Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.07.2010:
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22 Kinder von Asylberechtigten heuer an Kinderuni

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Nach Erfahrungen von Flucht ist Zugang zu Bildung besonders wichtig


22 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren aus Tschetschenien und Afghanistan, die mit ihren Familien in den letzten Jahren Asyl erhalten hatten, verbringen heuer zwei Tage an der Medizinischen Fakultät und an der TU Wien. Möglich wird das durch eine Kooperation der Beratungsstelle für Asylberechtigte bei Interface Wien, gemeinnützige GmbH der Stadt Wien, und der KinderuniWien. Der erste Tag am 14. Juli an der TU war ein voller Erfolg. Am 22.7. steht an der medizinischen Fakultät im AKH unter anderem das Thema "Wohin fließt das Blut" auf dem Programm. Außerdem wird am 24.7. eine "Sponsion" an der Universität Wien stattfinden, zu dem auch die Eltern herzlich eingeladen sind.

Frauenberger: "Initiative stärkt Selbstbewusstsein der Kinder"

"Flucht bedeutet meist auch, dass Kinder und Jugendliche ihre Ausbildung unter- bzw. abbrechen müssen. Durch das traumatisierte Erlebnis können sich außerdem generell innere Bildungsbarrieren aufbauen. Diese Aktion stärkt das Potenzial sowie das Selbstbewusstsein dieser Kinder und trägt damit zu einer guten Bildungskarriere bei. Bildung ist jedenfalls der Schlüssel zu einem erfolgreichen Integrationsweg", begrüßt Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger die Initiative.

Mag.a Susanne Schaidinger, die Leiterin der "Startbegleitung" von Interface Wien, zeigte sich erfreut über das große Interesse der Eltern an der Ferienaktion: "Den Eltern ist nichts wichtiger als eine erfolgreiche Zukunft ihrer Kinder. Gerade Eltern, die im Herkunftsland eine gute berufliche Positionen hatten - und die überwiegende Zahl der Asylberechtigten ist sehr gut qualifiziert - möchten ihren Kindern eine entsprechende Ausbildung ermöglichen".

Die Kooperation zwischen Interface und KinderuniWien steht im Rahmen des heurigen Schwerpunkts "Reich an Wissen - zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung", der vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und der Europäischen Kommission gefördert wird. Dabei wird Kindern, die sozial benachteiligt sind, das erste Überschreiten der Schwelle zur KinderuniWien ohne komplizierte Anmeldungsformalitäten in Form von zwei kostenlosen Tagestickets erleichtert. Diese umfassen den Transport mit dem Kinderunibus vom Sammelort zur Kinderuni und zurück, die kontinuierliche Betreuung durch qualifizierte PädagogInnen sowie ein Mittagessen.

Interface: eigene Wiener Beratungsstelle für anerkannte Flüchtlinge

Wien hat 2008 im Rahmen von Interface eine eigenen Beratungsstelle für Asylberechtigte eingerichtet, die jetzt das aktuelle Projekt gemeinsam mit der KinderuniWien abwickelt. Personen, die in Wien gemeldet sind und einen anerkannten Flüchtlingsstatus haben, oder subsidiär schutzberechtigt sind, wird eine zeitlich befristete Integrationsbegleitung von rund zwei Jahren angeboten. Frauenberger: "Diese Hilfe zur Selbsthilfe soll anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte unterstützen, ihr Leben eigenverantwortlich und selbständig zu gestalten. Denn aufgrund der lange andauernden Verfahren ist es für sie oftmals sehr schwer, den Anschluss an das Leben in ihrer neuen Heimat zu finden."

Die Integrationsbegleitung schließt unmittelbar an die Beratung der Grundversorgung an. Konkret beraten und vermittelt wird bei der Suche nach einer Wohnung, einem geeigneten Arbeitsplatz, einer Aus-oder Weiterbildung, einem Deutschkurs sowie einem Schul- oder Kindergartenplatz. Die Beratung erfolgt in den Sprachen Russisch, Farsi, Arabisch, Englisch, Georgisch, Tschetschenisch, Französisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch und Deutsch. Die Stelle betreut rund 2000 Personen jährlich. Pro Jahr werden derzeit in Wien zwischen 500 und 700 Personen als asylberechtigt anerkannt.

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