Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.06.2009:
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Vbgm StR. Ludwig: "Wiener Wohnbau im Dienst der Gesellschaft"

Wien (RK). Die Stadt Wien zählt in punkto Lebensqualität seit Jahren zu den Spitzenreitern. In der aktuellen Mercer-Studie, die 215 internationale Städte vergleicht, erreicht Wien weltweit nun sogar den 1. Platz. Für das Zustandekommen dieses erfreulichen Ergebnisses leistet der geförderte Wiener Wohnbau einen ganz ...

Wien (RK). Die Stadt Wien zählt in punkto Lebensqualität seit Jahren zu den Spitzenreitern. In der aktuellen Mercer-Studie, die 215 internationale Städte vergleicht, erreicht Wien weltweit nun sogar den 1. Platz. Für das Zustandekommen dieses erfreulichen Ergebnisses leistet der geförderte Wiener Wohnbau einen ganz entscheidenden Beitrag. "Der Wiener Wohnbau steht im Dienste der Bevölkerung, deshalb werden in Wien keine Wohnungen von der Stange gebaut, sondern bedarfsgerechte Wohnformen errichtet, die sich ganz bewusst an den Bedürfnissen und Wünschen der Wienerinnen und Wiener orientieren. Das zentrale Instrument zur Sicherung dieser hohen Qualität und zur Schaffung neuer hochwertiger, aber dennoch leistbarer Wohnformen, ist die Wiener Wohnbauförderung. Dank dem effizienten Einsatz der Wohnbauförderungsmittel konnte die - im Vergleich zu 2006 deutlich gestiegene - Neubaurate mit rund 6.600 Wohneinheiten auch im vergangenen Jahr 2008 gehalten werden. Damit sind wir voll auf Kurs und werden unser selbstgestecktes Ziel, innerhalb von drei Jahren bis 2010 insgesamt 20.000 neue Wohnungen zu bauen, erreichen", betonte Vizebürgermeister Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig, heute, Montag, im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte im Wiener Gemeinderat. Im vergangenen Jahr 2008 setzte das Wohnbauressort unter Vizebürgermeister Ludwig eine Reihe von Maßnahmen, die den Wiener Wohnbau noch stärker in den Dienst der Gesellschaft stellen. Das betrifft die Neuorganisation der Bauträgerwettbewerbe, die nunmehr durch eine zusätzliche vierte Säule - die soziale Nachhaltigkeit - ergänzt wurden, ebenso wie die konsequente Errichtung neuer geförderter Wohnbauten, die Sanierung bestehender Gebäude oder die Stärkung und Unterstützung sozialer Netze in den Wohnhausanlagen.****

Auch im vergangenen Jahr 2008 lag das budgetäre Schwergewicht innerhalb der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung naturgemäß auf der, für die Wohnbauförderung zuständigen, MA 50. Das Ausgabenvolumen betrug 2008 mehr als 614 Mio. Euro, die in die Bereiche Neubau, Stadterneuerung und Subjektförderung investiert wurden. Im Vergleich zu 2007 bedeutete das eine Steigerung um rund 36 Mio. Euro. Diese zusätzlichen Mittel verteilten sich wie folgt: in die Objektförderung wurden 2008 rund 284,4 Mio. Euro investiert, für die Stadterneuerung stellte das Land Wien mehr als 208 Mio. Euro zur Verfügung. Auch die Individualförderung - sie setzt sich aus Wohnbeihilfe, Superförderung, Jungfamilienförderung usw. zusammen - verzeichnete 2008 einen Anstieg. 2007 stellte die Stadt Wien rund 114 Millionen Euro für die direkte Unterstützung einkommensschwacher Wienerinnen und Wiener bereit, 2008 stieg die Summe auf rund 121 Mio. Euro. Der Anteil der Wohnbeihilfe stieg dabei von 90 Mio. Euro auf rund 92 Mio. Euro, damit wurden 51.836 BezieherInnen unterstützt.

Rechtliche Rahmenbedingungen stärken Wohnqualität und Klimaschutz

2008 erfolgten mit der Novellierung der Wiener Bauordnung und der Sanierungsverordnung zwei wichtige Neuregelungen, die eine weitere Steigerung der ohnehin schon ausgezeichneten Wohn- und Lebensqualität in Wien bewirken. So beinhaltet die neue Bauordnung, an deren Novellierung MandatarInnen aller im Gemeinderat vertretenen Parteien mitgearbeitet haben, nicht nur präzisere Definitionen von bisher unklaren Vorschriften, sondern bringt - bei Bauprojekten, bei denen Abweichungen von der Bauordnung schlagend werden - auch die Nachweispflicht über die Steigerung der Wohnqualität und eine stärkere Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse Jugendlicher mit sich.

Ein weiterer wesentlicher Schritt wurde 2008 mit der Sanierungsverordnung gesetzt, die im Januar 2009 in Kraft trat. "Durch die Erhöhung der bestehenden und die Schaffung zusätzlicher Förderungen, die auch an strengere Qualitätskriterien gekoppelt sind, erreichen wir mit der Sanierungsverordnung mehrere, entscheidende Effekte: Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz durch eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen, die Entlastung der Mieterinnen und Mieter durch niedrigere Energiekosten und die Ankurbelung des wichtigen Konjunkturmotors Bau- und Baunebengewerbe", unterstrich Ludwig.

Parallel dazu wurde 2008 die Aktion "Ökoförderungen" verlängert und um eine zusätzliche Million erhöht, ab Beginn 2009 stellt das Land Wien insgesamt vier Millionen Euro für Ökoförderungen bereit. Damit fördert das Land Wien ökologisch nachhaltige Maßnahmen bei Einfamilien- und Kleingartenhäusern, wie beispielsweise die Forcierung von Passivhausbauten, die - auch nachträgliche - Errichtung von Solaranlagen oder die Installation von Biomasseheizungen.

Wiener Wohnbau ist wichtiger Konjunkturmotor

Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, hat das Wiener Wohnbauressort unter Stadtrat Ludwig wichtige Maßnahmen getroffen, die positive Effekte auf die Wirtschaft haben, zur Ankurbelung der Konjunktur beitragen und vor allem tausende Arbeitsplätze schaffen bzw. sichern. "Alleine durch die Sanierungsverordnung lösen wir ein Bauvolumen von jährlich 350 Mio. Euro aus und sichern damit dadurch nicht nur 4.200 Arbeitsplätze, sondern schaffen auch 700 zusätzliche Jobs.

Die Wiener Wohnbauförderung ist daher ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor, der speziell in schwierigen Zeiten einen wichtigen Konjunkturmotor darstellt. Sie schafft bzw. sichert rund 17.000 Arbeitsplätze. Nimmt man alle Maßnahmen zusammen, sichern die Investitionen im Rahmen der Wohnbauförderung, die baulichen Maßnahmen im Bereich der Hausverwaltung Wiener Wohnen und der MA 34, jährlich insgesamt 23.000 Arbeitsplätze.

Maßnahmenpaket für Gemeindebauten steigert Wohnqualität

Im September 2008 startete die größte MieterInnenbefragung in der Geschichte des Wiener Wohnbaus. Insgesamt erhielten alle rund 220.000 Haushalte in den Wiener Gemeindebauten einen Fragebogen, mehr als 45.000 davon wurden innerhalb der Einsendefrist beantwortet retourniert. Die Ergebnisse dieser Befragung zeichnen ein durchwegs positives Bild: mehr als 85 Prozent der MieterInnen fühlen sich in ihrer Wohnung sehr wohl oder wohl, ebenfalls 85 Prozent würden aus dem Gemeindebau nicht wegziehen wollen. Dennoch zeigte die Umfrage auch Themenbereiche auf, die den Mieterinnen und Mietern ein Anliegen sind.

"Die Ergebnisse der MieterInnenbefragung sind für uns ein klarer Arbeitsauftrag und wir nehmen jedes einzelne Anliegen ernst. Wo immer wir die Möglichkeit haben, werden wir den Wünschen und Anregungen der Mieterinnen und Mieter entsprechen und Lösungen anbieten. Mit neuen Pilotprojekten, wie etwa dem Wiener Wohnen- Bus, der Ausweitung der sogenannten Nightwatch aber auch der Neuorganisation der Gebietsbetreuungen Städtische Wohnhausanlagen, die ab Beginn 2010 unter dem neuen Namen "Wohnpartner" für die Mieterinnen und Mieter als fixe Ansprechpartner zur Verfügung stehen, sind bereits erste Schritte zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität gesetzt worden", erklärte Ludwig.

Die Befragung zeigte deutlich, dass die subjektive Wohnzufriedenheit der MieterInnen auch eng mit dem baulichen Zustand der Wohngebäude zusammenhängt. Ludwig: "Daher verstärken wir die Sanierungstätigkeiten: Im Jahr 2008 investierten wir 99 Mio. Euro in die Revitalisierung von rund 5.280 Gemeindewohnungen, heuer werden es 164 Mio. Euro und rund 7.930 Wohnungen sein, für das Jahr 2010 sind 192 Mio. Euro für die Sanierung von rund 9.950 Wohnungen eingeplant. Um diese umfassenden Sanierungstätigkeiten auf eine stärkere und effizientere Basis zu stellen, wird der, für Sanierungen zuständige technische Bereich der Hausverwaltung Wiener Wohnen so neustrukturiert, dass eine zentrale Planung und Steuerung des Sanierungsgeschehens erfolgen kann und ein prognostizierter Budgetmittelverbrauch für die Bauvorhaben sichergestellt ist", betonte der Vizebürgermeister. (Schluss) lok

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 22.06.2009)