Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.06.2009:
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Gehältertransparenz: Strafen für Frauenberger "notwendiges Übel"

Wien (RK). Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger unterstützt die Pläne der Frauenministerin zur Herstellung von Gehältertransparenz in Österreich. Die von Heinisch-Hosek angekündigten Schritte seien notwendig, um die Schließung der Einkommensschere voran zu treiben. Auf die Ängste der Wirtschaft könne man ...

Wien (RK). Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger unterstützt die Pläne der Frauenministerin zur Herstellung von Gehältertransparenz in Österreich. Die von Heinisch-Hosek angekündigten Schritte seien notwendig, um die Schließung der Einkommensschere voran zu treiben. Auf die Ängste der Wirtschaft könne man hier leider keine Rücksicht nehmen, so Frauenberger. "Immerhin hätten die Unternehmensverantwortlichen schon längst freiwillig aktiv werden können, um Einkommensungerechtigkeiten zu beseitigen. Wir brauchen nicht nur ein Gesetz zur Herstellung der Transparenz, sondern auch entsprechende Sanktionsmöglichkeiten. Denn alle frauenpolitischen Erfahrungen zeigen, dass sich Benachteiligungen von Frauen nur mit großem Druck beseitigen lassen", so Frauenberger am Dienstag gegenüber der Rathauskorrespondenz.****

Die Herstellung von Transparenz bei den Gehältern sei ein wichtiger erster Schritt, so Frauenberger. Zusätzlich fordert die Wiener Frauenstadträtin die Einführung von Quoten für Aufsichtsräte sowie die Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an Frauenförderung in den Betrieben.

Nur knapp neun Prozent der österreichischen Aufsichtsratsmitglieder seien Frauen. Zum Vergleich: In Schweden beträgt die Frauenquote 27 Prozent. Und in Norwegen sind - nach Einführung einer entsprechenden Quote - bereits 44 Prozent aller Aufsichtsratsmitglieder Frauen. Zählt man Aufsichtsrat und Vorstandsmandate zusammen, ergibt sich folgendes Bild: In Österreich haben 50 Prozent der Unternehmen weder eine Frau im Vorstand noch eine Frau im Aufsichtsrat. In Schweden, Finnland und Norwegen haben 100 Prozent der Unternehmen Frauen in Vorstand oder Aufsichtsrat.

Frauenberger: "Entscheiden Frauen im Topmanagement mit, erhöht sich der Erfolg von Unternehmen nachhaltig. Das zeigen Studien über börsennotierte Unternehmen in den USA." Diese Studien würden überdies verdeutlichen, dass gemischtgeschlechtlich zusammengestellte Vorstandsteams ihre Unternehmen erfolgreicher führen als rein männliche Gremien. "Ein höherer Frauenanteil könnte daher auch künftigen Finanzkrisen entgegenwirken", so Frauenberger abschließend. (Schluss) lac

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 23.06.2009)