Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.12.2009:
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Fachtagung: Zukunftskontinent Afrika

Fachtagung: Zukunftskontinent Afrika

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Wien (RK). Anlässlich der im Jahr 2010 in Südafrika stattfindenden Fußball-WM beschäftigte sich die von der Magistratsdirektion - Auslandsbeziehungen veranstaltete entwicklungspolitische Fachtagung mit den zukünftigen Herausforderungen für Afrika. Unter dem Motto "Ke Nako - Es ist Zeit! Zukunftskontinent Afrika" ...

Wien (RK). Anlässlich der im Jahr 2010 in Südafrika stattfindenden Fußball-WM beschäftigte sich die von der Magistratsdirektion - Auslandsbeziehungen veranstaltete entwicklungspolitische Fachtagung mit den zukünftigen Herausforderungen für Afrika. Unter dem Motto "Ke Nako - Es ist Zeit! Zukunftskontinent Afrika" sprachen am 30. November 2009 im Wiener Rathaus Expertinnen und Experten zu aktuellen Fragen, die Afrika bewegen.

Ankick in Wien

Gemeinderätin Susanne Bluma eröffnete die Veranstaltung und gab den Ankick für eine spannende Diskussion. Der südafrikanische Botschafter in Österreich, Leslie Gumbi, richtete in seinem Referat den Blick sowohl auf die erbrachten Leistungen seit dem Ende der Apartheid, als auch auf die bevorstehenden Aufgaben seines Landes, in dem noch Millionen Menschen keinen adäquaten Zugang zu Bildung, Gesundheit und Infrastruktur haben. Das Land am Kap der Guten Hoffnung investiert daher massiv in den Bildungssektor. Wie effizient dies ist, zeigt sich beispielsweise an den Arbeitslosenzahlen. Während bei UniversitätsabsolventInnen die Arbeitslosigkeit nur 3 Prozent beträgt, ist sie bei den ungelerntenen Arbeitskräften noch bei 60 Prozent. Afrika ins Zentrum der österreichischen Entwicklungshilfe zu rücken, war auch die zentrale Botschaft von Brigitte Öppinger-Walchshofer, der Geschäftsführerin der Austrian Development Agency (ADA). "Wir wollen mit unseren Kooperationen ein neues, realistisches und zukunftsorientiertes Afrikabild vermitteln" so Öppinger. Fast die Hälfte der österreichischen öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit ist auf Afrika zentriert. Walter Sauer vom Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika referierte zu den österreichischen Südafrika-Klischees im Wandel der Zeit. Diesbezüglich merkte er kritisch an, dass das Bild Südafrikas während der Apartheid durchaus ein positives war, während heute die negativen Bilder von Kriminalität und HIV dominieren und eine, nicht auf Abschottung der europäischen Märkte basierende Wirtschaftpolitik, fehle.

Wien ist solidarisch

Dass die Stadt Wien an den Aufbau nachhaltiger Strukturen in Afrika glaubt, belegen die Daten zum Engagement bei Entwicklungsprojekten. In mehren Etappen hat Wien den Auf- und Ausbau des Masibambane College in Johannesburg unterstützt. Seit 1996 sind für diese "Wien Schule" und für Projekte zur Bewässerung, zur Behindertenbetreuung und zur Bildung in Südafrika 1,2 Mio. Euro aufgewendet worden. Auf die in der Konferenz gestellte Frage: "Was braucht Afrika?" konnte aus Wiener Sicht eine klare Antwort gegeben werden: Solidarisches Handeln. Dementsprechend liegt der Förderschwerpunkt auf den Sektoren Gesundheit und Bildung. So wird, in einer Kooperation mit dem Verein "Jugend Eine Welt", das Empowerment von Mädchen aus einkommensschwachen Familien durch Bildung und Sport in Äthiopien gefördert.

Was braucht Afrika?

Mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 blickt die Welt an den Austragungsort Südafrika. Ein ganzer Kontinent rückt damit ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Bei der im Rahmen der Fachtagung veranstalteten Podiumsdiskussion mit EntwicklungsexpertInnen aus Afrika und Österreich wurde einhellig die Verstärkung des gesellschaftspolitischen Diskurses zur Entwicklungszusammenarbeit eingefordert. Die Überwindung der Bilder von Afrika als Kontinent, der vorrangig mit Kriegen, Katastrophen, Krankheiten und Korruption assoziiert wird, ist dabei eine wichtige Vorleistung hin zu einem partnerschaftlichem Dialog zwischen Europa und Afrika.

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(Schluss) bob

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  • Mag. Bernhard Bouzek
    Magistratsdirektion - Auslandsbeziehungen
    Telefon: 4000 82571

(RK vom 01.12.2009)