Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.04.2010:
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Frauenberger zu Marek: "Burka-Debatte schürt Ressentiments"

Wien (RK). Die Wiener Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger kritisierte heute Donnerstag die Aussagen von Familienstaatssekretärin Christine Marek zum Burka-Verbot. Frauenberger: "Marek bricht völlig grundlos eine Debatte vom Zaun, die offenbar nur ein Ziel hat, nämlich bewusst Ressentiments zu ...

Wien (RK). Die Wiener Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger kritisierte heute Donnerstag die Aussagen von Familienstaatssekretärin Christine Marek zum Burka-Verbot. Frauenberger: "Marek bricht völlig grundlos eine Debatte vom Zaun, die offenbar nur ein Ziel hat, nämlich bewusst Ressentiments zu schüren."

Da werden, so Frauenberger, genau jene Vorurteile bedient, die suggerieren, dass alle Migrantinnen unterdrückte und bildungsferne Frauen sind und dass mit Verboten dieser Art, das Problem aus der Welt geschaffen werde. Fakt sei zudem, dass Burka tragenden Frauen eine verschwindenden Minderheit darstellen. Das würden auch europäische Studien belegen, betonte sie. Frauenberger: "Es ist vielmehr notwendig, Migrantinnen insgesamt zu stärken und zu empowern, damit sie ein selbstbestimmtes, unabhängiges und sicheres Leben führen können. Wien setzt deswegen mit verschiedensten Maßnahmen gerade in Richtung Ausbildung und Unterstützung von Migrantinnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt an."

Sie forderte außerdem die ÖVP Staatssekretärin auf, sich endlich mit den wesentlichen frauenpolitischen Themen zu befassen, nämlich dem Schließen der Einkommensschere und dem Durchbrechen der Gläsernen Decke. Marek solle sich vor allem dafür stark machen, dass die ÖVP ihre starre Haltung bei der längst fälligen gesetzlichen Regelung zur Einkommenstransparenz und zur Einführung der Quote in Aufsichtsräten und Führungspositionen aufgibt, unterstrich die Wiener Stadträtin.

Die Frauen- und Integrationsstadträtin abschließend: "Das wäre jedenfalls sinnvoller und frauenpolitisch effizienter als sich mit Orchideenthemen, wie einem Burka-Verbot zu beschäftige, das an der Situation von Migrantinnen insgesamt überhaupt nichts ändert." (Schluss) gph

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(RK vom 22.04.2010)