Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.09.2011:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Brauner: "Weiterbildung ist das Um und Auf für den Wirtschaftsstandort Wien"

Brauner: "Weiterbildung ist das Um und Auf für den Wirtschaftsstandort Wien"

Copyright: Harri Mannsberger / PID

Download (0.29 MB)

Start ins Wiener Aus- und Weiterbildungsjahr 2011/2012 – Tausend neue Lehrstellen in den Wiener Lehrwerkstätten


Im September beginnt nicht nur die Schule, sondern startet auch das neue Aus- und Weiterbildungsjahr. "Wien verfügt mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) über eine österreichweit einzigartige Institution, die aktuell 36.000 WienerInnen zielgerichtet bei ihrem beruflichen Fortkommen unterstützt. Es geht mir darum, dass wir noch mehr Menschen dazu motivieren, sich weiterzubilden und alle Chancen für eine Höherqualifizierung wahrzunehmen. Ob im schulischen Bereich, in der Lehre, auf den Universitäten – Weiterbildung und Qualifikation der MitarbeiterInnen ist das Um und Auf für einen modernen Wirtschaftsstandort. Wir werden mit einem eigenen Wiener Qualifikationsplan nach einer eingehenden Analyse unsere Bemühungen in diesem Bereich verstärken", so Vizebürgermeisterin Wirtschafts- und Finanzstadträtin Mag.a Renate Brauner im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. "Ein Hauptziel ist die Berücksichtigung von Personen mit geringen Formalqualifikationen. Denn alle Studien bestätigen: Wer eine bessere Ausbildung hat, ist seltener von Arbeitslosigkeit betroffen", betonte Brauner. Zudem stelle der Qualifikationsplan eine Antwort auf den absehbaren Fachkräftemangel dar.

"Auch wenn die Beschäftigung kontinuierlich wächst: Die Lage am Arbeitsmarkt ist nach wie vor schwierig, die Krise ist nicht vorüber. Genau deshalb lässt Wien bei der Unterstützung der Menschen nicht nach. Auch 2011/2012 steht die Qualifizierung und Weiterbildung im Zentrum der kommunalen Arbeitsmarktpolitik", unterstrich Brauner. Im Ausbildungsjahr 2011/2012 konzentrieren sich die Stadt Wien und der waff auf folgende Schwerpunkte:

  • die Unterstützung Berufstätiger durch das Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung
  • die Unterstützung Jugendlicher durch die Wiener Ausbildungsgarantie
  • die Forcierung der Ausbildung in zukunftsträchtigen Berufen

Weiterkommen im Beruf – das waff-Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung

Das Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung ist eine Anlaufstelle für alle beschäftigten WienerInnen, die Fragen rund um Beruf und Weiterbildung haben. Folgende Angebote können im Beratungszentrum in Anspruch genommen werden:

  • Information: Der waff bietet eine Übersicht über Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Ein wichtiges Tool ist dabei die Website www.weiterbildung.at. Die Weiterbildungsinformation ist ein ideales Recherchetool mit Suchmöglichkeit nach mehr als 15.000 berufsbezogenen Kursangeboten. 5.500 Personen nutzen dieses Angebot monatlich.
  • Beratung: Die erfahrenen und kompetenten BeraterInnen des waff bieten Unterstützung bei der Entwicklung der eigenen Berufs- und Weiterbildungspläne. Gemeinsam mit den KundInnen wird erörtert, ob und welche Weiterbildungsschritte sinnvoll und zielführend sind.
  • Förderung: Wenn Weiterbildungsmaßnahmen für die berufliche Weiterentwicklung notwendig sind, können die KundInnen auch finanzielle Unterstützung lukrieren. Je nach Programm können – wenn umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen notwendig sind – bis zu 3.700 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Besondere Unterstützung und Förderung erhalten Zielgruppen, die es am Arbeitsmarkt nicht so leicht haben, dazu gehören insbesondere WiedereinsteigerInnen, MigrantInnen und ältere ArbeitnehmerInnen. "2011 werden im Beratungszentrum rund 17.000 neue KundInnen betreut, 14,2 Millionen Euro stehen für die Unterstützung der Wiener Beschäftigten zur Verfügung," so Vizebürgermeisterin Brauner. Das Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung hat sich in den vergangenen Jahren bei den WienerInnen als kompetente Anlaufstelle etabliert, die Anzahl der KundInnen ist permanent angewachsen. Auch heuer ist wieder eine deutliche Steigerung feststellbar: Bis 31. August des Jahres gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Zahl der neuen KundInnen um über sieben Prozent.

Schwerpunkte des Beratungszentrums für Beruf und Weiterbildung

  • Bessere Chancen durch formale Bildungsabschlüsse
    Ein guter Bildungsabschluss erleichtert die Integration in den Arbeitsmarkt. Wer besser ausgebildet ist, wird seltener arbeitslos. Über die Hälfte aller Arbeitslosen in Wien verfügen maximal über einen Pflichtschulabschluss. Darum ist es von höchster Bedeutung, das Nachholen von Bildungsabschlüssen speziell zu unterstützen. "Der waff fördert beispielsweise das Nachholen von Lehrabschlüssen bzw. das Absolvieren der Berufsreifeprüfung, die auch den Beginn eines Studiums ermöglicht", erklärte Brauner. Im Jahr 2011 unterstützt der waff fast 550 WienerInnen beim Nachholen des Lehrabschlusses, womit die Unterstützten einen wichtigen Schritt hin zu einer Formalisierung des Bildungsabschlusses tätigen. Darüber hinaus absolvieren mit Unterstützung des waff rund 1.050 WienerInnen die Berufsreifeprüfung.
  • Frauen und WiedereinsteigerInnen
    Der waff bietet dafür konkrete Unterstützung an: Ein wichtiger Baustein ist das Programm für WiedereinsteigerInnen und BerufseinsteigerInnen nach Betreuungspflichten. Der waff unterstützt bei der Planung des Aus- und Wiedereinstiegs, fördert bei Weiterbildung in der Karenz und hilft bei der aktiven Arbeitssuche. Berufstätige Frauen, die sich eine neue berufliche Perspektive aufbauen wollen oder müssen, erhalten ebenfalls kompetente Beratung, wie sie ihre Berufsziele erreichen können und je nach Bedarf Weiterbildungsförderungen bis maximal 3.700 Euro.
  • Umfassende Förderung durch das Bildungskonto
    Für alle Wiener ArbeitnehmerInnen gibt es das Weiterbildungskonto. Einfach und unbürokratisch können für berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen Förderungen bis maximal 450 Euro in Anspruch genommen werden. Bis Ende August haben über 4.200 WienerInnen diese Förderung genutzt.
  • Unterstützung für Neu Zugewanderte
    Im Rahmen der Niederlassungsbegleitung "StartWien" bietet der waff neu Zugewanderten die sogenannte Muttersprachliche Berufserstinformation an. Dabei erhalten neu Zugewanderte grundlegende Informationen zum Wiener Arbeitsmarkt in 20 Sprachen. Das Angebot wurde heuer bereits von knapp 400 Personen in Anspruch genommen. Unter einem Dach mit dem waff Beratungszentrum ist "Perspektive" – die Anerkennungs- und Weiterbildungsberatungsstelle für Asylberechtigte und NeuzuwanderInnen des Beratungszentrums für MigrantInnen angesiedelt. Das Team von Perspektive bietet Beratung und Begleitung beim oftmals langwierigen Prozess der Nostrifikation (der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und Ausbildungsgraden).

Tausend neue Lehrstellen – die Wiener Ausbildungsgarantie wird fortgesetzt

Der Start ins neue Schuljahr bedeutet auch den Beginn des neuen Lehrjahrs. Mit der Wiener Ausbildungsgarantie unterstützt die Stadt Wien gemeinsam mit dem AMS die jungen WienerInnen beim Schritt von der Schule in den Beruf. Zentraler Baustein der Wiener Ausbildungsgarantie ist die überbetriebliche Lehrausbildung. Im September starten die neuen Ausbildungslehrgänge: 1.000 junge WienerInnen befinden sich soeben in den vorgeschalteten Berufsorientierungs- und Coachingkursen bzw. beginnen mit der Lehrausbildung. "Wir gehen 2011/2012 ins vierte Jahr der überbetrieblichen Ausbildung und sind stolz darauf. Auch heuer bieten die überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen den jungen WienerInnen eine vollwertige Lehrausbildung in über 30 Berufen, in anderen Bundesländern ist die Berufswahl wesentlich eingeschränkter", so Brauner.

Positive Erfahrungen gibt es mit der verstärkten Vermittlungsorientierung der überbetrieblichen Lehrausbildung: Jugendliche werden seit vergangenem Jahr besonders dabei unterstützt, während der Lehre auf betriebliche Lehrstellen zu wechseln. Der Vorteil dabei ist die verstärkte Praxisorientierung und die Möglichkeit, nach Ausbildungsende vom Betrieb übernommen zu werden. Derzeit wechselt ein Viertel der Jugendlichen im ersten Ausbildungsjahr in einen Betrieb.

Neue Jobchancen mit dem waff – Offene Stellen im Pflege- und Sozial- sowie im IT-Bereich

Die Beschäftigung in Wien wächst kräftig, vor allem im Pflege- und Sozialbereich sowie in den Informations- und Kommunikationstechnik-Berufen. Deshalb unterstützt die Stadt Wien insbesondere in diesen Bereichen die Auswahl und Qualifizierung von Wiener ArbeitnehmerInnen.

  • Ausbildung mit Jobgarantie: Der waff sucht laufend WienerInnen, die eine Ausbildung mit Jobgarantie als HeimhelferInnen und diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen absolvieren möchten. Die Jobs sind vor allem für Berufsum- und WiedereinsteigerInnen geeignet. Wer die Ausbildung in Angriff nehmen darf, hat eine Anstellung fix in der Tasche.
  • Jobs in der Nachmittagsbetreuung: Da Wien auf ein hervorragend ausgebautes Netz in der Nachmittagsbetreuung verweisen kann, gibt es in diesem Feld ständig Jobmöglichkeiten: Insbesondere Jugend- und KinderbetreuerInnen sind gefragt. Derzeit bietet der waff 50 Ausbildungsplätze und auch für diese Jobs gilt: Wer den Aufnahmeprozess erfolgreich durchläuft, hat einen fixen Job.
  • IT-Profis gesucht: In Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien sucht der waff derzeit an die 40 IT-Profis (ProgrammiererInnen, SoftwareentwicklerInnen, etc.).

Nähere Informationen erhalten Interessierte beim waff Personalfinder (Internet: www.personalfinder.at; www.facebook.com/waff.personalfinder) bzw. unter der waff-Service-Nummer 21748 – 777.

Rückfragehinweis für Medien