Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.06.2012:
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Mailath: Neue Gedächtniskultur für Wien

Heute, Dienstag, beschließt nach dem Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennungen auch der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft die angekündigte Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings in Universitätsring. "Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Wien ist die Umbenennung gültig und damit beginnt ein neuer Abschnitt des verantwortungsvollen und symbolischen Umgangs mit der Geschichte der Stadt", unterstreicht Wiens Kulturstadt Andreas Mailath-Pokorny.

Die neuen Straßentafeln sind bereits in Arbeit und werden so bald wie möglich montiert. Die alte Adresse wird dadurch nicht sofort obsolet, sondern bleibt vorerst gemeinsam mit der neuen Adresse gültig: Es gibt lange mit der Post vereinbarte Übergangsfristen: "Der Dr.-Karl-Lueger-Ring behält über ein Jahr ab In-Kraft-Treten des Beschlusses seine Gültigkeit als Postanschrift. Briefpapiere und Visitenkarten können also weiter in Umlauf bleiben und aufgebraucht werden". Die Kosten halten sich daher in Grenzen.

13 weitere Lueger-Gedächtnisorte

Wie bekannt, kommt die Stadt Wien mit der Umbenennung einem Wunsch der Universität nach, die ihr 650-Jahr-Jubiläum an neuer Adresse begehen möchte. Ein verständlicher und nachvollziehbarer Wunsch der Universität, da sie als größter Wissensort Österreichs nicht an einer Adresse beheimatet sein will, die nach einem nachweislich vorurteilsbehafteten Antisemiten benannt ist.

Diese Ausnahme wurde auch deshalb ernsthaft ins Auge gefasst, da es über ein Dutzend weitere Gedenkstätten in Wien gibt, die an Lueger erinnern, darunter ein prominenter Platz und ein Denkmal in der City, eine Kirche am Zentralfriedhof, eine Brücke über den Wienfluß, eine Eiche im Rathauspark und mehrere Gedenktafeln.

Rückfragehinweis für Medien

  • Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Andreas Mailath-Pokorny
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