Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.12.2011:
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Sima und Hanke eröffnen Europas größte Salzlagerhalle im Hafen Wien

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MA 48-Winterdienst auch für Extrem-Winter gerüstet


Auch wenn in Wien noch keine Schneeflocke in Sicht ist, ist die MA 48 längst für den Winterdienst gerüstet. Zentral dafür ist auch die Verfügbarkeit von Streusalz und daher hat die MA 48 heuer eine neue Salzhalle im Hafen Wien angemietet und damit die Lagerkapazitäten für Streusalz im Vergleich zum Vorjahr auf 45.000 Tonnen Salz verdoppelt.

"Wir haben in Wien längst vorgesorgt, damit es niemals zu Zuständen wie in Deutschland im letzten Winter kommt, wo akuter Salznotstand und daher dramatische Straßenverhältnisse herrschten", so Umweltstadträtin Ulli Sima bei der heutigen Eröffnung der größten Salzlagerhalle Europas am Gelände des Hafens Wien. Sie betonte, dass die Streumittel in Wien selbstverständlich sparsam eingesetzt werden und der Schutz der Umwelt im Winterdienst der MA 48 ganz zentral ist.

"Rund 4,5 Millionen Euro hat die Wien Holding über den Hafen Wien in den Bau dieser größten Salzlagerhalle Europas investiert, mit der wir die Kapazitäten in diesem Geschäftsbereich verdoppeln. Mit Projekten wie diesen bauen wir die Rolle des Hafens Wien als zentrale Logistikdrehscheibe mitten in Europa konsequent aus. Und wir konnten auch bei diesem Projekt die große Stärke des Hafens Wien als trimodales Logistikzentrum voll ausspielen. Denn das Salz wird vorwiegend per Bahn und im Bedarfsfall auch per Schiff und LKW angeliefert", so Wien Holding Geschäftsführer Peter Hanke.

45.000 Tonnen Salzvorrat im Hafen Wien

Der Hafen Wien ist nicht nur der größte Güterumschlagplatz in Ostösterreich, sondern auch Lagerhalter für viele Schüttgüter, eines davon ist Streusalz. Bereits seit 2004 besteht eine Salzlagerhalle der MA 48 im Hafen Wien, in der 20.000 Tonnen Salz gelagert werden können.

Aufgrund des steigenden Bedarfes hat der Hafen Wien innerhalb eines halben Jahres für die MA 48 nun eine zweite Salzlagerhalle mit einer Gesamtfläche von 2.800 m² für 25.000 Tonnen Salz errichtet. Nun stehen Lagerkapazitäten von rund 37.500 m³ bzw. 45.000 Tonnen zur Verfügung, was einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr entspricht und den üblichen Winterbedarf bei weitem übersteigt. Etwaige Engpässe auf dem internationalen Salzmarkt können Wiens Verkehrssicherheit daher nicht beeinflussen.

Umweltfreundliche Anlieferung des Salzes per Bahn

Die neue Halle selbst ist mittels Stahlbetonwänden in fünf große Lagerboxen mit einer Fläche von 5 x ca. 560 m² unterteilt. Die Boxen dienen zur Lagerung von losem Streusalz mit einer Gesamtlagerkapazität von rund 20.000 m³, bei einer Fördertechnik von 200 m³/h bei Ein- bzw. 180 m³/h bei Auslagerung.

Die Anlieferung des vorwiegend österreichischen Salzes erfolgt umweltfreundlich per Bahn, kann im Bedarfsfall aber auch per Schiff oder LKW durchgeführt werden.

Sobald bei dem speziellen Trichterwaggon der Bahn der Schieber aufgeschoben wird, rinnt das Salz in einen Aufnahmetrichter im Boden namens Gosse, der das Salz über eine Schnecke auf das erste Förderband bringt. Am Ende dieses Förderbandes befindet sich ein Elevator (Senkrechtförderer), welcher das Salz auf das zweite Förderband transportiert. Das zweite Förderband erstreckt sich quer über die ganze Halle, darin gibt es ein Querverteilerband (Abwurf nach vorne oder hinten möglich), welches das Salz auf den gewünschten Ort in der Halle abwirft.

Die Fördereinrichtung kann im Bedarfsfall von Montag bis Sonntag jeweils rund um die Uhr im 3-Schichtbetrieb vom Personal des Umschlagsbetriebes des Hafens Wien betrieben werden. Der lückenlose Nachschub mit Streumittel für die MA 48 ist daher garantiert.

Zusätzlich zu den Lagerkapazitäten im Hafen Wien stehen der MA 48 noch weitere Silos und kleine Hallen dezentral in Wien verteilt mit einer Kapazität von rund 7.000 t Streusalz zur Verfügung. Zur Verteilung bzw. für den Nachschub mit Auftaumitteln können 15 dezentral über die Stadt verteilte Lagerplätze angefahren werden, auf denen 41 Silos zur Verfügung stehen.

Die neue Salzlagerhalle der MA 48 im Hafen Wien im Detail

"Eine der großen Herausforderungen bei diesem Projekt war die kurze Zeitspanne, die wir zur Verfügung hatten. Dank der hervorragenden Leistungen unseres Teams konnten wir das Projekt in einem Zeitraum von nur sechs Monaten von der Planung über die Genehmigungsverfahren bis hin zur Fertigstellung und der heutigen Eröffnung realisieren. Nicht nur die fristgerechte Errichtung, sondern auch das öffentliche Vergabeverfahren und die reibungslose Zusammenarbeit mit Baufirma und allen Experten waren vorbildhaft", so die beiden Hafen Wien-Geschäftsführer Rudolf Mutz und Friedrich Lehr.

Baubeginn der Salzlagerhalle war im Juli 2011, schon nach 4-monatiger Bauzeit konnte die Dachgleiche gefeiert werden. Bereits in der Planung musste das besondere Lagermaterial Salz berücksichtigt werden, daher wurde für den Dachstuhl eine nachhaltige Holzbauweise gewählt. Es wurden ca. 10.000 m² Schalung eingesetzt, das rund 2,5 Fußballplätzen entspricht. Weiters wurden rund 500.000 kg Eisen – das sind rund 30 beladene LKW-Züge – für die Bewehrung und mehr als 3.000 m³ Beton – das sind rund 400 Betonmischwägen - verwendet. Die Halle umfasst eine Länge von 100 Metern, eine Breite von 30 Metern und eine Höhe von 10 Metern. Im Inneren sorgt eine hochwertige Fördereinrichtung für den raschen und effizienten Transport.

Hafen Wien als Multimodales Güterzentrum

Der Hafen Wien ist mit einem Areal von rund 3,5 Millionen Quadratkilometern der größte öffentliche Donauhafen Österreichs mit den Frachthäfen Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau. Und er steht für die Möglichkeiten, die sich Österreichs Wirtschaft dank seiner Lage zwischen West- und Südosteuropa bieten. Der Hafen Wien ist Güterverteilzentrum für Wien und Umgebung sowie Drehscheibe für Verkehre von und nach Zentral- und Osteuropa. 11 Millionen Tonnen Güter werden hier jährlich umgeschlagen. Trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten wird das Ausbauprogramm des Hafens Wien vorangetrieben. Zentrale Bedeutung kommt hier der konsequenten Umsetzung der notwendigen Sanierungen sowie dem Ausbau der Lager- und Terminalkapazitäten zu. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur rund um die Hafenanlagen und Investitionen in moderne Umschlags- und Lagertechnik sowie in das optische Erscheinungsbild wichtiger Objekte runden das Ausbauprogramm der nächsten Jahre ab. Bis 2015 werden insgesamt 95 Millionen Euro in den Ausbau des Hafens Wien investiert.

MA 48: Bei Volleinsatz 1.400 MitarbeiterInnen im Winterdienst-Einsatz

Die MA 48 garantiert bei einem Volleinsatz mit ihren 382 Räum- und Streufahrzeugen und mit einer Mannschaft von bis zu 1.400 MitarbeiterInnen für die Sicherheit auf Wiens Straßen. Durch die Modernisierung des Winterdienstes und den Umstieg auf Salzsole statt Splitt konnten die Streusplittmengen in den letzten Jahren drastisch reduziert werden – von 133.000 im Jahr 1995 auf knapp 3.000 Tonnen im Vorjahr.

Der gut funktionierende Winterdienst der MA 48 wird auch heuer wieder optimiert. Als Novum kommen heuer "Doppelklingen-Pflüge" zum Einsatz. Sie wurden von der MA 48 speziell mit der Firma Springer entwickelt und reduzieren durch verbesserte Räumtechnik in "Gillette-Manier" den Einsatz von Feuchtsalz entscheidend.

Weiters wurde heuer die winterliche Betreuung der Radwege erstmals vereinheitlicht – 255 km Hauptwegeradnetz werden von der MA 48 verstärkt von Schnee und Eis befreit. Erstmals sind heuer auch alle von der MA 48 beauftragten privaten Winterdienstfahrzeuge mit modernster Feuchtsalztechnologie ausgerüstet.

Wer räumt wo?

Für die Betreuung der öffentlichen Straßen hinsichtlich Reinigung und Winterdienst ist die MA 48 zuständig. Das Autobahn- und Schnellstraßennetz einschließlich der Auf- und Abfahrten werden jedoch von der ASFINAG betreut. Das Straßennetz, das die MA 48 im Winterdienst zu betreuen hat, ist 2.800 Kilometer lang, die zu betreuende Fahrbahnfläche beträgt rund 23 Millionen Quadratmeter. Die MA 48 ist auch verantwortlich für mehr als 500.000 Laufmeter Gehsteige, Stiegen und kombinierte Geh- und Radwege. Für das Räumen der Gehsteige bzw. für das Entfernen des Splitts bei anhaltenden Schönwetterperioden sind die Anrainer bzw. die von ihnen beauftragten Firmen zuständig. Die WasteWatcher kontrollieren diese Einkehrverpflichtung streng.

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