, der hohen Qualität und der Angebotsvielfalt der Märkte profitieren", so Stadträtin Frauenberger.

Neben den Investitionen in die Sanierung von sieben Wiener Märkten sind eine Reihe von anderen Maßnahmen zur Belebung der Wiener Märkte geplant. Der Planung dieser Belebungsmaßnahmen sind Frequenzzählungen auf allen Wiener Märkten vorausgegangen. In einer überfraktionellen Arbeitsgruppe wurden außerdem Ideen zur Sicherung der Wiener Märkte erarbeitet und diskutiert. Viele Vorschläge der Arbeitsgruppe werden tatsächlich zur Umsetzung gelangen, so Frauenberger, die sich ausdrücklich für die konstruktive Zusammenarbeit der einzelnen Fraktionen bedankte.

Frequenzzählung: Brunnenmarkt hat die meisten, Vorgartenmarkt die jüngsten BesucherInnen

Im April und Oktober 2008 wurden im Auftrag der MA 59 (Marktamt der Stadt Wien) PassantInnenzählungen auf den Wiener Märkten vorgenommen. Die Ergebnisse sind Basis für das Belebungskonzept. Gezählt wurde jeweils an vier Tagen - von Mittwoch bis Samstag. Wenn die Ergebnisse auf eine Marktwoche (Montag bis Samstag) hochgerechnet werden, ergibt sich folgendes Bild: Die höchste BesucherInnen-Frequenz weist der Wiener Brunnenmarkt mit 59.000 PassantInnen pro Woche auf. Auf Platz 2 rangiert der Wiener Naschmarkt (58.000 BesucherInnen), gefolgt vom Meiselmarkt (31.000) und Hannovermarkt (21.000). Floridsdorfer Markt, Volkertmarkt und Nußdorfer Markt sind die Märkte mit den niedrigsten BesucherInnen-Zahlen, rund 6.000 PassantInnen pro Woche wurden auf diesen Märkten gezählt.

Im Zuge der PassantInnen-Zählungen wurde auch das Durchschnittsalter der KonsumentInnen erhoben. Das jüngste Publikum weist der Vorgartenmarkt mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren auf. Das älteste Publikum besucht den Viktor Adler Markt: Es ist durchschnittlich 55,8 Jahre alt.

Bezüglich der Geschlechter-Verteilung zeigt sich folgendes Bild: Den höchsten Frauenanteil hat der Rochusmarkt (60 Prozent der BesucherInnen sind Frauen). Den höchsten Männeranteil weist der Hannovermarkt (58 Prozent Männer) auf.

Die Belebungsmaßnahmen:

  • Öffnung:

Neben Schlüsseldiensten und Schuhreparatur-Ständen sollen künftig auch Änderungsschneidereien und FrisörInnen auf manchen Wiener Märkten möglich sein. Dadurch soll es zu einer Belebung kommen, denn neue MartkteilnehmerInnen bringen neue KundInnen.

  • Qualifizierungsoffensive:

Spezielle Schulungen und Weiterbildungsprogramme für MarktamtsleiterInnen garantieren ein modernes Marktmanagement.

  • Öffnungszeiten:

Ein Schritt in Richtung mehr KundInnenfreundlichkeit ist die geplante Etablierung von Kernöffnungszeiten auf allen Wiener Märkten. So wird die Zahl geschlossener Stände minimiert. Die Öffnungszeiten für Gastronomiebetriebe am Rochusmarkt und am Brunnenmarkt wurden im April erweitert. Sie dürfen jetzt wie die Lokale am Naschmarkt bis 23 Uhr geöffnet haben.

  • Ökologische Abfallbewirtschaftung:

Für StandnehmerInnen sollen künftig die Anreize zur Mülltrennung verstärkt werden. Positive Erfahrungen hat die Stadt damit bereits am Großmarkt Wien gemacht. Dadurch, dass bestimmte Stoffe wie Glas, Kartonagen oder Holz gratis entsorgt werden können, während für die Entsorgung von Restmüll und Bioabfällen Gebühren eingehoben werden, ist die Disziplin bei der Mülltrennung stark gestiegen.

  • Mehr Landparteien:

Bauernstände sind erfahrungsgemäß ein wichtiger Anziehungspunkt für KonsumentInnen, von dem der gesamte Markt profitiert. Um ihre Präsenz auf den Wiener Märkten auch unter der Woche zu stärken, wird es künftig auf einigen Märkten von Montag bis Donnerstag Vergünstigungen für Landparteien geben.

  • Kooperation mit Schulen:

Um schon bei den Jüngsten das Bewusstsein für saisonale und regionale Produkte sowie gesunde Ernährung zu schärfen, soll es regelmäßig Exkursionen und Führungen für Schulkinder auf den Märkten geben.

  • Kulturelle Nutzung:

Mit Festen und Veranstaltungen soll das Marktgeschehen belebt und neues Publikum für die Wiener Märkte gewonnen werden.

  • Barrierefreiheit:

Am Ende der Sanierungsarbeiten sollen alle Märkte barrierefrei zugänglich und passierbar sein.

  • Mietpreissenkung am Blumengroßmarkt:

Für die HändlerInnen am Blumengroßmarkt wurden bereits per 1. April 09 die Mietpreise gesenkt. Damit soll den BlumenhändlerInnen geholfen werden, im härter werdenden Konkurrenzkampf mit internationalen Riesenkonzernen zu bestehen.

Das Sanierungsprogramm

Vorgartenmarkt, Naschmarkt, Viktor Adler Markt, Brunnenmarkt, Kutschkermarkt und Sonnbergmarkt werden in den nächsten Jahren saniert. Zusätzlich sind auch für den Großmarkt Wien weitere Modernisierungsschritte in Planung.

Die höchsten Investitionen erfordert der Naschmarkt: 12,8 Millionen Euro werden in die Erneuerung von Strom- und Wasserleitungen, Beleuchtung, Kanalsystem, Müllplatz sowie in die Oberflächensanierung fließen. Ziel der Oberflächensanierung ist u.a. die barrierefreie Gestaltung des Marktareals. Beginn der etappenweisen Sanierungsmaßnahmen ist Frühling 2010. Spätestens 2015 soll der Markt in neuem Glanz erstrahlen.

Die Sanierung des Brunnenmarktes ist bereits seit 2005 im Laufen und soll nächstes Jahr abgeschlossen werden. Neben der Fertigstellung der Sanierung der Brunnengasse sind noch eine Neugestaltung des Yppenplatzes und eine Verlegung des Marktamtes sowie Investitionen in WC und Müllplatz geplant. Insgesamt 4,2 Millionen Euro sind für die Sanierungsarbeiten am Brunnenmarkt vorgesehen. Der frühere Yppenmarkt ist nunmehr auch in der neuen Marktordnung mit dem Brunnenmarkt verschmolzen. Wie auch beim Naschmarkt ist die Nachfrage am Brunnenmarkt nach Gastronomie hoch. "Ich garantiere aber auch für den Brunnenmarkt einen ausgewogenen Mix von maximal einem Drittel Gastronomie und zwei Drittel Handel", so die Stadträtin.

Die Sanierungsmaßnahmen auf Vorgartenmarkt, Viktor Adler Markt, Kutschkermarkt und Sonnbergmarkt betreffen in erster Linie die Strom-, Wasser- und Kanalnetze sowie die Neugestaltung der Oberflächen in Richtung Barrierefreiheit. Am Großmarkt Wien ist eine Neugestaltung des Einfahrtsbereiches mit einem neuen Einfahrtssystem und die Erneuerung der WC-Anlagen in Planung.

Insgesamt haben die geplanten Investitionen für diese Märkte ein Volumen von rund 6,2 Millionen Euro, wobei die Instandsetzung des Viktor Adler Marktes mit 2,4 Millionen den größten Brocken ausmacht.

Sämtliche Umbauarbeiten erfolgen in Absprache mit den StandbetreiberInnen und den Bezirken und im Bemühen, den möglichst ungestörten Betrieb der Märkte zu gewährleisten. (Schluss) lac

Achtung: Zu dieser Meldung ist demnächst eine Bildberichterstattung geplant.

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 12.05.2009)