Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.08.2011:
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Sima: Artenvielfalt am Bisamberg

Sima: Artenvielfalt am Bisamberg

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Positive Bilanz des <span lang="en" xml:lang="en">LIFE</span>-Natur-Projekts Bisamberg


Artenvielfalt in Wien: Für Gottesanbeterinnen, Wildbienen, Hirschkäfer, Ziesel und seltene Orchideen ist der Bisamberg wieder Heimat geworden. Umweltstadträtin Ulli Sima zog heute eine äußerst erfreuliche Bilanz für das Artenvielfaltprogramm des EU LIFE-Natur-Projekt Bisamberg: "Seit vielen Jahren fördern wir in unserer Millionenstadt die Artenvielfalt und ich freue mich, dass wir mit dem bundesländerübergreifendem und von der EU geförderten Projekt nun hier im Norden Wiens Lebensraum für seltene Arten sichern können." Umgesetzt wurde das LIFE-Natur-Projekt Bisamberg auf insgesamt rund 700 ha von Juli 2006 bis Juni 2011 von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22, dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49), dem Land Niederösterreich und der Marktgemeinde Langenzersdorf.

Der Bisamberg - Naturjuwel im Norden Wiens

Weingärten, Hohlwege, Wiesen und Wälder kennzeichnen die Erhebung im Norden Wiens. Entstanden sind die artenreichen Wiesen durch das trockene und heiße Sommerklima und die traditionelle Beweidung. Durch die Aufgabe der Nutzung verschwand im Laufe der Jahrzehnte das charakteristische Erscheinungsbild der Wiesen und mit ihm die standortangepasste Flora und Fauna. Durch die im Rahmen des Projekts gesetzten Pflegemaßnahmen wurden die Lebensbedingungen für die typischen Arten wieder verbessert. So wurden z.B. durch das Entbuschen von sonnigen Lösswänden an Hohlwegen ideale Lebensbedingungen für seltene Wildbienen, Grabwespen oder den Bienenfresser geschaffen. Durch die Entnahme standortfremder Gehölze, die Umwandlung in naturnahe Laubwälder und das Belassen von Totholz im Wald konnten die Lebensraumvoraussetzungen für weitere seltene Tiere und Pflanzen gesichert werden.

Ziegen als Landschaftsgestalter

Um die gefährdeten Trockenrasen und deren Artenvielfalt zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Rund 40 Ziegen helfen mit, Wiesenflächen offen zu halten, damit lichtbedürftige Gräser und Kräuter keimen. Um eine langfristige Beweidung der Flächen zu ermöglichen, errichtete die MA 49-Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien im Bereich des Magdalenenhofs einen Stall für die Winter-Unterbringung der Tiere.

Der Bisamberg ist Teil eines europaweiten Schutzgebietssystems

Der Bisamberg genießt besonderen Schutz. Aufgrund seiner einzigartigen Flora und Fauna wurden etwa 700 ha seiner Fläche von den Ländern Niederösterreich und Wien zum Europaschutzgebiet erklärt. Damit ist der Bisamberg auch Teil des europaweiten Schutzgebietsystems Natura 2000, dessen Ziel die Erhaltung gefährdeter Lebensräume, Tiere und Pflanzen ist. Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten, in das jeder Mitgliedsstaat schützenswerte Gebiete von europäischer Bedeutung einbringt. In Österreich sind mehr als 200 Gebiete als Natura 2000-Schutzgebiete ausgewiesen, vier davon liegen in Wien. Mit Hilfe dieses europaweiten Netzes soll das Naturerbe Europas nachhaltig gesichert werden.

Die Artenvielfalt am Bisamberg kann sich sehen lassen

Ziesel, Igel und Fledermaus sind nur drei der am Bisamberg vorkommenden Säugetierarten. Heidelerche, schwarze Röhrenspinne und Hirschkäfer sind ebenfalls am Bisamberg zu Hause.

Auch zahlreiche Schmetterlinge, Heuschreckenarten und verschiedene Wildbienen können hier beobachtet werden. Auf den Trockenwiesen finden sich teils stark gefährdete Pflanzenraritäten, die den kargen Bedingungen trotzen. Dazu zählen Orchideen, Zwerg-Schwertlilien, die Große Küchenschelle und das ebenso streng geschützte Frühlings-Adonisröschen.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag.a Anita Voraberger
    Mediensprecherin StRin Mag.a Ulli Sima
    Telefon: 01 4000-81353
    Mobil: 0664 16 58 655
    E-Mail: anita.voraberger@wien.gv.at