Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.07.2009:
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Frauenberger zu OECD-Bericht: "Wettbewerb um Qualifizierte"

Wien (RK). Als Folge der Krise suchen erstmals seit den 80er Jahren deutlich weniger AusländerInnen Arbeit in den entwickelten Industriestaaten. Das belegte der kürzlich in Paris vorgestellte Migrationsbericht der OECD. Aufgrund der schrumpfenden Bevölkerungsentwicklung fordert die Organisation daher, die Krise für ...

Wien (RK). Als Folge der Krise suchen erstmals seit den 80er Jahren deutlich weniger AusländerInnen Arbeit in den entwickelten Industriestaaten. Das belegte der kürzlich in Paris vorgestellte Migrationsbericht der OECD. Aufgrund der schrumpfenden Bevölkerungsentwicklung fordert die Organisation daher, die Krise für eine effiziente Einwanderungspolitik zu nutzen.

Die Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger sieht angesichts dieser Entwicklung die jüngst eingerichtete Wiener Zuwanderungskommmission als richtige Strategie zum richtigen Zeitpunkt. Die ExpertInnenkommission, die von Frauenberger initiiert und von SPÖ, ÖVP und Grünen gemeinsam beschlossen wurde, soll ein tragfähiges System entwickeln, um Zuwanderung bestmöglich zu steuern. Die Bevölkerungsentwicklung wird dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Erfordernisse von Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Der Focus liegt dabei insbesondere auf der Nutzung der Potentiale und Qualifikationen von MigrantInnen. So wird sich die Kommission mit dem Bedarf an Fach- und Schlüsselkräften aber auch mit der EU - Binnenmigration und dem Thema Familienzusammenführung beschäftigen.

Frauenberger: "Krise als Chance nutzen und Zuwanderung neu definieren"

Frauenberger wörtlich: "Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise ist es wichtig, nicht den Kopf in den Sand stecken und quasi die Schotten dicht zu machen. Vielmehr müssen wir mittel- und langfristig denken und handeln. Denn erfolgreich und prosperierend werden nur jene Länder und Städte sein, die für ZuwanderInnen attraktiv sind, wo ZuwanderInnen Rahmenbedingungen vorfinden, die integrationsfördernd und nicht hemmend sind." Eine Neudefinition der Zuwanderungspolitik jenseits des Quotensystems sei daher, so die Integrationsstadträtin weiter, ein Gebot der Stunde.

Förderung des sozialen Aufstiegs für alle als Schlüssel erfolgreicher Integrationspolitik

Auch eine weitere Forderung des OECD - Berichtes macht deutlich, wie effizient und vorausschauend Wien in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik agiert. So wird im Bericht dezitiert darauf hingewiesen, dass zunehmende Arbeitslosigkeit von MigrantInnen die Integrationsproblematik verschärft und daher Qualifizierungen von arbeitslosen AusländerInnen von der Politik zur Priorität erhoben werden müssen. Mit den umfassenden Programmen zur gezielten Förderung der Aus- und Weiterbildung sowohl von sozial schwachen bzw. bildungsfernen ArbeitnehmerInnen als auch MigrantInnen habe die Stadt hier gemeinsam mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds ein hoch wirksames Maßnahmenpaket geschnürt, betonte die Integrationsstadträtin. Denn die Förderung des sozialen Aufstiegs und des chancengleichen Zugangs zu Bildung und Arbeitsmarkt für alle sei der Schlüssel zur Vermeidung von sozialen Konflikten, stellte Frauenberger klar.

Frauenberger abschließend: "Wir stehen in einem Wettbewerb um qualifizierte ZuwanderInnen in Europa und auch international. Damit Wien wirtschafts- und sozialpolitisch auch in Zukunft erfolgreich ist, brauchen wir die Potentiale von ZuwanderInnen. Es geht daher nicht um die Frage, ob wir Zuwanderung wollen bzw. brauchen, sondern nur darum, wie wir sie so regeln, dass alle bestmöglich davon profitieren. Die Wiener Zuwanderungskommission ist dafür jedenfalls ein hervorragend geeignetes und in hohen Maße zeitgemäßes Instrumentarium." (Schluss) gph

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 02.07.2009)