Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.08.2010:
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Österreichweiter Boom von Alte Musik-Festivals

34. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik gingen mit Vivaldis "Ottone in Villa" erfolgreich zu Ende

Die Wiederentdeckung barocker Musik kann bereits auf knapp zwanzig Jahre Festival-Erfahrung mit entsprechendem Publikumsandrang zurückblicken. Die Internationalen Barocktage in Melk seit 1991, die erfolgreich laufenden "Resonanzen" in Wien seit 1993 - heuer mit über 10.000 Besuchern im Wiener Konzerthaus - haben neben den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als ältestes Festival maßgeblich dazu beigetragen. Neben Nikolaus Harnoncourt zählt auch der kürzlich geehrte Organist, Dirigent und Universitätsprofessor Martin Haselböck mit seiner "Wiener Akademie" und dessen Engagement für österreichische Barockopern dazu. Vergangenen Sonntag fand mit Vivaldis erster Oper "Ottone in Villa" die letzte Premiere der 34. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik statt. Vivaldis "Ottone in Villa" zeigte einen infantil juvenilen Ottone, von dem nicht die Spur jener Bedrohung ausgeht, die Monteverdis Nerone in "Incoronazione di Popea" ausstrahlt. Die Liebhaber seiner Angebeteten Cleonilla tanzen ihm auf der Nase herum. Sein "Obersthofmeister" Decio, der ihm - wie Leporello dem Don Giovanni und allen, die es hören wollen - die Liebhaberliste der Cleonilla vorlegt und die Staatsräson in Erinnerung ruft, stößt auf taube Ohren. Pier Paolo Bisleri hat ein eindrucksvolles Bühnenbild gestaltet, das surreale Momente Giorgio de Chiricos mit den exakten Tendenzen Mondrians verbindet. Das Regieteam unter der Leitung von Deda Cristina Colonna hat der Geschichte den letzten Rest von Schwermut und Pathos genommen. Die Innsbrucker Festwochen 2010, die unter dem Motto "Ein Stück vom Glück" standen, erreichten eine Gesamtauslastung von 96 Prozent.

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