Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.09.2009:
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Wiener Landtag (8)

Wien (RK). LAbg. Monika Riha (ÖVP) betonte, eine Gebührenbefreiung und der Gratiskindergarten seien wichtige Schritte, dennoch gebe es in Wien weiterhin Verbesserungspotential. Ein Kindergartenplatz solle kein "Gnadenakt" oder Zufall sein, sondern vielmehr ein Rechtsanspruch der für jedes Wiener Kind gelten müsse. ...

Wien (RK). LAbg. Monika Riha (ÖVP) betonte, eine Gebührenbefreiung und der Gratiskindergarten seien wichtige Schritte, dennoch gebe es in Wien weiterhin Verbesserungspotential. Ein Kindergartenplatz solle kein "Gnadenakt" oder Zufall sein, sondern vielmehr ein Rechtsanspruch der für jedes Wiener Kind gelten müsse. Rund 10.000 Plätze fehlten in Wien, was angesichts der sehr überhasteten Umsetzung, nicht wundere. Auch im Bereich der Arbeitszufriedenheit des Personals gebe es Verbesserungspotential - eine Änderung des Personalschlüssels pro Gruppe und Reduzierung der Gruppengröße könne dazu einen guten Beitrag leisten.

LAbg. Mag. Jürgen Wutzlhofer (SPÖ) bedankte sich bei den Wiener Freiheitlichen für die Gelegenheit, das Thema ausführlich diskutieren zu dürfen. Der Gratiskindergarten in Wien sei ein "bildungspolitischer visionärer Schritt gewesen", den die restlichen Bundesländer in dieser Form nicht wagten. Verbesserungspotential gebe es immer, aber eine gute Sache schlecht zu reden, lehne er grundsätzlich ab. Mit gezielten Ausbildungsmaßnahmen, massiven Investitionen sowie dem Fördermodell zur sprachlichen Weiterbildung habe Wien einen "Riesenschritt" im Bereich der Bildungsarbeit gemacht, wobei die Wiener SPÖ weiterhin treibender Motor bleibe. Was die Forderung der FPÖ nach einem Gratiskindergarten nur für Österreicher anlange, sei er, Wutzlhofer, verwundert, wie man gleichzeitig fordern könne, dass alle Kinder gut Deutsch können müssten, wenn damit der Zugang für Kinder mit migrantischem Hintergrund erschwert werde.

LAbg. Veronika Matiasek (FPÖ) wunderte sich über die "Brandrede" Wutzlhofers. Immerhin habe man voriges Jahr noch gegen einen Gratiskindergarten argumentiert. Erst kurz vor der Regierungsklausur gab es eine Kehrtwendung. Was die Diskussion des fehlenden Personals in den Kindergärten anlange, so fordere die FPÖ mehr Betreuungspersonal. Kindergärten seien keine ausschließlichen Betreuungseinrichtungen mehr, sondern längst der Grundstein für eine solide und gesicherte Karriere. Dass man einen Gratiskindergarten für Alle verspricht, in der Realität aber nicht halten könne, sei bezeichnend für den "Riesenschritt", der gemacht wurde. Auch wenn es halbwegs funktioniere, werde die FPÖ in Wien weiterhin darauf achten, dass Schritt für Schritt das System optimiert werde und nicht die Eltern auf der Strecke bleiben.

LAbg. Dr. Herbert Madejski (FPÖ) betonte, dass neben dem Kindergarten es auch notwendig sei, die Gesundheits- und Bewegungsfrage unter Kindern verstärkt zu berücksichtigen. Bewegungsarmut und ein zu hoher Anteil an tierischen Fetten in der Ernährung seien nicht selten Ursache für die typischen "Zivilisationskrankheiten", an denen Kinder leiden. Auch das Thema "Dickmacher" in Softgetränken, die zuweilen in den Automaten der Schulen und Kindertagesheime angeboten werden, müssten zukünftig im Sinne der Gesundheit der Kinder diskutiert werden. Er brachte einen Antrag zur verpflichtenden Ernährungsberatung parallel zum Mutter-Kind-Pass, verpflichtende Bewegungseinheiten im Kindergarten und in der Schule, gesundes Essen mit regionaler Bevorzugung der Nahrungsmittel sowie eine verstärkte Ausbildung des pädagogischen Personals im Bereich Gesundheit und Bewegung ein. (Forts.) lei/rr

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(RK vom 23.09.2009)