Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.10.2009:
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Wiener Gemeinderat (10)

Wien (RK). GRin Mag. Maria Vassilakou (Grüne) kritisierte die Ausführungen von Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) dahingehend, dass die "wesentlichen Fragen" - wie etwa eine zeitgemäße Entlohnung - nicht beantwortet worden wären. Im ersten Jahr verdiene eine Kindergartenpädagogin 1.655 Euro brutto, das sei bei ...

Wien (RK). GRin Mag. Maria Vassilakou (Grüne) kritisierte die Ausführungen von Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) dahingehend, dass die "wesentlichen Fragen" - wie etwa eine zeitgemäße Entlohnung - nicht beantwortet worden wären. Im ersten Jahr verdiene eine Kindergartenpädagogin 1.655 Euro brutto, das sei bei weitem nicht zeitgemäß. Zudem kritisierte sie den Personalmangel und die geringen Anreize für Jugendliche, den Beruf zu ergreifen. Es gehe nicht mehr nur um Wertschätzung, sondern auch um monetäre Abgeltung von Leistung.

GR Mag. Johann Gudenus, M.A.I.S. (FPÖ) führte das Interesse der Wiener Grünen an diesem Thema auf eine Demonstration vor zwei Wochen mit rund 2.000 Menschen zurück. Es dürfe hierbei nicht um politisches Kleingeld gehen, sondern vielmehr um die Qualitätssicherung in Wiener Kindergärten. In diesem Zusammenhang forderte er eine Reduzierung der Gruppengröße von derzeit 25 auf 15 Personen, sowie eine zeitgemäßere Entlohnung.

GRin Monika Riha (ÖVP) stellte fest, dass es die Forderungen der Demonstranten von vor zwei Wochen bereits seit 20 Jahren gebe. Jetzt habe die Öffentlichkeit offensichtlich auch erkannt, dass man größere Erwartungen an diese Bildungseinrichtung haben sollte. Der Druck durch Personalmangel, geringe Entlohnung und zu wenigen Kindertagesheimplätze sei auch für die Stadt Wien evident. Die Leidtragenden seien klar das Personal, Eltern, Kinder und die Qualität der frühkindlichen Bildung.

GR Jürgen Wutzlhofer (SPÖ) freut sich jedes Mal, dass es eine Grundsatzdiskussion zur Qualität von Bildung gebe. Den Vorwurf, Wien habe hier auf Problemfelder nicht reagiert, ließ er allerdings nicht gelten. Bereits 2006 wurde ein eigener Bildungsplan für Kindergärten verabschiedet, zudem die Kindertagesheimverordnung novelliert. Richtig sei, dass Wien mehr Personal im KinderpädagogInnenbereich brauche. Was die Ausbildungsverbesserung anlange, so habe Wien bereits 2008 zwei Modelle eingeführt, die einen erhöhten Praxisanteil aufweisen würden. Derzeit würden Gespräche mit der Gewerkschaft über Entlohnungsanpassungen geführt.

GR DI Martin Margulies (Grüne) betonte, dass Reinigungskräfte außerhalb Wiens mehr als KindergartenassistentInnen in Wien verdienen - wobei hier noch erschwerend hinzukomme, dass in Wien Assistentinnen ganze Gruppen zu führen haben. Die Beantwortung des Bürgermeisters bezüglich der nicht adäquaten Entlohnung sei eher unter dem Motto "großartig bedankt und mehr gibt's nicht" zu sehen. Die Wiener Grünen brachten einen Antrag ein, wonach ab Dezember 2009 für KindergartenpädagogInnen eine Dienstzulage eingeführt werden soll, die sich an der Dienstzulage von SozialpädagogInnen orientiert. Zudem wurde ein Antrag zur Untersagung der schlechteren Leistungsbewertung von MagistratsmitarbeiterInnen bei längeren Krankenständen eingebracht. (Forts.)lei/gse

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(RK vom 30.10.2009)