Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.08.2010:
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Schulstart in Wien: Neuer Campus, Ganztagsschulen und 16.000 Taferlklassler

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Die Vorbereitungen auf den Schulbeginn am 6. September laufen in Wien auf Hochtouren: Vor allem die neuen Ganztagsschulstandorte Campus Gertrude-Fröhlich Sandner und Vereinsgasse wurden in den letzten Augusttagen noch fertig eingerichtet, in zahlreichen weiteren Schulen die Sanierungsarbeiten beendet. "Über 100 Wiener Schulen wurden heuer im Rahmen des Schulsanierungspaketes fit für die nächsten Schuljahre gemacht", betonte heute Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch in der Pressekonferenz von Bürgermeister Dr. Michael Häupl.

Im Schuljahr 2010/11 werden rund 82.000 SchülerInnen die 352 Wiener öffentlichen allgemein bildenden Pflichtschulen besuchen. Davon rund 52.300 SchülerInnen die insgesamt 212 Volksschulen, 24.300 SchülerInnen die 93 Hauptschulen, 2.600 SchülerInnen die 39 Sonderschulen und 2.800 SchülerInnen die neun Polytechnischen Schulen. Zusätzliche 3.500 SchülerInnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf befinden sich in 676 Integrationsklassen an Volks-, Hauptschulen und Polytechnischen Schulen. Insgesamt beginnt am 6. September für über 200.000 Wiener Schulkinder in allen Schulen und Schularten ein neues Schuljahr, ihrem ersten Schultag fiebern dabei schon jetzt rund 16.000 Taferlklassler entgegen.

Neue Ganztagsschulen

Am Campus Gertrude-Fröhlich-Sandner am ehemaligen Nordbahnhofgelände startet mit Schulbeginn eine 17-klassige Ganztagsvolksschule für 420 Kinder. "Gemeinsam mit einem 11-gruppigen Kindergarten mit 250 Kindern "unter einem Dach" wird dieser Campus zu einer gemeinsamen Bildungseinrichtung für 0 bis 10-Jährige", betont Bildungsstadtrat Oxonitsch. Die Stadt investiert hier insgesamt 38 Mio Euro.

An einem weiteren neuen Standort - der Vereinsgasse in Wien-Leopoldstadt - wurden gerade die aktuellen Sanierungs- und Umbauarbeiten beendet: Die Schule, die einen weiteren Trakt - das ehemalige Tröpferlbad - dazubekommen hat, wird nun ebenfalls zur Ganztagsschule: Alle Innenräume wurden ausgemalt und hell und freundlich eingerichtet. Weiters wurden - für den Ganztagesbetrieb - eine Ausgabeküche und Speisesäle eingebaut und neue Garderobenräume geschaffen. Insgesamt werden hier bis 2011 über 4 Millionen Euro investiert.

Im AHS-Bereich starten erstmals im Herbst insgesamt drei Standorte mit Ganztagsklassen. Die Standorte der Schulen sind die Diefenbachgasse 19 im 15. Bezirk, die Geblergasse im 17. Bezirk und die Billrothstraße im 19. Bezirk. "Wiener Eltern sind aus der Volksschule bereits jetzt ein hoch qualitatives ganztägiges Betreuungsniveau gewohnt. Es ist nicht einzusehen, dass sie dieses in der Sekundarstufe 1 nur in den Hauptschulen, aber nicht in der AHS bekommen. Mit den Ganztagsklassen an drei AHSen setzen wir nun einen wichtigen ersten Schritt. Unser Ziel ist es aber, dass step by step Ganztagsschule auch in der AHS zum Regelfall wird", so Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl.

Für weitere Ganztagsschulen laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten: Am 30. August fand der Spatenstich für den Bildungscampus am Donaufeld Nord in Wien-Floridsdorf statt: Hier entstehen eine 13-klassige Ganztagsvolksschule und ein 9-gruppiger Kindergarten. Die Stadt investiert hier 24,8 Mio Euro. Der Campus soll im Schuljahr 2012/13 in Betrieb gehen.

Eine weitere Ganztags-Volksschule wird am Hauptbahnhofgelände entstehen: "Hier sind Investitionen der Stadt in den nächsten Jahren in Höhe von 65 Mio Euro geplant", betont Stadtrat Oxonitsch. Im Gemeinderat wurden bereits die Planung und Bauvorbereitungen dafür beschlossen. Der neue Campus wird auf einem Areal von 20.000 Quadratmetern neben einem Kindergarten eine 17-klassige Ganztagsvolksschule und eine 16-klassige Ganztagshauptschule beherbergen. "Das besondere an diesem Standort ist, dass hier erstmals ein Campus für 0- bis 14-Jährige entsteht", so Oxonitsch.

Im Herbst 2011 startet auch eine weitere Ganztagsvolksschule in der Lorenz-Mandl-Gasse in Ottakring. Darüber hinaus überprüft derzeit eine Expertengruppe in Absprache mit den Bezirken und dem Stadtschulrat mögliche Standorte in ganz Wien, die künftig als Ganztagsschulen geführt werden können. "Ein Vorteil ist, dass wir einige Schulen im Rahmen des laufenden Schulsanierungspaktes auf Ganztagesbetrieb umstellen können", betont Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch.

Mit den neuen Schulstandorten gibt es in Wien ab Herbst 29 Ganztagsschulen im Pflichtschulbereich sowie drei allgemein bildende höhere Schulen mit Ganztagesbetrieb.

Bis Ende des Jahres soll auch ein Standort für eine weitere AHS in Penzing gefunden sein.

Erweiterung und Adaptierung von Schulen

Darüber hinaus werden aber auch neue Schulplätze in bestehenden Schulen geschaffen: Die Volksschule am Alma-Seidler-Weg 2 in Wien-Liesing wird um rund 2 Mio aufgestockt und bekommt unter anderem vier neue Unterrichtsräume. Die Schule, die in einem Neubaugebiet liegt, soll dann insgesamt 13 Klassen umfassen.

Bei der Volksschule am Kirchenplatz - ebenfalls im 23. Bezirk gelegen - wird ein Zubau errichtet, der einen alten Trakt ersetzt und alle Voraussetzungen für schulische Tagesbetreuung bieten wird. Stadt und Bezirke investieren hier insgesamt 6,6, Mio Euro.

Auch die Berufsschulen bekommen neue Räume: Das Zentralberufsschulgebäude in der Hütteldorfer Straße wird um rund 1,3 Mio Euro adaptiert, wodurch vier neue Klassen- und drei Gruppenräume geschaffen werden können. An diesem Standort sind insgesamt vier Berufsschulen - unter anderem für Chemie, Handel, Holzverarbeitung und Maler - untergebracht. Auch in der Embelgasse 46 in Wien-Margareten soll in den nächsten Jahren eine neue moderne Berufsschule für kaufmännische Lehrlinge der Stadt Wien entstehen. Noch dieses Jahr wird dafür der Architektenwettbewerb durchgeführt.

Darüber hinaus wird im 20. Bezirk neuer Schulraum geschaffen: In der Treustraße 9 wird ein Trakt für die Allgemeine Sonderschule neu hergerichtet, der künftig die Expositurklassen, die derzeit in der Volksschule Leystraße untergebracht sind, beherbergen soll. Dadurch werden in der Leystraße neue Räume für die Volksschule frei. Stadt und Bezirks investieren hier rund 5,4 Mio Euro.

Zwei neue Bundesschulen in Wien

Zusätzliche Schulplätze in Wien entstehen aber auch im Bereich der Bundesschulen: So bekommt die Donaustadt mit der AHS und Wiener Mittelschule am Contiweg eine neue Schule. Dieser auf einer insgesamt 23.500m2 großen Liegenschaft gelegene Schulstandort wird nicht nur eine der größten, sondern auch eine der schönsten Wiener AHSen beherbergen. Als "Zuckerln" gibt es hier einen Garten für das Buffet, ruhige Zonen und Spielflächen für die Nachmittagsbetreuung. Brandsteidl: "Für die rund 1.000 Donaustädter Kinder, die dort ab 6. September zur Schule gehen dürfen, wurde hier ein optimaler Lern- und Lebensort geschaffen. Für den Wachstumsbezirk Donaustadt bedeutet der Contiweg überdies eine deutliche Entspannung der Schulplatzsituation."

Und noch einen weiteren Schulneubau gibt es im 22. Bezirk: Ebenfalls mit 6. September nehmen die Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus in der Winzingerodestraße ihren Betrieb auf. Das Schulgebäude ist auf einer 23.921m2 großen Liegenschaft erbaut und befindet sich in unmittelbarere Nachbarschaft zur AHS Bernoullistraße. Über eine Verbindungsschulstraße zwischen Winzingerodestraße und Bernoullistraße erreicht man den Innenhof und den Zugang in die helle, hohe und luftige Aula mit vorragendem Dach. Alle Räume der Schule sind um die beiden offenen Innenhöfe angeordnet. Im Untergeschoß befindet sich überdies eine Normturnhalle, im nördlichen Bereich ist eine Doppelspielhalle, die auch von der AHS Bernoullistraße genutzt wird. Das Grundstück ist zur AHS hin durch einen gedeckten Gang getrennt, der aber auch gleichzeitig eine geschützte Anbindung an die AHS darstellt. Die gesamte Schule wurde barrierefrei ausgeführt und unter besonderen Berücksichtigung von Gender-Kriterien errichtet. Die Schule wird Platz für 31 Klassen und etwa 600 SchülerInnen haben.

Brandsteidl: "Insgesamt investiert der Bund bis 2018 rund 278 Mio. Euro in den Neubau, die Erweiterung und die Sanierung von Schulen in Wien. Hinter diesem Zahlenwerk steht insbesondere echter qualitativer Fortschritt für unsere SchülerInnen - denn keine Frage, dass in dieserart neu errichteten und sanierten Schulen eine moderne Pädagogik noch erfolgreicher realisierbar ist."

Demokratie-Werkstatt in der Berufsschule

Neben der großen Schulbau- und Sanierungsoffensive hat Wiens Schulwesen in diesem Schuljahr aber auch mit weiteren Innovationen und Verbesserungen aufzuwarten: So starten beispielsweise Wiens Berufsschulen mit einem neuen Schulversuch. Ab 6. September wird für alle Berufsschuljahrgänge eine Demokratie-Werkstatt als eigener Unterrichtsgegenstand (ohne Benotung) angeboten. Klassenübergreifend soll hier der Stoff der Politischen Bildung ergänzt und eine vertiefte staatsbürgerliche Erziehung der Jugendlichen ermöglicht werden. So werden ausgehend von den Lebensumständen der Jugendlichen die sie umgebenden Lebens- und gesellschaftspolitischen Sphären Schule, Lehrplatz, Familie bis hin zu Gemeinde, Republik und Europa besprochen und veranschaulicht.

105 Vorschulklassen starten ab Herbst

Auch das bewährte "1+1 Fördermodell" wird weiter fortgesetzt. Der Förderung im nun verpflichtenden letzten Kindergartenjahr folgt in der Volksschule eine intensive vorschulische Förderung in eigenen Vorschulklassen. Die geplante Zahl dieser Klassen für das neue Schuljahr beträgt 105, in diesen Klassen sollen dann insgesamt 1.400 Kinder möglichst schnell "fit" für eine Regelschulklasse gemacht und individuell gefördert werden. "Wir sind überzeugt davon, dass die vorschulisch geförderten Kinder durch diese besondere Unterstützung künftig auch größere Schulerfolge erzielen. Durch die Förderung in Kindergarten und Schule werden die Eingangsvoraussetzungen der Kinder angeglichen. Die vorschulische Förderung inkl. der Umstiegsmöglichkeiten in die 1. Klasse bedeutet je nach individuellem Bedarf ein, gewonnenes und in keinem Fall ein, verlorenes Jahr", so Oxonitsch und Brandsteidl.

Schulinfo - DIE Servicestelle für alle Schulangelegenheiten Mit im vergangenen Schuljahr gesamt 28.129 Kontaktaufnahmen und Beratungen (hiervon allein 20.974 für Eltern) ist die Schulinfo des Stadtschulrats für Wien DIE Servicestelle für alle Schulangelegenheiten. Die Schulinfo-Wien ist Anlaufstelle für alle Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen, die Information und Beratung suchen. Die Hauptaufgaben der Schulinfo-Wien sind:

  • Information über Fragen des Schulrechts
  • Hilfe bei der Wahl der richtigen Schulart bzw. Schule
  • Schullaufbahnberatung
  • Kontaktherstellung zu anderen Bildungsinstitutionen
  • ReferentInnentätigkeit bei Schul- und Elternkonferenzen
  • Mitarbeit bei der Organisation von Schulmessen
  • die Co-Redaktion des "Wiener Schulführers".
  • weiters betreut die Schulinfo Wien in Kooperation mit anderen Partnern auch Schulberatungsstellen für MigrantInnen.

Gerade auch zu Schulanfang steht die Schulinfo-Wien unter der Service-Hotline: 01/52525-7700 bzw. E-Mail: schulinfo@ssr-wien.gv.at für alle Fragen von Eltern und SchülerInnen gerne zur Verfügung.

Tag der Wiener Schulen

Am 5. Oktober 2010 öffnen sich zum 2. Mal in über 700 Wiener Schulen für alle interessierten BesucherInnen die Türen. Hierbei präsentieren sich die Schulen auf vielfältige Art und Weise in ihrer alltäglichen Praxis und mit ihren unterschiedlichen Konzepten. So individuell wie die verschiedenen Schultypen, Schwerpunkte und Menschen, so vielfältig und abwechslungsreich ist auch das Programm am Tag der Wiener Schulen. "Wir haben in Wien 22.250 engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich täglich den Herauforderungen stellen und unsere jungen Menschen professionell ausbilden. Gemeinsam mit den SchülerInnen und Eltern leisten sie Tag für Tag einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft und tragen so direkt zur hohen Qualität der Wiener Schulen bei. Nutzen Sie den Tag der Wiener Schulen und machen Sie sich persönlich ein Bild von der Qualität der Wiener Schulen. Wir laden Sie herzlich dazu ein", so Oxonitsch und Brandsteidl abschließend.

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