Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.01.2010:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wenn der Neujahrsvorsatz mit einer Essstörung endet

Wien (RK). Die Weihnachtszeit und mit ihr die Festtage sind meist von üppigen Mahlzeiten begleitet. Doch nach dem Festschmaus und Silvester nehmen sich viele Menschen den Neujahrsvorsatz, eine Diät zu machen und abzunehmen. Vor allem Frauen beginnen aus Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper nach den Feiertagen mit ...

Wien (RK). Die Weihnachtszeit und mit ihr die Festtage sind meist von üppigen Mahlzeiten begleitet. Doch nach dem Festschmaus und Silvester nehmen sich viele Menschen den Neujahrsvorsatz, eine Diät zu machen und abzunehmen. Vor allem Frauen beginnen aus Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper nach den Feiertagen mit ungesunden Abnehmversuchen und manche landen direkt in einer Essstörung. Dünne Frauen, die aus Magazinen heraus- und von Werbeplakaten herunterlachen und ein ungesundes, dürres Ideal prägen, sind die fragwürdigen Vorbilder.

Essstörungen - wer ist betroffen?

Rund 90 Prozent der von Essstörung Betroffenen sind Mädchen und junge Frauen. Bezogen auf die österreichische Gesamtbevölkerung leiden von allen 15- bis 20-Jährigen mindestens 2.500 an Magersucht und über 5.000 an einer subklinischen Essstörung. Unter 20- bis 30-jährigen Frauen findet man mindestens 6.500 Frauen mit Bulimie. Insgesamt geht man von über 200.000 Österreicherinnen aus, die zumindest einmal in ihrem Leben an einer Essstörung erkranken. Allein in Wien haben derzeit mehr als 2.000 Mädchen und rund 100 Burschen ein akutes Risiko, an Magersucht oder Bulimie zu erkranken.

Wien als Pionier in der Essstörungs-Prävention

Als erste europäische Stadt startete Wien 1998 im Rahmen des "Wiener Programms für Frauengesundheit" eine umfassende Initiative zur Prävention von Essstörungen. Einen wichtigen Ankerpunkt in der niederschwelligen Hilfestellung für Betroffene stellt die anonyme und kostenlose Essstörungshotline 0800 20 11 20 dar ( www.essstoerungshotline.at ). Seit 1998 wurden hier mehr als 18.000 psychotherapeutische Beratungen geleistet.

Die Essstörungs-Broschüre "Ich liebe mich, ich hasse mich" sowie das Adressverzeichnis "Hilfe bei Essstörungen in Wien" mit spezialisierten Beratungseinrichtungen können kostenlos unter 01/4000-87162 bestellt werden oder unter www.essstoerungshotline.at heruntergeladen werden.

Gesundheitspolitischer Appell für ein gesundes Frauenbild

"Schluss mit diesem ungesunden Schlankheitswahn", fordert daher die Frauengesundheitsbeauftragte der Stadt Wien, ao. Univ.- Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. Die Initiative "S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale", die auf Betreiben von Gesundheitsstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten ins Leben gerufen wurde, setzt seit bald drei Jahren auf Bewusstseinsbildung und gesellschaftlicher Verantwortung bei EntscheidungsträgerInnen in den sensiblen Branchen Mode und Kosmetik, Model- und Show-Business sowie den Medien. "S-O-Ess" wird unter anderem von Birgitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Melanie Scheriau und Cordula Reyer, internationale Top-Models aus Österreich, der Starfotografin Inge Prader, Ilse Dippmann, Gründerin des Österreichischen dm Frauenlaufes, Andrea Weidler, Doyenne der österreichischen Modelszene, und Tini Kainrath von den Rounder Girls unterstützt. (Schluss)

Für den Inhalt verantwortlich: Mag.a Michaela Langer

Rückfragehinweis für Medien:

  • Mag.a Michaela Langer
    Stv. Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit
    Telefon: 01 4000-87161
    Fax: 01 4000-99-87168
    E-Mail: michaela.langer@wien.gv.at
    Web: www.frauengesundheit-wien.at

(RK vom 08.01.2010)