Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.12.2009:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Gedenken an homosexuelle und transgender Opfer des NS

Wien (RK). Der Morzinplatz wird ab dem Frühjahr 2010 ein Ort für zeitgenössische Kunst: Temporäre Kunstwerke am Standort des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers sollen der homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Matthias Herrmann, Fotokünstler und Leiter der Klasse für Kunst und Fotografie ...

Wien (RK). Der Morzinplatz wird ab dem Frühjahr 2010 ein Ort für zeitgenössische Kunst: Temporäre Kunstwerke am Standort des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers sollen der homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Matthias Herrmann, Fotokünstler und Leiter der Klasse für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste, konnte als Kurator für die neue Kunstschiene gewonnen werden.

Matthias Herrmann, der vorerst für zwei Jahre bestellt wurde, plant ab dem Frühjahr 2010 sowohl nationale als auch internationale KünstlerInnen einzuladen, sich mit dem Thema und dem Ort kritisch auseinanderzusetzen. "Die temporäre, in regelmäßigen Abständen wechselnde Bespielung durch zeitgenössische Künstler garantiert, dass der Ort nicht zum immobilen Denkmal erstarrt," betont Matthias Herrmann. Zudem bleibe damit das Thema der Diskriminierung und Verfolgung auf Grund gleichgeschlechtlicher Orientierung sowohl in seiner historischen Dimension wie auch in seinen aktuellen Perspektiven im Bewusstsein, so der Kurator.

Die Intention des Konzeptes ist es, Kunst im öffentlichen Raum als Seismogramm gesellschaftspolitischer Befindlichkeiten zu nutzen und die schreckliche Geschichte des Morzinplatzes dauerhaft im kollektiven Bewusstsein zu verankern. Gerade jene Opfer, die im Zusammenhang mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen häufig vergessen werden, sollen durch die künstlerische Markierung des Ortes eine öffentliche Sichtbarkeit erhalten, die ihnen bislang vielfach verwehrt wurde.

Zur Vorgeschichte

Das im Jahr 2006 beschlossene Projekt einer permanenten Installation von Hans Kupelwieser unter dem Titel 'Rosa Platz' erwies sich als technisch nicht realisierbar. Im Zusammenhang mit einer Gesamtsanierung und Neugestaltung des Morzinplatzes wird eine Neuausschreibung des Projektes einer permanenten Installation zum Gedenken an die homosexuellen und transgender Opfer des NS- Regimes stattfinden. (Schluss)

Rückfragehinweis für Medien:

  • Mag. Katharina Murschetz
    Presse KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
    Telefon: 01 521 89-1221
  • Mag. Bettina Leidl
    Geschäftsführung KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
    Telefon: 01 521 89-1205
    E-Mail: presse@koer.or.at

(RK vom 18.12.2009)