Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.09.2009:
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Wien: Wichtige Drehscheibe bei Österreich-Slowakei-Projekten

Wien: Wichtige Drehscheibe bei Österreich-Slowakei-Projekten

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Wien (RK). Die Magistratsabteilung 27 der Stadt Wien (EU Strategie und Wirtschaftsentwicklung) lud heute, Freitag, in die westslowakische Stadt Trnava, wo die zweite Jahresveranstaltung des EU-Förderprogramms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich stattfand. Rund 90 Personen aus öffentlichen ...

Wien (RK). Die Magistratsabteilung 27 der Stadt Wien (EU Strategie und Wirtschaftsentwicklung) lud heute, Freitag, in die westslowakische Stadt Trnava, wo die zweite Jahresveranstaltung des EU-Förderprogramms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich stattfand. Rund 90 Personen aus öffentlichen Organisationen und privaten Unternehmen folgten der Einladung in die Räumlichkeiten des erzbischöflichen Amtes Marianum. Rund um das Motto "Gemeinsame Perspektiven für Gemeinden und Regionen" - wurden Erfahrungen mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit berichtet, Bedarf analysiert und Perspektiven für künftige Kooperationen entwickelt. Gemeinsamer Tenor: Zusammenarbeit zahlt sich aus, insbesondere in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. Wichtiges Detail: Neue Projektanträge können laufend eingereicht werden. Der nächste Begleitausschuss entscheidet am 15. und 16. Dezember 2009 über ie Genehmigung neuer Projektanträge, die bis 8. Oktober 2009 eingereicht werden.****

Kooperation ist besser als Alleingang

In seiner Eröffnungsrede betonte Landeshauptmann-Stellvertreter der Selbstverwalteten Region Trnava Augustín Pullmann, dass regionale Zusammenarbeit oft erst der Anfang ist und sich rasch über die Grenzen hinweg auf staatliche oder sogar europäische Ebene ausbreitet. In diesem Sinne wurde kürzlich erst ein Kooperationsabkommen zwischen den Ländern Niederösterreich und Trnava geschlossen.

Milan Ftácnik vom Bund der Gemeinden und Städte der Slowakei (ZMOS) berichtete von zahlreichen Beispielen erfolgreicher kommunaler Zusammenarbeit. Der ZMOS unterstützt Gemeinden bei der Suche nach Kooperationspartnern im In- und Ausland. Für Projekte mit dem Nachbarland Österreich stellt das Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich 2007-2013 eine wichtige Förderquelle dar. Die Kooperationen der slowakischen Gemeinden reichen darüber hinaus bereits bis nach Skandinavien.

85 Prozent aller niederösterreichischen Gemeinden sind zu insgesamt 59 Kleinregionen zusammengeschlossen. Marianne Vitovec vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung erklärte, dass viele Herausforderungen gemeinsam auf Ebene der Kleinregion besser bewältigt werden können als im Alleingang einzelner Gemeinden. Das Land Niederösterreich bietet für Kleinregionen zusätzlich spezielle Fördermöglichkeiten.

Kinder lernen schon jetzt grenzenlos

Eine wichtige Rolle spielen hier Projekte mit Kindern: in einigen niederösterreichischen Kindergärten wird bereits seit einigen Jahren die Sprache des jeweiligen Nachbarlandes vermittelt. Ebenso existiert bereits eine Busverbindung zwischen Bratislava und Wolfsthal.

Stadt Wien verwaltet rund 75 Millionen Euro Fördermittel

Die MA 27 ist Verwaltungsbehörde des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich im Zeitraum 2007-2013. Vertreter der Verwaltungsbehörde ist Martin Hutter, der für die ordnungsgemäße Abwicklung von Projekten, die grenzüberschreitende Kooperationen begründen und vertiefen, im Umfang von rund 75 Millionen Euro verantwortlich ist. 85 Prozent dieser Fördermittel stammen vom Europäischen Fonds für Regionalentwicklung der Europäischen Union. Das übrige Geld stammt aus verschiedenen nationalen öffentlichen Quellen.

32 Projekte bereits genehmigt

In drei Begleitausschüssen wurden von insgesamt 41 vorgelegten Projektanträgen 32 Projekte im Umfang von rund 28 Millionen Euro genehmigt. Wien engagiert sich dabei besonders bei der Vorbereitung des gemeinsamen grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes: Mehrere Projekte widmen sich der Koordination und dem Wissensaustausch zwischen slowakischen und österreichischen Bildungseinrichtungen, Sozialpartnern und Arbeitsämtern.

Überblick über erste Projektergebnisse

Das Projekt CENTROBOT hat das Ziel, die Kompetenz der Region Wien - Bratislava im Bereich der Robotik zu steigern. Von 18.-25. Mai 2008 fand als Auftakt die Roboter Segel WM in Breitenbrunn am Neusiedlersee statt. Die Sommerakademie 2009 "Robot, walk that line!" widmete sich der künstlichen Intelligenz. Weitere Informationen im Internet auf www.centrobot.eu

Die "Überregionale Beschäftigungsinitiative Wien - Bratislava" unternimmt umfassende grenzüberschreitende Aktivitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Im August wurde drei jungen Fachkräften aus Bratislava und sieben Lehrlingen aus Wien jeweils ein dreiwöchiges Praktikum in einem Hotelbetrieb in der Nachbarstadt ermöglicht. Wiens Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner war beim Start dieser Aktion dabei und betonte, wie wichtig der "Erfahrungsaustausch, das gegenseitige Lernen und Profitieren von den jeweiligen Stärken und Kompetenzen" ist.

Im Rahmen der Schulkooperation EdTWIN werden zahlreiche grenzüberschreitende Aktivitäten für SchülerInnen und LehrerInnen angeboten, die die Menschen der Nachbarländer einander näherbringen. Als Auftakt begegneten einander Ende April 2009 im Rahmen von "Danube Twins" über 500 SchülerInnen aus Wien und Bratislava, indem sie jeweils einen Tag in der Nachbarstadt verbrachten. Mehr Informationen unter www.edtwin.eu

Der erste Jahrgang des Master-Studiums MBA Automotive Industry, dessen Entwicklung im Rahmen das Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei - Österreich 2007-2013 gefördert wird, startete mit 23 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern am 6. März 2009. Mehr Informationen unter http://automotive.tuwien.ac.at

Im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperationsinitiative zwischen Gewerkschaften und Sozialpartnern ZUWINBAT wird in fünf Städten in Österreich und der Slowakei kostenlose, muttersprachliche Rechts- und Sozialberatung für im Ausland tätige ArbeitnehmerInnen angeboten. Weitere Informationen unter www.zuwinbat.at

Das Projekt IB-KE ("Interkulturelle Bildung für Kinder und Erwachsene") wird in 42 Kindergärten entlang der niederösterreichischen Grenze, in denen Slowakisch auf spielerische Art und Weise in den Kindergartenalltag integriert wird, und in 35 Kindergärten in der Slowakei, in denen Deutsch gelehrt wird, umgesetzt. Weiters werden Kindergarten-Partnerschaften gegründet, gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten wie Wandertage und Exkursionen durchgeführt und Weiterbildungsangebote für Pädagoginnen offeriert.

rk-Fotoservice:

(Schluss) go/hch

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 18.09.2009)